Letztens habe ich mich mit meiner Freundin unterhalten. Es ging um das Einsam-sein. Einsam heißt ja nicht gleich einsam. Manchmal ist man ja auch ganz zufrieden mit dem, was man hat. Fühlt sich wohl in seiner kleinen Welt und will gar keine großen Kontakte.
Ab wann ist man einsam?
Irgendwann ist wohl jeder einmal von uns einsam. Man sitzt nach einem mehr oder weniger erfüllten Tag auf seinem Sofa und niemand ist da, dem man davon erzählen kann. So stelle ich mir Einsamkeit vor. Einer Kollegin, der ich von meinem Samstagsplausch-Thema erzählt habe, sagte daraufhin, sie ist nicht einsam! Und obendrein zählte sie ihre ältliche Tante und ihre beste Freundin auf, denen es ähnlich gehen würde, wie ihr selbst. Nein, sie sei nicht einsam. Sie ist so zufrieden.
Ich lebe nun schon über 30 Jahre in einer Beziehung. Als der Kerl auf der Intensivstation und später wochenlang auf der Normalstation lag, war ich Abends alleine und fühlte mich auch so. Meine Katzen waren bei mir und ich habe mit ihnen geredet. Doch eine echte Antwort habe ich natürlich nicht von ihnen erhalten. Außer einem schräg gelegten Kopf und einem wissenden Blick kam dabei nicht heraus. Aber immerhin.
Ich war sehr glücklich, weil mich der beste Freund meines Kerls, jeden Abend anrief und mit mir geredet hat. Einfach nur Blabla, wie man es mit seinem Partner machen würde. Wichtiges und auch viel Unwichtiges eben. Aber nur kurze Zeit, nachdem wir aufgelegt hatten, fühlte ich mich wieder alleingelassen. Natürlich, da waren meine Monster, Freunde und Verwandte. Dazu kam noch die Isolierung durch das C. Meine Katzen hatten eine Menge zuzuhören.
Wenn ich einmal alt bin
Wie wird es sein, wenn ich einmal alt bin und eben nicht mehr so viel unternehmen kann? Wenn der Kerl nicht mehr an meiner Seite ist und meine Launen noch mehr Wolken produzieren? So saßen die Freundin und ich und philosophierten. Vielleicht macht es gar Sinn, eine WG zu gründen. Mit Gleichgesinnten zusammenzurücken. Wer weiß, aber die Idee gefällt mir. Vielleicht sogar ein bisschen vor der Stadt, mit einem kleinen Garten, … Träumen darf man wohl. Allerdings ist natürlich mein großer Wunsch erst gar nicht einsam zu sein, noch lange mit meinem Partner zusammenzubleiben. Mit ihm Hand in Hand einkaufen zu gehen. Einen Abend auf der Terrasse verbringen, auch wenn wir uns anschweigen, …
Meine Woche
Meine Woche war ganz schön. Ein bisschen arbeiten, ein bisschen was unternehmen. Darauf hoffen, dass es endlich mal regnet, dann wieder darauf hoffen nicht nass zu werden. Ein bisschen Radfahren. Darauf achten, was ich esse, damit ich mal so 5 Kilo verliere (geht, aber gaaanz langsam). Eine Freundin treffen, viel Eis essen, Bücher lesen und rezensieren, Brot backen, darüber nachdenken, doch eine Rührmaschine zu kaufen. Und nicht zu vergessen, zwei Knäuel Wolle kaufen, um bei einem Teststrick mitmachen zu können und dabei zwei Strickerinnen zu treffen, die mir immer wieder große Freude machen. Du siehst, meine Woche war nicht einsam. Und was war bei dir so los? Hast du Pläne?
Ich habe nie gesagt: „Ich will allein sein.“ Ich sagte: „Ich will allein gelassen werden“- das ist ein Riesenunterschied!
(Greta Garbo)
Oh, einsam Sein hat vieöe Gesichter und Ausprägungen. Ich bin glücklich, meinen Liebsten dem Tode im wahrsten Sinne über so viele Wochen abgerungen zu haben. und trotz unendlicher Arbeit ist es still um mich geworden. Gewohnt war ich immer den Austausch mit vielen unterschiedlichen Menschen. Jetzt bin ich froh über ein paar Worte an der Supermarktkasse oder ein wöchentliches Telefonat. Mein Mann spricht seit der schweren Erkrankung wenig. Man kann in solchen Situationen eben auch furchtbar einsam trotz immenser Arbeitsbelastung sein. Aber mein Credo ist immer wieder: Alles hat seine Zeit…Herzlich, Sunni
Die eine oder andere hat ja schon geschrieben, dass sie Einsamkeit „nicht schön“ findet. Mindestens so, wenn nicht schlimmer: Ich habe bis auf zweieinhalb Monate in meinem ganzen Leben nie allein gelebt. Jetzt muss ich es schon seit 10 Monaten, und ich hasse es. Ich wollte NIE so leben.
Anderseits wollt ich mich auch nie mehr so einlassen auf einen anderen Menschen, zumindest auf keinen mit Ecken & Kanten, wie es nun im Alter so ist.Das ich schalten & walten kann wie ich will, ist das Zückerchen, dass das Alleinsein bietet. Dann wenigstens das. Es ist ja nicht so, dass ich nicht ne Reihe Kontakte pflege. Aber diese Vertrautheit, diese Intimität, fehlt.
Meine Schwester – sie lebt jetzt schon 20 Jahre alleine – meinte heute, so langsam käme sie
damit zurecht. Da hab ich ja noch Hoffnung.🤣🤣🤣
GLG
Astrid
Alleine sein und einsam sein sind zwei so verschiedene Dinge! Alleine ist sicher jeder auch mal gerne. Aber einsam?
Eines meiner großen Ängste ist Einsamkeit. Wenn der Partner fehlt. Aber dem werden wir uns früher oder später alle mehr oder weniger stellen müssen. Ich hoffe, es wird weniger.
Liebe Grüße
nina
Diese Gedanken kommen mir auch immer öfter liebe Andrea,
und damit ein ganzer Berg Wolken, dass es mir manchmal den Atem nimmt.
Ich bin gerne mal alleine, genieße es auch, bin aber auch mehr als glücklich,
wenn wir alle zusammen sind und es laut hergeht.
Aber später, im Alter… was ja gar nicht mehr so weit entfernt ist?
Es hilft wohl nichts, lassen wir es auf uns zukommen. Planen kann man da nicht viel.
Hier sollen auch 5 kg weg, am liebsten bis zum Urlaub. Da ist noch Zeit aber die braucht es auch. Es ist nicht mehr so einfach wie früher.
Dir einen schönen Sonntag, lieben Gruß
Nicole
Bei uns geht es am Wochenende alles andere als einsam und still zu, denn wir sind wieder auf Tochterbesuch (mit zwei Kleinkindern) . Da muss man am Montag erst mal durchschnaufen…
Ein schönes Wochenende wünscht
Andrea
Einsamkein – ein wichtiges Thema. Wie viele Mendschen sind einsam. Viele, obwohl sie in Gesellschaft sind. Wir können glücklich sein, wenn wir uns nicht einsam fühlen. Hab ein schönes Wochenende.
Guten Morgen Andrea,
mir schießen gerade viele Gedanken durch den Kopf. Ich kann das gar nicht alles schreiben, schon kommen neue Gedanken.
Ich freue mich auf nächste Woche und vielleicht greifen wir da das ein oder andere Thema mal auf.
Schönes WE und liebe Grüße
Chrissi
Das machen wir!
Liebe Andrea, es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sich unsere Themen ähneln, auch wenn ich diesmal das Thema Einsamkeit nicht sonderlich hervorgehoben habe, so war es zumindest für gestern doch bestimmend, denn ich wünschte mir Einsamkeit, freute mich dashalb auf nicht so gartenfreundliches Wetter, um da das Alleinsein genießen zu können und fuhr, weil das Wetter dann doch gartenfreundlich war, lieber heim, weil ich da sicher sein konnte, allein zu sein. Bei mir liegt das sicher daran, dass ich nie wirklich allein sein kann, im Dienst sowieso nicht und in der Freizeit ist da immer die Mutti und der Rest der Familie. Und so kann ich die seltenen Stunden, in denen ich wirklich allein bin, tatsächlich genießen.
Und so, wie es Marion beschreibt, dass da niemand ist, der einen mal in den Arm nimmt oder so, tja, das ist bei mir auch dann so, wenn Menschen um mich herum sind. Mich nimmt keiner in den Arm. Mich ruft man an, um mir von eigenen Sorgen oder auch eigenen Freuden zu erzählen, aber niemals um zu hören, wie es mir wirklich geht. Klar, man fragt mich, wie gehts dir? Um dann spätestens nach dem zweiten Satz einzuhaken und von sich zu erzählen. Das bin ich mein Leben lang so gewöhnt. Und da bin ich dann lieber allein.
Mit einer Partnerschaft, wie bei dir, ist das natürlich in keiner Weise zu vergleichen. So eine Partnerschaft ist immer wichtiger und schöner, als das, was ich habe. Aber mir war solch eine Partnerschaft nun mal nicht vergönnt. Nie. Und statt darüber zu granteln oder traurig zu sein, was ja nichts ändern würde, finde ich mich eben ab und m,ache das Beste daraus und versuche, das zu genießen, was ich habe oder eben nicht habe.
Ein wunderschönes Wochenende ohne Einsamkeit wünsche ich dir.
die Mira
Ja, wenn man allein lebt, ist man auch einsam. Zumindest empfinde ich das so.
Natürlich ist es manchmal auch schön, wenn da niemand ist, der hinter einem steht oder seine schlechte Laune verbreitet. Aber allein zu leben hat auch den Nachteil allein zu sein. Niemand da, der mit einem redet; niemand da, der einen in den Arm nimmt; niemand da, der nette Worte für einen hat, wenn es eine schlecht geht; niemand da, wenn ma irgendwelche Hilfe braucht.
Das ist nicht immer einfach.
Gruß Marion