Ich hatte die letzten drei Tage frei! Das fühlte sich fast wie ein Urlaub an. Ich hatte vor Jahren eine Kur, die mich aus meinem negativen Gedankenkarussell heraus geholt hatte. Da hatte ich auch gelernt, dass man nach der Arbeit nicht mehr an die Selbige denken soll. Für manche ist das nicht leicht. Ich stelle mir immer vor, dass ich unten beim Pförtner vorbei gehe, (m)einen Gedanken-Mantel von den Schultern streife und nicht mehr daran denken muss, was dort oben auf der Station gewesen ist. Das ist mega entspannend!
Dienst und dann Auszeit
Montag und Dienstag können wir also schon mal abhaken. Ich hatte Spätdienst. Allerdings zwei recht angenehme Dienste. Schön, wenn es Hand in Hand läuft. Meine Kollegen waren nett und fleißig. Eine Kollegin erklärte sich bereit, auch am Dienstag mit mir Spätdienst zu machen, obwohl sie frei gehabt hätte. Ich bin ihr dafür sehr dankbar. Allerdings gab es auch Unschönes von der Station zu berichten. Eine Patientin hatte einen Kollegen während seine Arbeit gefilmt, um es an ihre Familie zu senden. Und als man sie aufgefordert hatte das zu unterlassen und sie aufgeforderte das Video zu löschen, pöbelte sie den Kollegen auch noch an. Wir dürfen Patienten nicht filmen! Die Patienten schon?
Nun aber zu den schönen „Fast wie Urlaub“ Tagen. Am Mittwoch hatte ich wieder zum Stricken auf meine Terrasse gebeten. Die Freundinnen freuten sich schon. Dann musste eine allerdings doch noch wegen Geschäftlichem absagen. Schade. Magda hatte uns Eis mitgebracht. Das mussten wir dann leider alleine verputzen. Der Kerl bekam auch noch etwas ab. Trotzdem war es schön. Es war auch nicht zu warm, dass das Stricken flott von der Hand ging. Mein siebtes Paar Socken wächst langsam. Und ich habe mein schönes, grünes Artemisia Tuch endlich verblogt.
Am Donnerstag wollte ich eigentlich eine Radtour machen, doch da schien der Himmel etwas dagegen zu haben. Nachdem ich meinen Yogakurs absolviert hatte, saß ich noch ein bisschen bei schlechtem Wetter auf der Terrasse und langweilte mich etwas. Und als es dann auch noch zu regnen anfing, beschloss ich endlich die Carpet Bag zu nähen. Stoffe und den Schließbügel hatte ich schon sehr lange auf meinem Arbeitstisch liegen. Abends als der Kerl nach Hause kam, war die Tasche fertig! Stolz wie Bolle, habe ich sie meinen Freundinnen gezeigt.
Und Gestern dann habe ich endlich meine kleine Radtour durch die Stadt gemacht. Sonnenschein, Freundinnen treffen, am Wannsee sitzen, weiter durch die Stadt in den Garten meiner Freundin. Beim türkischen Supermarkt noch mit Leckereien eingedeckt und schon saßen wir in der Sonne in einem „verwilderten“ Garten. So kann man es sich gut gehen lassen.
Urlaub in kleinen Dosen
So kann man solche Tage auch nennen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wieder mit Yoga angefangen habe und lerne mich wieder auf mich selber zu konzentrieren. Sich selber aus dem Fokus zu verlieren ist nicht wirklich gut. Ein gesunder Egoismus ist wichtig! Auch wenn es nur drei Tage waren, kamen sie mir vor, als wäre ich drei Wochen weg gewesen. Aber heute geht es weiter. Arbeiten! Somit kann ich das nächste Spiel meines Monsterjungen nicht sehen. Aber ich werde immer mal wieder im Internet lunzen, wie es steht. Bis ich wieder einen Fast-Urlaub haben werde, werde ich ein paar Dienste machen müssen.
Und wie sieht es bei dir aus? Machst du gerade Urlaub? Wo geht es demnächst hin oder kannst du wie ich aus kleinen Dosen einen Mega-Urlaub machen?
Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen
Diese Mini-Auszeiten sind enorm wichtig für die Seele – gut, dass du dich bewusst dafür entscheidest und diese Zeitfenster genießt.
Wir fahren Ende Juni 4 Tage in den Harz, da wird auch sofort auf Entspannung umgeschaltet.
Hab eine gute Woche ♥
Herzliche Grüße
Ivonne
Ich komme ja immer wieder mal in den Genuss eines Fasturlaubs. Ich versuche dann an diesen Tagen, das zu machen, was mir Spaß macht. Ich gebe allerdings zu, dass es mir ziemlich schwer fällt abzuschalten. Und das merke ich leider 🙁
Gruß Marion
Wir machen derzeit tageweise urlaub bei unserem Enkelkind…auch das ist schon eine kleine Auszeit und wir geniessen es sehr…geniessen aber dann auch unser schönes Zuhause wieder. Mir gefällt das!
Liebe Grüsse
Augusta
Ein paar freie Tage sind immer toll und wichtig. Der weltbeste Lieblingsmann hatte am Freitag spontan einen Urlaubstag eingeschoben, das war auch ganz wunderbar. Ansonsten planen wir in diesem Jahr noch keinen Urlaub. Ich denke einfach, das bringt uns nicht wirklich etwas, denn hier gibt es ja ständig andere Dinge, die uns einen Strich durch Planungen machen.
Ich wünsche dir angenehme Dienste bis zum nächsten „Urlaub in kleinen Dosen“ und vor allem nicht so dreiste Patienten/-innen.
Liebe Grüße, Catrin.
Liebe Andrea,
oh ja, ich kann aus kleinen Auszeiten was ganz großes machen. Wie z.B. in dieser Woche, Montag + Dienstag hatte ich frei = 2 Tage, die wir in Schweden verbrachten. Wir haben so viel erlebt, dass hätte gut in eine Woche gepasst.
UND weil’s so traumhaft war, musst ich gleich einen Blogpost drüber schreiben.
Hab ihn hier bei Deinem Samstagsplauch verlinkt.
Hab ein schönes, restliches Wochenende.
Ahoi von der Insel Rügen, Mandy
Der große Urlaub also drei Wochen ist erst Ende August. So hatten auch wir am Pfingstwochende nochmal eine kleine Auszeit genommen.
Ja diese kleinen Urlaube dazwischen sind wichtig – ein Wochenende, ein Brückentag oder einfach so 2-3 Tage frei.
Das Filmen find ich unmöglich und solchen gehört Hausverbot.
LG
Ursula
Es ist eine Unsitte, das ungefragte, unerlaubte Filmen und schnelle Weiterreichen, wo es oft nicht mehr gelöscht werden kann. In der Schule ist das auch immer wieder ein Thema.
Viel hast du aus deinen freien Tagen gemacht, dass sie sich wie Urlaub anfühl(t)en. Abzuschalten, wenn der Arbeitsplatz verlassen wurde, ist schwierig. Viele Jahre erledigte ich alle notwendigen Aufgaben immer in der Schule und ging erst dann heim. Nur so konnte ich die Arbeit auf dem Heimweg abstreifen, um zuhause nur für die Kinder da sein zu können.
Schönes Wochenende und viele Grüße,
Karin
Liebe Andrea,
eine längere Auszeit aka Urlaub von 2-3 Wochen im Jahr finde ich wichtig, genauso wichtig sind aber die kleinen Auszeiten zwischendrin. Wir waren über den Brückentag vor Pfingsten mit meinen Eltern und Geschwistern für 2 Tage in Baden-Baden, das kam mir zusammen mit dem Wochenende wie ein richtiger Urlaub vor. Früher bin ich oft für einen Tag an den Pizol oder ein Wochenende nach St. Moritz zum Skifahren und obwohl es eigentlich purer Stress ist (Abfahrt morgens um 6 Uhr bei der Tagesfahrt oder 4,5 Std. Autofahrt am Freitagnachmittag) war ich hinterher total erholt und glücklich.
Die Vorstellung des Gedankenmantels finde ich gut, wäre bei mir aber etwas schwierig umzusetzen, da ich seit Beginn der Pandemie praktisch komplett im HomeOffice arbeite und wir für unser Team vereinbart haben (mein Arbeitgeber hat neuerdings keine Obergrenze für mobiles Arbeiten mehr) dass wir weiterhin überwiegend von zu Hause arbeiten. Allerdings habe ich es (bisher) immer gut geschafft, abends abzuschalten (wenn der Rechner aus ist, ist er aus).
Dir wünsche ich mehr von diesen Auszeiten.
Liebe Grüße, Ulrike
Solche kleinen Auszeiten sind sehr wichtig und wohltuend, gerade in deinem stressigen Beruf und die sollte man sich immer wieder nehmen. Es gibt schon sehr übergriffige Menschen, viele glauben alles und jeden filmen zu können. Das man Persönlichkeitsrechte verletzt, wird leider dabei vergessen.
Liebe Grüße,
Claudia
Mir gefällt da immer das Zitat von Tucholsky, dass man „die Seele baumeln lassen“ sollte. Wie schön, dass dir das immer wieder gelungen ist!
Urlaub ist bei uns nicht in Sicht. Aber dafür leben wir ja in einer Urlaubsregion. Im Juli wird hier im Haus High-Life herrschen, wenn unsere 5 Amerikaner*innen hier eintrudeln. Da muss ich vorher erst mal Kraft sammeln.Toll wird es auf jeden Fall.
Puh – dieses ständige Filmen ist echt eine Unsitte! An Eurer Stelle würde ich mir das auch verbitten.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
man sagt zwar, ein Urlaub sollte mindestens zwei, besser noch drei Wochen dauern, damit man sich wirklich erholt, aber ich bin schon mein gesamtes Arbewitsleben lang {und das ist lang} ein Verfechter dieser kleinen Fast-Urlaube. Wann immer ein Feiertag und eventuell Brückentage das zuließen, hab ch mir was organisiert, das sich wie Urlaub anfühlte. In den letzten Jahren klappt das nicht mehr ganz so gut, weil die Familie gewisse Forderungen stellt und um selbst etwas wie Kurzurlaub erleben zu können, die Verantwortung dafür auf mich abwälzt. Aber dagegen wehre ich mich mittlerweile immer erfolgreicher und kann so auch diese Mini-Auszeiten genießen. Mir geben sie viel Kraft und wie es hier klingt, geht dir das genauso.
Deshalb wünsche ich dir, dass du recht bald wieder drei zusammenhängende Tage frei hast und wieder einen Fast-Urlaub genießen kannst.
Bis dahin wünsche ich dir angenehme Dienste mit möglichst wenig Ärgern, dafür aber lieben Kollegen und auch lieben Patienten, nicht solchen m,istigen, wie du oben erwähnt hast.
Das Bild vom Gedanken-Mantel gefällt mir übrigens recht gut.
Alles Liebe für dich
wünscht die Mira
Wie war das gleich? Die Gedanken sind frei … sangen wir als Kinder. Ja, wenn das immer so einfach wäre.
Hab ein schönes Wochenende, liebe Grüße von Heidrun