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Zu viel … {Samstagsplausch 31/20}

01.08.2020 | Samstagsplausch

Viel zu viel

Im Moment ist mir alles zu viel. Viel zu viel… Ich habe eine Menge Schichten diese Woche geschoben, hatte Patienten zu versorgen, die 100% forderten. Hatte nach den Diensten keine Lust mehr auf irgendwas. Der Kerl musste mit Engelszungen reden, damit ich mit ihm zum „Strand“ fahre. Was sich dann als Entspannung pur herausstellte. Es fällt mir gerade wieder besonders schwer (überhaupt) ein paar Seiten zu lesen, ein paar Reihen zu stricken oder mich mit Freundinnen zu treffen. Es ist mir einfach alles zu viel. Ich brauche endlich Urlaub.

Mehr Ruhe und Privatsphäre bitte

Zum Glück haben wir eine wunderschöne Terrasse, auf der wir Abends gemütlich sitzen können, einen Wein trinken und ein bisschen vom Tag erzählen. Wenn da nicht der Nachbars-Sohn wäre. Unser Mehrfamilienhaus ist so konstruiert, dass man den Nachbarn gar nicht sieht. Die Balkone und Terrassen sind so ausgerichtet, dass man das Gefühl hat, in einem kleinen Häuschen zu wohnen. Es gibt einen Garten, den die Hausgemeinschaft gerne auch mal als Treffpunkt wählt, um einen netten Grillnachmittag zu veranstalten.

Aber dieser junge Mann, greift in meine Privatsphäre ein, indem er seine Hängematte sozusagen direkt vor unserer Terrasse aufgehangen hat. Dort verbringt er einen Großteil seiner Zeit, denn er scheint keine Aufgaben zu haben. Nicht dass  diese Familie schon eine der größten Terrassen im Haus hat! So lungert der erwachsen Mann fast den ganzen Tag in seiner Hängematte herum. Inzwischen hat er sich einen Stromanschluß für seinen Rechner verlegt, stellt zusätzlich noch einen Tisch auf… Mir ist das wirklich inzwischen zu viel. Ich will meinen Feierabend genießen und fühle mich beobachtet. Ich muss unbedingt mit der Mutter reden! Ich habe mit der Mutter geredet und sie will es an ihn weitergeben.

Immer wieder in Wolle

Zu viel war mir es aber nicht, als ich diese Woche in einem Wolleladen in Friedrichshain war. Wollen Berlin, führt eine Menge toller Wollen, von denen man sich verführen lassen kann. Ich hatte aber einen besonderen Plan und konnte mich zusammenreißen. Nur Karminchen war nicht zu halten und verschwand mit ihrer Cousine Rubi, zwischen den Wollknäulen. Zum Glück, habe ich sie nicht aus den Augen verloren. Mit einem Beutel voller schöner Wolle verließ ich den Verführerladen dann auch so schnell wie möglich. Mir macht das Einkaufen mit Maske immer noch keinen Spaß!

Einen Tag vorher habe ich mich auf den Kreuzberg geschleppt, weil die Bilder für den 12tel Blick noch nicht im Kasten waren. Der „Hügel“ hat ja nur 85 Meter, aber die können einen schon ganz schön ins Schwitzen bringen. Danach musste ich die Eltern besuchen. Die haben immer ein Eis im Gefrierer. Genau das, was ich nach einem solchen Tag brauche. Den 12tel Blick habe ich immer noch nicht fertig geschrieben. Ich hoffe, dass mir heute die richtigen Worte einfallen.

Gestern hatte ich meinen freien Tag! Ich habe bis halb acht geschlafen, saß lange auf der Terrasse und grübelte über das Gespräch mit der Mutter (s.o.) nach. Nahm mir ein Herz und klingelte unten… Ich hoffe es läuft. Eine kurze Stippvisite bei meiner Wollnerin und eine nette Idee meines Kerls, zu unserem Lieblings- Thailänder zu fahren. Abends dann noch ein Treffen mit Freunden in einem Weinladen. Alle Aktivitäten der Woche, auf einen Tag geworfen. Aber richtig schön!

Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen

(Lucius Annaeus Seneca)

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15 Kommentare

  1. Sylvia Dunn

    Liebe Andrea, ja das kenne ich leider zu gut. Wir haben bei uns jemanden zu wohnen, der wenn er genug Alkohol intus hat denkt, die Welt gehört ihm. Und so benimmt er sich auch. Echt schrecklich. Egal ob es mitten in der Nacht ist und er rum schreit oder laut Musik hört. Nachdem das ganze Haus geballt das Ordnungsamt eingeschaltet hatte geht es jetzt einigermaßen. Und wir sind mit unserem Schlafzimmer umgezogen. Ich hoffe Dein Urlaub ist bald nah. Hab ein erholsames Wochenende. Lieben Gruß Sylvia

    Antworten
  2. Karin Be

    Oje, die Nachbarschaft! Ich hoffe sehr für Dich, dass das Gespräch gefruchtet hat. Ohne bitteren Nachgeschmack! Die kleinen Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten sind so wichtig. Wie wichtig habe ich gemerkt, als mir ein Baum vor dem Balkon abgeholzt wurde. Plötzlich saß ich wie auf einem Präsentierteller! Ich blieb hart bis dort wieder ein Gewächs hin kam – ein Holunder – und ich wieder ein Eckchen (fast) nur für mich habe.
    Ich wünsche Dir ein erholsames Wochenende!
    Mit vielen Grüßen von BB nach B,
    Karin

    Antworten
  3. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Du Arme, erst dieser Stress auf der Arbeit und dann die gestörte Entspannungsmöglichkeit. Gut, dass du mit der Nachbarin mal ein klärendes Wort reden konntest. Hoffentlich hilft es.
    Ja, das Einkaufen mit Maske macht mir auch keinen Spaß. Da hilft nur sich am Riemen zu reißen. Es gibt Schlimmeres. Nachdem mir mein Vater bei unserem Besuch ein paar mir bislang unbekannte Geschichten aus seiner Kriegskindheit erzählte, stelle ich mir das immer vor. Dann ist die Maske ein Klacks…
    Liebe Grüße
    Andrea

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  4. Ursula

    Liebe Andrea,

    Dein Job ist ja auch stark fordernd. Ich versteh dich. Ich arbeite zwar nur mit Papier und Zahlen, aber auch ich habe derzeit ein mehr zuviel…

    Die Sache mit dem Nachbar unmöglich. Hoffe dass ein Gespräch mit der Mutter was bringt. Könnt ihr nicht den Grill daneben platzieren oder irgendein stinkendes Kraut…. Solange er die Grenze nicht überschreitet und auch keinen Lärm macht hilft nur noch das so aus der Welt zu schaffen.

    LG
    Ursula

    Antworten
  5. JANI

    Moin liebe Andrea .
    ach das kenn ich zu gut . Bei dem Job , bei den Diensten aber
    auch keiner Wunder , das man irgendwann nicht mehr kann .
    Bei mir half dann ja auch kein Urlaub mehr . Pass bloß gut auf
    Dich auf . Ich hatte es leider nicht mehr geschafft , aber jetzt
    wird es wieder besser mit mir , aber das ist keine schöne Zeit
    gewesen . Ich muss es jetzt besser angehen . Aber was will man
    K O vom Dienst auch noch machen ? Da hab ich deine Aktivitäten
    immer bewundert . Dein Spruch am Ende des Post’s , nunja , ich
    denke trotzdem es ist zu wenig Zeit , für Das was wir alles so
    machen wollen . Und es muss auch ungenutzte Zeit geben , das
    ist Achtsamkeit und dient unserem Wohlbefinden . Man kann nur
    schlecht damit umgehen , nichts zu tun , ist ja nun auch nicht
    wirklich nichts tun , wir tun ja was für uns .
    Ich mag es auch sehr , Zeit im Garten zu verbringen , ohne einen
    Nachbarn um mich herum , sogar ohne gesehen und angeredet zu
    werden . Meiner findet das unnormal . Ich hab grad so mit sich
    verändernen Nachbarschaften zu tun , daher kann ich das gut nachvollziehen . Hier ist es eine Jugendliche , die ab 23 Uhr lauthals
    singt . Gestern schon eher und bei denen waren Fenster und Haustür geschlossen . Und ich sitze auch weiter weg , trotzdem war es zu hören und ging mir so auf den Nerv . Ich wollte abends einfach nur in der Stille draußen sitzen . Stille ist schon lange nicht mehr , auch aus
    anderen Gründen , aber das macht was mit mir .
    Hoffentlich gibt es bei dir Klärung , ich wünsche es dir .
    Aber schön das du noch Freude an Wolle hast . Da kann man dann gespannt sein , was du wieder Tolles auf die Nadeln kriegst .
    Ich wünsche dir ein schönes erholsames WE , hoffentlich mit
    Dienstfrei .
    Ganz liebe Grüße von JANI

    Antworten
  6. Buchbahnhof

    Hallo liebe Andrea,
    das hört sich ja nicht so fein an bei dir gerade. Ich kann gut nachvollziehen, dass dir alles zu viel wird. Und wenn dann auch noch die Privatsphäre, der Moment, wo man eigentlich Ruhe und Erholung wünscht, gestört ist, dann ist das wirklich ärgerlich. Ich drücke dir feste die Daumen, dass das Gespräch mit der Mutter des jungen Mannes Früchte trägt.
    Ich hoffe, dass du das Wochenende trotzdem genießen kannst. Vielleicht macht ihr ja auch nochmal was Entspannendes?
    LG
    Yvonne

    Antworten
  7. Astridka

    Oh je, das würde mir auch auf den Zeiger gehen. Mit unserem Hortus conclusus kann ich mir eh nicht mehr vorstellen, wie das ist, in einem Mehrfamilienhaus zu wohnen, obwohl unsere Nachbarn inzwischen alle sehr ruhig und nett und rücksichtsvoll sind. Die Stille durchbricht momentan nur ein neuer Hund in den gegenüberliegenden Häusern, der, wenn er mal angefangen hat, gar nicht mehr zu kläffen aufhört. Und wenn man dann auch noch mehr als sonst arbeiten muss, ist das hart. Drück dich mal, du Arme!
    Ich habe es gehasst, wenn die Schule im heißesten August wieder anfing und alle Arbeit massiv auf einen einbrach. Die Gefühle sind mir hier heute Morgen wieder aufgekommen bei dem Klima, das wir gerade haben…
    Ich wünsche dir, dass du wenigstens Wochenende hast und angenehmes Som merwetter!
    Herzlich
    Astrid

    Antworten
  8. Nicole von Hexen und Prinzessinnen

    Guten Morgen Andrea,

    ich kenn das Gefühl, wenn alles zu viel wird. Ich bin auch urlaubsreif und freue mich schon sehr auf meine freien Tage. Einfach nichts tun oder nicht viel. Am besten man langweilt sich auch mal, dann ist das Entspannung. Ich wünsche dir ein erholsames Wochenende und LG
    Nicole

    Antworten
  9. Catrin

    Guten Morgen, liebe Andrea,
    ich kann gut verstehen, dass du deine wenige Freizeit gern auf deiner Terrasse in aller Ruhe und privat ohne „Zuschauer“ verbringen möchtest. Deshalb drücke ich fest die Daumen, dass das Mutter-Sohn-Gespräch Früchte tragen wird.
    Ich wünsche dir ein angenehmes Wochenende.
    Liebe Grüße, Catrin.

    Antworten
  10. eva

    Guten Morgen Andrea,
    dass dich dein Dienst fordert, das ist mir klar und dass das nicht einfach ist auch.
    Da kannst doch nach Feierabend ruhig mal rumhängen, obwohl, ich finde es gut, dass dein Kerl dich hier motiviert, denn du hattest ja dann auch etwas davon.

    Die Sache mit der Hängematte ist halt ärgerllich. Ich kenne das aus meiner beruflichen Tätigkeit und da das ein Gemeinschaftsgarten ist, huuu, was steht denn in deiner Teilungserkärung drin?
    Da sollte m.E. aufgeführt hat, wer den Garten inwieweit nutzen kann. Wenn der Garten zur Gemeinschaftsnutzung ist, wirst du wohl nichts machen können.
    Vielleicht klagen, aber das ist dann Privatrecht und wrid teuer werden.
    Ich kenn solche Sachen zur Genüge.
    Wir haben zwar auch eine Parkanlage usw. aber dieser Garten ist nicht zur Gemeinschaftsnutzung vorgesehen und da bin ich dann froh.

    Dass die süßen Wollmäusse verschwinden, kann ich gut verstehen. Wolle baden, super.
    Dir ein schönes Wochenende und keinen Ärger mit der Hängematte.
    Liebe Grüße Eva

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