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Selbstzweifel oder -liebe {SP 7-22}

12.02.2022 | Samstagsplausch

Ich stecke gerade in Selbstzweifel. Dabei sollte ich mich doch selbst lieben! Ich bin so unzufrieden. Mir passt meine Hülle nicht mehr. ich fühle mich zu dick. Dabei sitzen alle meine Klamotten ordentlich. Ich habe keine Ahnung, warum ich schwerer bin als vor einem Jahr. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch nie eine Waage in unserem Haushalt. Erst nachdem wir regelmäßig kontrollieren mussten, wie schwer der Kerl ist, stellte ich mich selber auf das Ding. Und damit fing das erst an. Ich fing an Selbstzweifel zu hegen.

Meine Kollegin hatte mich schon vor ein paar Wochen gefragt, ob ich mit ihr zum Sport gehen würde. Am Dienstag war es dann soweit. Wir trafen uns im Sportstudio und dann ging es auch schon los. Bauch-Beine-Po. Das sind einige Übungen, die auch schon zu Hause gemacht hatte. Nur stand da nicht noch einer daneben und hat darauf geachtet, dass ich sie richtig mache. Ich bin mir sicher, dass kann ich auch zu Hause machen. Dazu gehört einfach nur, den inneren Schweinehund an die Leine zu nehmen. Den Schweinehund habe ich schon einmal gebändigt. Schon für die Selbstliebe.

Selbstzweifel

Selbstzweifel werden schnell gesät. Man muss sich ja nur mal in der Werbung umschauen. Die Werbespots, die Sprecherinnen im Fernsehen, Models in den Zeitungen suggerieren, wie der Mensch auszusehen hat. Und dann schaust du in den Spiegel und siehst die grauen Haare, die Speckrolle über dem Hosenbund oder sonst ein Manko. Ich kann da nur von Glück sagen, dass die Menschen um mich herum nur grinsen, mir auf die Schulter klopfen, mir einen dicken Kuss geben und mir klar machen, dass sie mich lieben wie ich bin. Trotzdem werde ich in Maßen Sport weiter machen.

Zu diesem Thema gehört auch der Kinofilm, den ich heute mit dem Monstermädchen schauen möchte. Die Karten sind schon reserviert. Wunderschön soll ein Drama sein, habe ich gerade festgestellt. Ich habe den Trailer gesehen und es als Komödie eingestuft, mit tiefem Hintergrund. Die Geschichte ist jedenfalls geprägt von einem Videoklipp (Ich habe vergessen, wie der hieß. Bestimmt weißt du es 😉) der vor langer Zeit in den Medien unterwegs war. Bodypositivity, ist das Zauberwort.

Und sonst so?

Meine Woche fühlte sich ganz gut an. Der Kerl musste zu verschiedenen Terminen gebracht werden. Ich hatte Zeit zum lesen und rezensieren. Gestrickt habe ich auch wie wild. Ein neues Strickbuch ist eingezogen. Für meine Selbstliebe habe ich mir endlich neue Brillen bestellt. Ausversehen sind neue Wollknäule in meinem Vorrat gelandet und mein Näh- Bastelzimmer wurde neu gestaltet und aufgeräumt. Ich habe sogar die Schnittmuster für zwei neue Taschen ausgeschnitten. Vielleicht schaffe ich es heute noch das passende Vlies zu besorgen. Und dann war gestern unser Schlemmerstrickentag. Für meine Selbstliebe genau das Richtige. Wir haben gelacht, gestrickt und geschlemmt. Die Lacherkrönung war das Geburtstagsgeschenk für unsere Marion. Vielleicht zeigt sie es uns.
Wie sieht es mit deiner Selbstliebe aus? Bist du stabil oder lässt du dich schnell aus der Bahn werfen?

Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben

(Abraham Lincoln)

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17 Kommentare

  1. Urte Elfenrosengarten

    Selbstzweifel immer, Selbstliebe eher nicht so.
    Frauen wirds da in den Medien immer schwer gemacht und ich glaube auch sie
    machen es sich manchmal auch untereinander schwer.
    Meinem Mann würden Selbstzweifel nie in den Sinn kommen 🙂 Männer!
    Ganz viele liebe Grüße von Urte

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  2. Nicole /Frau Frieda

    Selbstzweifel. Immer. Und doch wieder nicht. Zu dick fühle ich mich schon mein Leben lang.. auch als ich nur 49 Kilo gewogen habe . Aber das ist schon 20 Jahre her.. lach!! Dir einen schönen Tag. Herzlichst, Nicole (die glaubt, dass es wichtig ist sich selbst zu betrachten)

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  3. illy

    Uff, kommt mir alles sehr bekannt vor. Vom Winterspeck gleich zu den Frühlingsrollen…. Blöderweise gestern den kleiderschrank in Angriff genommen, zwecks Entrümpelung .. nur die Oberteile… und herrje… Angriff triffts.. also mich in dem Fall.
    Nun ja. Hilft ja nicht. Muss ich ins tun kommen. Als täte ich nie was. Nur halt grad nichts gegen den Speck.
    Bin weg zur Hunderunde… Rest plan ich später *grins*
    Liebe Grüße
    illy

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  4. Pia

    Selbstzweifel stört das Selbstwertgefühl und wer lässt sich schon gerne stören. Mach einfach was dir Freude macht. schau nicht so viel nach links und rechts und gehe Aufrecht voran.
    L G Pia

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  5. Ingrid Mörke

    Du warst ja irre fleißig! Da kannst du stolz sein auf dich…aber wir Frauen leiden ja oft unter Selbstzweifeln…wie blöd und unnötig. Wahrscheinlich wird der Zustand vergehen, wenn du ihm nicht allzuviel Beachtung schenkst…oder positiv gesehen eine wichtige Phase, die Veränderung einläutet…mit neuen Brillen! Recht so!

    Mach es dir nett
    meint Augusta

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  6. Sunni

    Selbstliebe ist äußerst schwierig. Viele, denke ich, halten es für Selbstliebe, wenn sie dem Ideal anderer entsprechen oder sich damit brüsten können, es zu tun (Und dafür gibt es genug und tägliche Beispiele in Bloggerhausen!). Mir ist es völlig egal, wie ein Mensch aussieht, wenn er Charakter hat. Leider scheint der oft weniger zu interessieren als die Kleidergröße. Gerade im Netz ist es scheinbar eine weit verbreitete Krankheit, ständig auf Äußeres bedacht zu sein. Zählt alles andere nicht? Ich persönlich habe keine Zeit, mich damit zu befassen. Dazu sind die täglichen Aufgaben viel zu intensiv, fordern alle Kraft, physisch und psychisch. Achtung vor sich selbst zu haben, das ist eine andere Sache. Aber die definiert sich bestimmt nicht über ein paar Kilo mehr oder weniger. Im Moment schlägt uns wohl allen zusätzlich die allgemeine Lage, die uns nun schon das 3. Jahr auf Trab hält, aufs Gemüt. Das macht sich dann auch in Selbstzweifeln und anderen Problemen deutlich. Aber davon den Lebensmut nehmen lassen, das können und sollten wir nicht zulassen. LG u beste Wünsche!

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  7. Carina

    Liebe Andrea,

    Selbstzweifel sind okay, die haben wir alle immer mal wieder, aber bitte NICHT aus dem Gefühl heraus, einem Ideal nicht zu entsprechen. kennt Du Melodie Michelsberger? Falls nicht – hier ist sie: https://www.melodiemichelberger.com/

    Umarmung
    Carina.

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  8. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Mich kippt auch schnell was aus der Bahn, muss ich gestehen. Aber was Ernährung und Gesundheit betrifft, habe ich mein Lehrgeld bezahlt. Jeder Körper und jede Persönlichkeit sind anders. Was der eine verträgt, ist für den anderen ungesund. Ich schau seit Jahren nicht mehr auf die Waage. Seit ich meine Ernährung umgestellt habe, habe ich plötzlich abgenommen und ein Wohlfühlgewicht erreicht. Was mir die Werbung suggeriert, ist mir wurscht.
    Am schönsten ist es doch, wenn man sich in seinem eigenen Körper wohlfühlt. Und es schafft, sich einigermaßen gesund und fit zu halten. Derzeit bin ich mit meinem Schweinehund absolut einer Meinung: ich muss wieder ins Krafttraining, nein ich will. Aber da haben wir einen anderen pandemischen Gegner …
    Liebe Grüße
    Andrea

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  9. Mira

    Ob ich stabil bin oder mich schnell aus der Bahn werfen lassen?
    Liebe Andrea, dazu kann ich nur sagen, ich bin in gar keiner Bahn mehr. Ich renne nur noch dem Leben meiner Mutter hinterher und mein eigenes sehe ich nicht mal mehr am Horizont.
    Selbstzweifel sind das bei mir nicht. Eher Zweifel am Sinn meines Lebens insgesamt. Wenn ich nur noch renne, um der alten Frau zu willen zu sein und ansonsten alle äußeren Forderungen zu bedienen ohne überhaupt Zeit zu haben, mal auch nur daran zu denken, was ich selbst möchte, was mir gut tut, dann frage ich mich doch ernsthaft, ob ich nicht besser dran wäre, 6 Fuß tiefer. da könnte mich dann keiner mehr scheuchen.
    Also, nee, ich bin in keiner Bahn und Selbstliebe wurde mir mein ganzes Leben lang als schlecht dargestellt und gar nicht erst anerzogen. ICH hatte für andere dazusein oder gar nicht.
    So sieht es im Moment bei mir aus. Nicht gut, oder?
    Dir wünsche ich viel Zeit für dich und pfeif auf die Waage. Vielleicht hast du mehr Muskeln entwickelt. Die sind ja bekanntlich schwerer.
    Liebe Grüße
    von Mira, der Frustrierten

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  10. Astridka

    Im Augenblick komme ich gar nicht mehr dazu…Daher werden die Hosen ganz von alleine schlabbriger 🤣
    Bleib wie du ist! Ghislana hat das ganz toll beschrieben, kann ich nur unterschreiben!
    ❤️lich
    Astrid

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  11. margot

    Liebe Andrea,
    eine Bekannte hat mal gesagt: „Ab 40 wandert der Ar*ch in den Bauch“, da ist echt was dran.
    Die Selbstwahrnehmung unterscheidet sich manchmal von der Wirklichkeit. Wenn Deine Klamotten noch passen, kannst Du garnicht soviel zugenommen haben. Im Winter sind die meisten Menschen schwerer als im Sommer.

    viele Grüße Margot

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  12. Kunzfrau

    Von mir bekommst du auch einen dicken Kuss. Zerstreue deine Selbstzweifel und messe dich nicht an dem, was und in der Medien vorgeführt wird. Das entspricht nicht dem Großteil der Menschheit und wer weiß, wie sehr die sich kasteien. Das ist doch kein Leben.
    Und ja, mein Geschenk kann ich zeigen, aber soll ich tatsächlich dazuschreiben, welche Assoziationen ihr dazu aufgebaut habt?!?! Ich weiß nicht so recht?!?!

    Gruß Marion

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    • Andrea Karminrot

      Danke. Ich muss mich nur wieder selber lieben können 😘 Du darfst schreiben was immer du möchtest 🤫

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      • Chrissi

        Da bin ich gespannt, was sie schreibt. 🙂

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  13. jahreszeitenbriefe

    Also liebe Andrea, lass dich mal drücken, meine Güte, wenn ich noch daran denke, wie du vor ein paar Jahren durch meinen Garten auf mich zukamst, so eine schöne natürliche Erscheinung und Ausstrahlung. Also nee, Selbstzweifel halten einen ja nur vom Leben ab. Aber ich weiß Bescheid, es gibt solche Phasen… Selber erlebt und auch in mejnem Umfeld. Mit meinem Gewicht kam ich in Konflikt, als ich mir nicht mehr stressfrei die Schuhe zubinden konnte… Seitdem passe ich bei tierischen Fetten, Weißmehlprodukten und raffiniertem Zucker auf, klappt. Liebe Grüße Ghislana

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  14. nina. aka wippsteerts.

    Ach herrühren, sich selbst immer mögen? Schön wäre es. Vor allem jenseits der 50. Da ist man nicht mehr schön gerundet, sondern schlaff gerundet. Da reicht es nicht mehr, Mal etwas drauf zu achten, da muss man dran arbeiten. Letztens habe ich einen selbstgenähten Bleistiftrock aus dem Schrank gezogen, die Freundin des Grossen braucht was repräsentatives. Wie ich da Mal reingepasst haben soll? Mit grauen Haaren komm ich klar, am Speck muss eben immer gearbeitet werden, aber meine Tränensäcke… Der Blick morgens in den Spiegel, oh weh. Manchmal gibt es weniger Selbstliebe, manchmal weniger, Selbstzweifel, ob ich alles immer richtig mache, klar, kommen auch raus. Aber wie beim Sport, dranbleiben hilft.
    Liebe Grüße und schönes Wochenende
    Nina

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