Na, wenn das mal nicht ein dunkler Tag gewesen ist. Der 12. Dezember ist heute. Meistens versuche ich 12 Bilder von meinem Tag zusammen zu fotografieren. Und wenn alles gut geht, dann schreibe ich auch noch einen Text dazu. Heute hat es geklappt, auch wenn die Bilder nicht leuchten und strahlen. Ach was, ich nehme dich jetzt mit in meinen Tag:

Ein dunkler Tag im Dezember

Natürlich fangen wir mal mit einem Kaffee an. Den brühe ich mir morgens, wenn ich arbeiten muss, immer von Hand auf. Geht schneller und ich kann die Katzen zwischendrin noch füttern.

Heute nehme ich die Kollegin mit. Da ich mit dem Auto fahre, können wir auch eine Fahrgemeinschaft gründen. Ist nur ein kleiner Schlenker bis zu ihr. Auf dem Weg sind wir an einer Straßensperrung vorbeigekommen. Da muss etwas ganz Böses passiert sein. Fotos machen, ein Tabu und glotzen finde ich auch nicht lustig. Haben ja auch keine Zeit …

Die Umkleide war heute auch ziemlich dunkel, oder hatte ich noch keinen Durchblick?

Übergabe, Tabletten austeilen, Infusionen anhängen, Vitalwerte messen. Dabei ist einer Kollegin aufgefallen, dass der Mann in dem Zimmer gestern viel agiler war. Blöd, wenn man das nicht sieht, weil man davon ausgeht, der war gestern schon so. Den Doktor herbeirufen und schon hatte ich meine Morgenroutine unterbrochen und es ging rund …

EKG schreiben, Medikamente aufziehen, weitergeben, Vitalwerte kontrollieren, Mensch ansprechen, noch mehr Doktoren im Zimmer, ist den kein Platz auf der Intensivstation? Sauerstoff an, Blut abnehmen, Inhalieren lassen, Mensch anstupsen, versuchen in zu erwecken, … Ich weiß wirklich nicht mehr, wie lange ich in diesem Zimmer eingespannt war. Die Zeit ist mir durch die Finger geronnen, während der Nachbarpatient friedlich bei dem Tohuwabohu geschlafen hat!

Nur soviel dazu, dem Mensch geht es gut und er ist auf der Intensivstation.

Klar ist aber auch, das muss dokumentiert werden!

Zwischen Dienstschluss und Nachhausefahren liegt noch, die Übergabe, eine Supervision (toll, dass wir das haben!), dunkle und volle Straßen, die Kollegin wieder abliefern. Zu Hause dann der Versuch ein Bild von unserer grauen Katze zu machen. Vergeblich. Gebe dich mit dem Verwackelten zufrieden!

Ich habe hunger, nach diesem Tag. Gestern habe ich mir ein dunkles Bierbrot gebacken. Lecker und herzhaft.

Dann der Versuch, es sich gemütlich zu machen. Der Adventskranz geht alleine an. Jetzt ist es Abend.

Auf dem Boden finde ich einen Spielgefährten unserer Jungkatze. Unfreiwillig musste der wohl mit ihr spielen.

Und dann musste ich noch auf den dunklen Dachboden und die Transportbox holen. Der Monsterjunge will die haben, er hat da was vor …

Das war nun mein dunkler Tag und dieser Post wird bei Draußen nur Kännchen verlinkt. Klick mal darauf, da finden sich viele andere, die ihren Tag in 12 Bildern protokolliert haben.