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Dankeschön-Rosen

27.10.2023 | Blumenfreitag

Man bekommt ja nicht oft Dankeschön-Rosen geschenkt. Aber die haben wir uns tatsächlich verdient. Diese Rosen kamen, glaube ich, von Herzen. Am Donnerstag war ein bisschen Land unter auf unserer Station. Wir waren zu wenige Kollegen und dann mussten auch so viele Patienten in andere Zimmer verschoben werden. Oh weh, da hatten wir wirklich reichlich zu tun.

Dankeschön-Rosen

Dankeschön-Rosen

Diese Rosen hat uns der Oberarzt unserer Station geschenkt. Außerdem standen dann noch ein paar Süßigkeiten dabei. Es tut gut, wenn man wahr genommen wird und wenigstens mit Schokolade und Rosen die gestressten Nerven ein bisschen beruhigen kann. Die Geste zählt mehr als alles.

Auch unsere Ärztinnen haben ein paar Blüten und eine Packung Schokolade abbekommen. Die hatten immerhin auch einiges auszuhalten.

Als dann am Mittag auch noch ein Angehöriger auf dem Flur uns gegenüber laut geworden ist, da war die Schokolade mehr als angebracht. Nerven beruhigen. Erst letztens habe ich in den Nachrichten lesen müssen, dass die Berliner Krankenhäuser sehr oft die Polizei rufen muss, weil Patienten und Angehörige nicht nur verbal aggressiv werden. Oft bekomme ich es zum Glück nicht mit. Manchmal gelingt es mir auch. Schlichten einzuspringen, aber heute war das so gar nicht möglich. Wie gut, dass noch Schokolade da war! Es ist uns nichts passiert. Nur. die Nerven lagen blank.

Meine Blumen stehen also nicht bei mir zu Hause, sondern auf dem Tisch in meinem zweiten Zuhause. Auf meiner Station. Und ich hoffe, alle Kollegen erfreuen sich daran. Wir haben den nachfolgenden Diensten auch ein bisschen Naschwerk übrig gelassen.
Mit diesen Dankeschön-Rosen kann ich auch mal wieder bei Astrid’s Blumenfreitag mitmachen.

 

5 Kommentare

  1. Chrissi

    Irgendwas läuft da gründlich schief, denn nicht nur die Pfegekräfte sind gestreßt, auch die Patienten haben immer mehr zu leiden unter dem Personalmangel und fehlender Planung und falscher Organisation.
    Ich kann das verstehen, dass man da mal ausklingt. Solltet ihr nicht abkriegen, falsche Adresse, schon klar, aber manchmal schaltet das Gehirn wahrscheinlich aus.

    Nehmt es nicht persönlich, denn ihr seid sicher nicht gemeint, aber das Große Ganze ist nicht okay.

    LG Chrissi

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  2. sunni

    Ja, die Ausfälligkeiten…Die gibt es leider auf allen Ebenen und von allen Seiten, das haben wir in den Krankenhäusern in der schrecklich langen Zeit gut erleben dürfen. Zum Glück traf es uns selbst , allerdings von ärztlicher Seite, nur einmal hier noch im Heimatgebiet, aber da ganz intensiv und schrecklich.
    In Berlin waren wir sicher auch nicht auf der dafür typischen Station, obwohl man mittlerweile das sicher überall erwarten kann. Wir selbst haben uns intensiv bedankt, bei allen und beim Pflegepersonal nicht nur in der üblichen Weise für die Stationskasse, sondern mit einem wunderbaren Frühstücksessen für alle. Ich bin sicher, dass sie das so in dieser Form noch nicht hatten und sich sehr gefreut haben. Schließlich verdanken wir dieser Arbeit so unendlich viel. Liebe Grüße und viel öfter Rosen für euch! Sunni

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  3. Gaby Kipper

    Auch von mir, den aller höchsten Respekt für das, was ihr täglich leistet.
    Ein sehr schöner Strauß, den ihr mehr als verdient habt. Hab trotz allem
    ein schönes Wochenende, liebe Grüße
    Gaby

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  4. Astridka

    Die Leute sind einfach unverschämt, ich hab’s ja miterlebt. Und die Patienten immer kränker & hinfälliger.

    Immerhin scheint das Klima unter euch zu stimmen, auch was die Hierarchie anbelangt. Wichtig finde ich auch, dass wahrgenommen wird, wie frau/man sich auf der Pflegeebene abstrampelt und ausführt, was andere sich überlegt haben.

    Ich hab jedenfalls ein Trauma weg und wenn ich nachts wach werde, weil halt die Muskeln & Nerven mit mir schimpfen, dass ich die OP zugelassen habe, kommt mir auch immer in den Sinn: Hoffentlich ist es nichts anderes, hoffentlich muss ich nicht ins Krankenhaus. An euch vom Pflegepersonal liegt es nicht…
    Drücker an dich!

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