Seite wählen

Ein Sack voller Flöhe {Samstagsplausch 44-23}

04.11.2023 | Samstagsplausch

Gestern war ich eine Runde im Wald unterwegs. Der Hund wollte noch einmal nach den Pilzen schauen. Auf dem Rückweg lief eine kleine Truppe Kindergartenkinder vor mir her. Winzig klein waren die. Die meisten waren unter einem Meter, meine ich. Die Erzieherinnen, es waren nur zwei, liefen vorne weg und hinterdrein. Dazwischen der Sack voller Flöhe. Sie waren außer Rand und Band, aber die beiden Frauen brachten es fertig, die Flöhe im Zaum zu halten. Die Einfahrten sind ein großes Handicap. Der Autofahrer sieht die Flöhe erst gar nicht, dann ist es schon zu spät. Und genau das war es, was die Erwachsenen den Winzlingen versuchten beizubringen, dass man immer gucken muss, bevor man einfach so losrennt.

Ein Sack voller Flöhe

Das fiel mir bei dem Anblick der Winzlinge sofort ein. Ich kann nur meinen Hut ziehen vor den Menschen, die einen Sack voller Flöhe hüten. Ich kann mich noch gut an meine kleinen Monster erinnern, wenn wir so unterwegs waren. Den Monsterjungen hätte ich gerne an einer Leine gehabt, damit ich ihn möglichst schnell wieder zurückholen kann. Das Monstermädchen war eher die, die überall stehen blieb und alles genau inspizieren musste. Wenn ich mit ihnen alleine unterwegs war, konnte ich mich natürlich nicht zerreißen. Aber irgendwie ging es immer gut. Man ist das schon lange her, … Wenn ich so einen Trupp kleiner Menschen sehe, dann werde ich schon manchmal etwas sentimental.

Am Nachmittag war ich bei unserem Discounter. Um diese Zeit fallen (mehr oder weniger regelmäßig) etwa 20 Jugendliche in den Supermarkt ein. Um die Ecke ist eine Internationale Schule. Die jungen Menschen schnattern, meist sehr laut, möglichst durch den ganzen Laden. Die Hauptsprache ist Englisch. Es ist wirklich sehr laut, wenn die Teenager da sind, die meisten Kunden sind dann wirklich genervt. Dieser Sack Flöhe kauft meistens nur Kleinigkeiten und es zahlt natürlich jeder einzeln. Ich glaube, ich muss mir die Zeiten mal aufschreiben, denn ich war auch genervt. Daran merkt man wohl auch, dass mein Nervengerüst nicht mehr das modernste ist.

Meine Woche

Ich habe einen Tag gearbeitet. Den Zweiten, den ich Dienst gehabt hätte, musste ich leider morgens um 2°° Uhr absagen, weil ich eine der übelsten Migräneattacken seit ewigen Zeiten aushalten musste. Normalerweise ist die Attacke dann am nächsten Tag verschwunden, die hielt sich aber auch noch bis in den Donnerstag hinein. Watte im Kopf ist ja auch ganz nett, aber wenn dann auch noch das Sichtfeld eingeschränkt ist, … Trotzdem hatte ich Besuch von einer Freundin, worüber ich mich richtig gefreut habe.
Zwei Tage war ich im Wald. Mit Migräne kann ich gut spazieren gehen. Die frische Luft und der Blick in das Grün scheint meinem Hirn Entspannung zu bringen. Einen Spaziergang habe ich mit der Schwester gemacht. Wir haben so viel gelacht und Pilze entdeckt, die essbar sind. Kennst du Braunkappen? Wir schlichen durch den Grunewald, als würden die kleinen Kappen sich bei unserem Anblick schnell verstecken. Aber wir haben doch eine ansehnliche Menge gefunden. Gestern nach meinem Solospaziergang habe ich sie mir dann zum Frühstück gebraten. Lecker waren sie, ich fand sie nur schon etwas labberig. Liegt vielleicht daran, dass ihre Zeit eigentlich schon vorbei ist.

Mein Jahresprojekt läuft übrigens ganz super. Gestern habe ich dir meinen Kalender gezeigt. Außerdem geht es in meinem Lesezimmer voran. Auch der 12tel Blick ist online, mit der umgestürzten Weide im Teich. Eigentlich wollte ich gestern dort vorbeigehen, aber die Pilze haben mich mehr angezogen. Isst du Dinge aus Wald und Flur?

 

In den Kindern erlebt man sein eigenes Leben noch einmal, und erst jetzt versteht man es ganz

(Søren Kierkegaard)

You are invited to the Inlinkz link party!

Click here to enter


10 Kommentare

  1. Rosi

    oh ja..
    die lieben Kleinen 😉
    leider sind die heute im Gegensatz zu früher nicht mehr handzahm hihi
    wir gingen noch brav Hand in Hand
    und warum sie immer so schreinem müssen verstehe ich auch nicht ..
    Braunkappen kenne ich auch .. Steinpilze sind mir aber lieber 😉
    haben wir früher auch geerntet
    und Blaubeeren.. Himbeeren.. Brombeeren
    Migräne.. oh jaa..
    aber es scheint wirklich so zu sein wie Astrid schreibt..
    im Alter läßt es nach
    mein kleiner Enkel ist seit kurzem damit behaftet
    sehr stark
    er ist erst 9 🙁
    liebe Grüße
    Rosi

    Antworten
  2. nina wippsteerts

    Ich mag es auch immer, wenn so ein Sack Flöhe zu sehen und hören ist, Dann werde ich immer wehmütig. So viel Zukunft!
    Klar futter ich Zeug aus der Natur, was ich selber so finde (und mag), im Vorbeigehen gerade noch ein paar „Mehlsäckchen“ Weisdornfrüchte, aber die Zeit ist fast vorbei. Die Vögel . In den Pilzen waren wir auch. Und klar, die Pilzsaison ist vorbei und die späten sind dann nicht mehr so gut. Nüsse und Maronen wären jetzt noch dran, Schehen…
    Hoffe, das Gewitter im Kopf ist nun vorbei.
    Gute Besserung
    Liebe Grüße
    Nina

    Antworten
  3. Trillian

    Eine weitere Woche ist um. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende im November.

    Antworten
  4. Britta

    Hallo Andrea,
    Brombeeren, Brennesseln und fürs Nicht-Allergiker-Kind Nüsse sammel ich in der freien Natur.

    Ein Sack voll Flöhe, ja da kann ich mitreden. Die hüte ich auch jeden Tag.

    Liebe Grüße
    Britta

    Antworten
  5. Agnes

    Und wieder ist eine Woche vorüber, so schnell vergeht die Zeit. Da kann man Migräne nicht gebrauchen und dann auch noch mit Sichtfeldeinschränkung. Ich wünsche Dir gute Besserung. Ich leide von Zeit zu Zeit an Augenmigräne, plötzlich kann ich nicht mehr klar sehen. Diese Anfälle dauern in der Regel 15 Min., aber das reicht mir schon. Gut, dass du ab und zu mit dem Hund spazieren gehen kannst und dir auch die Zeit dafür nimmst.
    Ich wünsche dir eine gute neue Woche,
    lG
    Agnes

    Antworten
  6. Karin Be

    Mit Pilzen kenne ich mich nicht wirklich aus, aber Kräuter hole ich mir aus Feld und Wald.
    Migräne gehört zum Glück nicht in mein Schmerzsammelsurium, es reichen die in Füßen und Händen. Zur Linderung und Verarbeitung bei Attacken suche auch ich gerne die Natur.
    Um so einen wuselnden Haufen im Schach zu halten braucht es besondere Nerven. Meine schwanden mit zunehmender Größe meiner Kinder. Ich konnte es besser mit älteren SchülerInnen. Es war beinahe eine Strafe, wenn man mich zu den „Zwergen“ schickte.
    Hoffentlich ist dein Spuk im Kopf inzwischen vorbei.
    Viele liebe Grüße,
    Karin

    Antworten
  7. Astridka

    Also, ihr Migränegeplagten: Mein Mann gehörte auch zu euch. Und irgendwann zu Beginn seiner Sechziger war das vorbei. Die Beobachtung bestätigte auch der Arztbruder. Es besteht Hoffnung! Altwerden hat auch entschiedene Vorteile, auch wenn das Nervenkostüm löchrig wird. Flöhe hüten möchte ich jetzt auch nicht mehr, obwohl ich die Kinder vermisse.
    Bon week-end!
    Astrid

    Antworten
  8. Ivonne

    Guten Morgen Andrea,

    „dass mein Nervengerüst nicht mehr das modernste ist“ … ist je eine schöne Beschreibung und sie trifft auch auf mich voll und ganz zu.

    Manches kann Frau einfach nicht mehr so gut verknusen.

    Migräne ist ja auch mein ständiger Begleiter und ich kann deine Theorie nur bestätigen. Am Tag nach dem akuten Anfall tut auch mir die Bewegung an der frischen Luft gut und der Blick in die Natur entspannt das Gehirn und auch die Augen.

    Lass es dir gut gehen und fühl dich aus der Ferne gedrückt.

    Liebe Grüße
    Ivonne

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert