Können wir nicht einfach mal dankbar sein?
Können wir nicht einfach mal dankbar sein!? Das frage ich mich immer wieder. Wie unzufrieden sind wir eigentlich? Dabei geht es uns doch wirklich gut! Ich will jetzt nicht damit anfangen zu erzählen, was in anderen Ländern los ist, auf anderen Kontinenten. Mir reicht da schon der Blick in die eine oder andere Nachbarwohnung. Denen geht es vielleicht nicht so gut. Da sitzt ein alter Mensch und hat keine Menschenseele, die sich um ihn kümmert. Da spielt ein kleines Kind mit blauen Flecken und weiß nicht, wem es sich anvertrauen soll. Die Frau aus dem Haus gegenüber geht nie ohne Sonnenbrille und mit langen Ärmeln, aus dem Haus. Der Mann, der sein Lager in der Bushaltestelle aufgeschlagen hat, der sich versucht vor dem Regen zu schützen…
Und wir, denen es wirklich gut geht, wir sind am schimpfen, dass es gerade nicht so flutscht auf der Arbeit. Dass die Kollegen wieder alles liegen gelassen haben…, die Frau dort drüben sei zu dick, die Andere zu dünn. Der Bus hat 3 Minuten Verspätung, der Nachbar wirft den Müll in den falschen Container. Tausend unzufriedene Momente die uns eigentlich am Ar… vorbei gehen sollten, wenn man bedenkt, dass es Menschen gibt, die wirklich unzufrieden sein müssten. Und doch sind es gerade die, die dann besonders dankbar sind. Nur weil man ihnen mal zuhört, ihnen einen Einkauf mitbringt, oder auch den Anruf tätigt, um eine Mühle in Bewegung zu setzen, den blauen Flecken Einhalt zu gebieten…
Ich will jetzt nicht, dass du losziehst, um die Welt zu retten. Das mag ich gar nicht verlangen. Ich möchte nur, dass du mal in dich gehst und dich fragst, ist es jetzt wirklich notwendig herum zu motzen, statt selber den Dreck wegzuräumen, dein wunderbares Leben zu genießen! Ist es notwendig, sich das Maul über andere zu zerreißen und sich dabei selber aus dem Fokus zu verlieren. Dankbar zu sein, dafür, dass es uns so gut geht!
Und sonst so?
Versuche ich gerade allem aus dem Weg zu gehen, dass meiner Seele schadet. In meinem Bullet Journal schreibe ich mir jeden Tag mindestens eine Situation auf, die mir gut getan hat. Genieße die Momente, wenn ich mit meinen liebsten Strickfreundinnen beisammen sitzen kann. Auch, dass ich die Fähigkeit habe, niedlichen kleinen Gesellen Leben einzuhauchen, um sie dann weiter zu reichen (ein Moment, auf den ich mich schon freue!) Ich erfreue mich an dem Glück meiner Monster, an dem Sonnenschein und dass ich Menschen um mich habe, die mich verstehen. Nicht zu vergessen der Kerl, der mich (manchmal) auf Händen trägt und meine Launen ausgezeichnet erträgt.
Dieses Wochenende werde ich mit der Fürsorge um meine Patienten verbringen. Es stehen in der nächsten Woche wieder Geburtstage an und ich müsste auch noch an meinem 12telBlick Fotopunkt vorbei fahren. Der Text dazu fehlt auch noch gänzlich. Mal sehen, was das Thema sein wird. Stricken will ich auch noch, denn die ganzen UFO’s müssen möchten endlich mal fertig werden, schwirren doch schon neue Ideen um mich herum…
Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind
(Francis Bacon)
Ja, Dankbarkeit tut eigentlich besonders dem gut, der es ist …sie macht weich …aber leider gilt der Dankbare bei uns oft auch als naiv…derjenige, der Fehler sieht und darstellt gilt als intelligent und erfolgreich.
Aber es ist angenehmer mit menschen zusammenzusein, die dankbar sein können…unbedingt!
Liebe Grüße
Augusta
wenn Meckern hilft, um Veränderungen zu schaffen, finde ich meckern in Ordnung. deinen Punkt sehe ich auch so. aber mit deinen Erinnerungensammeln machst du doch das beste draus 🙂
liebe Grüße,
Denise
Die Strategie schöne Momente im Bujo einzutragen ist ein guter Weg. Oft vergessen wir die kleinen Glücks- oder Zufriedenheitsmomente. Ich mache das auch täglich. Dieses Jahr spielt ganz oft der Garten eine Rolle, oder frisches Brot mit Butter ♥
Ich wünsche dir einen angenehmen Dienst und zwischendrin schöne freie Stunden.
Liebe Grüße
Ivonne
Deinen Worten kann ich nur beipflichten und sie teilen. Die Strategie dem aus dem Weg zu gehen was nicht gut tut praktiziere auch ich und laufe gut damit. Das heißt nicht, dass ich die mir übliche helfende Hand nicht mehr ausstrecke und die Augen verschließe. Ich strecke sie eben anders aus und hoffe meine klare Sicht zu behalten, dankbar dafür, dass es mir und den meinen gut geht.
Mit vielen Grüßen,
Karin
Du sprichst mir aus der Seele, liebe Andrea! Ja, es geht uns doch so gut und es ist immer die eigene Entscheidung, ob man ein Glas halb voll oder halb leer sieht. Jeden Tag einen wohltuenden Moment aufschreiben – das ist eine gute Idee, die ich gerne umsetzen möchte. Danke dir!
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und auch bei der Arbeit viele gute Momente!
Liebe Grüße
Ingrid
Schöne Worte von Francis Bacon. Das fürsorgliche miteinander funktioniert wahrscheinlich an kleineren Orten noch besser, als in einer anonymen Grossstadt. Ich bin meiner Tochter von Herzen dankbar, dass sie mich zur Grossmamma gemacht hat.
L G Pia
..,. und selbst im Bloggerland müssen sie einem noch ans Bein pinkeln….
Ich kann dir nur zustimmen, mehr brauch ich, glaub ich, gar nicht zu sagen. Mir reicht eine WhatsApp-Nachricht von meinen Enkeln und Kindern, dass der Herr K. – ach, das kannst du in meinem Post sehen!
Dir wünsche ich ein nicht zu stressiges Wochenende im Dienst!
❤️lich
Astrid
Genauso war unser Gespräch heute morgen am Garten Frühstückstisch, ich bin ein wenig traurig, dieses Jahr keine echten Berge zu sehen, aber der Liebste: schau doch mal, wie gut wir es haben, im Garten und die Heimat rundherum… JA so ist es und das möchte ich genießen und dafür dankbar sein und dann glücklich:) Urlaub machen wir dieses Jahr in Mecklenburg mit dem Radl und auf der Hinreise von Sachsen nach dem Urlaubsort werden wir in Havelberg halten . Nach Deinem Bericht von Deiner radtour möchte ich das Städtchen besuchen.
Herzliche Grüße, Birgit
Hallo Andrea,
da gebe ich dir recht, aber manchmal denkt man nicht daran und dann ist gerade das, was falsch läuft im Fokus. Aber man müsste dann innehalten und erst mal runterkommen und das tun manche nicht. Ich frage mich immer wieder warum es Menschen gibt, die den Nachbarn oder einfach anderen das Leben so schwer machen müssen?
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
LG Nicole
Vermutlich habe ich das Glück, ganz viele zufriedene Menschen zu kennen. Liebe Grüsse zu dir. Regula
Ein schöner Post heute liebe Andrea,
ich bin jeden Tag dankbar und ich sehe auch, was um mich passiert.
ABER, ich habe einmal ein weinendes Kind getröstet, das seine Mutter im Einkaufzentrum verloren hat und vor der Türe stand und schon kam die Mutter schimpfend heraus und dachte, dass ich ihr Kind entführen wollte.
Genauso ergng es mir, als ich die Mutter einmal – in unserem Haus – aufmerksam machen wollte, warum das Kind immer so entstetzlich schreit.
Das ist nicht immer ganz einfach.
Aber ich bin dankbar, ich bin sogar dankbar und ich stehe jeden Tag auf und danke Gott, dass ich so leben kann und darf, wie ich es habe.
Ich kenne Blogger, die ständig sich über das und jenes aufregen und mit der Welt hadern und ich schaue auch nicht nach anderen, aber sie sind mir nicht egal.
Leider wird man auch, wenn man helfen will von Behörden und dergleichen gebremst.
Mein Senior im Altenheim, ihn habe ich ja immer besucht und Opernmusik gehört, ist nun an Herzversagen gestorben, leider ich durfte ja wegen der Lage nicht mehr zu ihm und wir haben nur noch telefoniert. Er gilt jetzt als an Corona verstorben. Nun denn! Zur Beerdigung konnte ich auch nicht und so habe ich mich in Gedanken von ihm verabschiedet, er war 88 Jahre alt und hatte ein erfülltes Leben. Ein schönes Alter.
Dein Mäuschen gefällt mir, ich probiere das auch mal, allerdings ist es mir im Moment zum Stricken zu warm.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Lieben Gruß Eva
Oh wie Recht du hast. Ganz oft sage ich mir selbst, dass ich doch ein tolles Leben habe und zufrieden sein kann. Und besonders, wenn ich mich über sinnlose Dinge aufregen will, ermahne ich mich. Es gibt so viel Elend und Schlimmes und das sollte man nie vergessen, wenn es einem selbst gut geht.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und lasse liebe Grüße hier, Catrin.