Nichts bleibt …
Manchmal wünsche ich mir, dass der Augenblick bleibt wie er ist. Aber meistens dreht sich die Welt weiter. Nichts bleibt wie es ist. Ich stelle mir vor, es wäre ewig Sommer, aber immer nur Sommer ist am Ende auch nicht schön. Die Abwechslung macht es doch aus, dass wir den Somme in vollen Zügen genießen können. Oder jetzt, wo der Herbst in den Startlöchern steht, wie wäre es wohl, wenn die Bäume immer in diesen wunderschönen Tönen leuchten. Oder es immer Kürbis gibt. (Da fällt mir ein, ich habe noch einen Spaghettikürbis vom letzten Jahr, meinst du, der ist noch gut? Wie lange hält sich Kürbis?)
… wie es ist
Auch Kollegen verlassen uns immer wieder. Ich weiß, sie sind jung und möchten noch Erfahrungen machen. Ich selber habe niemals das Haus gewechselt, geschweige denn meine Fachrichtung. Doch die Jungen möchten mehr. Erst gestern haben wir eine liebe Kollegin verabschiedet. Ich wünsche ihr Alles Gute. Und doch trauere ich ein wenig, denn Nichts bleibt wie es ist. Sicher werden wir eine Nachfolgerin bekommen. Aber der müssen wir erst wieder alles zeigen.
Ganz nebenbei habe ich mal wieder einige Erfahrungen mit Demenz gemacht. Was die aus einem Menschen machen kann. Ob wirklich die Eigenschaften die man in sich trägt, sich verstärken? Auch für diese Menschen heißt es immer wieder Nichts bleibt wie es ist. Denn jedesmal, wenn sie sich umdrehen, dann sieht die Welt schon wieder völlig anders aus und jede Reizüberflutung macht sie nur noch verdrehter.
Wochenrückblick
Ich habe mich über die Kommentare zu meinen Schwere Wolken sehr gefreut. Fast jeder hat mich ein wenig aus meinem Wolkengefüge, heraus gezogen. Vor Jahren hatte ich schon einmal eine Depression. Ich saß da ziemlich tief drin und durfte dann auch zu Kur fahren. Damals haben wir einige Schlüssel bekommen um nicht wieder in ein tiefes Loch zu fallen oder sich daraus zu befreien. Alleine schon deine Aufmerksamkeit, hat mich ein Stück weit glücklich gemacht. DANKE!
Ich habe also meine Schlüssel angewendet! Mach etwas besonders schönes, nur für dich. Meine Freundinnen haben mich am Montag besucht und wir haben in illustrer Runde einige Maschen verstrickt. Das habe ich sehr genossen. Am Dienstag habe ich mich auf mein Fahrrädchen gesetzt und bin nach einer Empfehlung 92 km gefahren. (Übrigens ohne Motor oder sonstige Hilfe) Am Mittwoch sind der Kerl und ich wieder in den Barfußpark nach Beelitz gefahren. Das ist wie Kurzurlaub machen. Am Donnerstag habe ich die Eltern im Garten besucht. Der Freitag, nichts bleibt wie es ist, die Verabschiedung der Kollegin… So hat mein Gemüht so viel schönes erlebt, dass es mir deutlich besser geht. Zum lesen kam ich zwischendurch auch. Im Lesezimmer steht wieder ein neues Buch im Regal.
Nichts bleibt, außer Sonnenschein
Es ist nicht viel was man tun kann, um seine Seele zu streicheln. Aber es lohnt sich. Denn nicht nur Gutes kann verschwinden, sondern auch die Dinge, die uns krank machen. So jetzt überlasse ich wieder dir das Feld. Ich freue mich deinen Beitrag zu lesen. Auch wenn ich nicht immer einen Kommentar da lasse.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt
(Mahatma Gandhi)
Schön, dass du die Schlüssel gefunden hast! Du hast ja doch eine ganze Reihe Menschen um dich, die dir offensichtlich gut tun, das finde ich für einen so offenen Menschen wie dich das Richtige.
Veränderungen – der Einzige, dem ich treu geblieben bin , ist der Herr K. Beruflich habe ich immer Veränderung gesucht, meist war das sehr inspirierend und hat mir viel Schwung & Energie gebracht bis auf das letzte Mal, das war ein Griff ins Klo. Da krieg ich noch sechs Jahre später nen Hals. Andererseits bewundere ich Menschen, die ihrem Arbeitsplatz treu bleiben.
Ich wünsche dir, dass dir das herbstliche Licht weiterhin leuchtet und dich wohl fühlen lässt.
Alles Liebe!
Astrid
Gut, dass sich die dunklen Wolken wieder verzogen haben! Stabilität und Veränderung, beides hat seine guten und seine schlechten Seiten…
Ich bin froh, dass wir in jungen Jahren immer auf Veränderung, Neuanfang, Wechsel gesetzt haben.
Liebe Grüße
Andrea
Schön zu lesen, dass du einige schöne Zeiten verbringen konntest!
Gruß Marion
Manchmal müssen wir einen Halt im Leben machen, dass die Seele uns wieder einholen kann. Ein Afrikanisches Sprichwort das mich schon lange begleitet. Ich wünsche dir, dass du deinen inneren Einklang wieder finden kannst mit dem richtigen Schlüssel dazu.
L G Pia
Liebe Andrea,
„nichts bleibt wie es ist“ hat – wie alles – mindestens zwei Seiten, von denen man aus diesen Satz betrachten kann. Wenn alles bliebe, wie es immer war, wäre das für den- oder diejenigen, die nicht da bleiben wollten, wo sie waren, ziemlich unschön. Aber natürlich mag man schöne Dinge auch gerne (länger) bewahren und daran festhalten. Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt. Durch das Wissen, dass sich Dinge verändern, strengen wir uns vielleicht auch an oder wir können schöne Dinge besser wertschätzen und uns Erinnerungen schaffen…
Anfang der Woche waren wir in den Beelitz Heilstätten, da sind Stillstand und Veränderung nahe beieinander. „Schon alt“ und doch bezaubernd und kombiniert mit „ganz neu“. Nichts bleibt wie es ist…
Alles Liebe und viele Grüße
Anni
Ab und zu innehalten tut uns gut… und wenn es in Gedanken ist.
Bleib gesund und munter.
Spätsommerliche Grüße von Heidrun
Guten Morgen liebe Andrea, es ist schade das man manche Augenblicke nicht festhalten kann. Auch bei mir verabschieden sich Kollegen, manchen tut das weggehen weh, weil man sie in das Herz geschlossen hat. Das macht auch mir oft zu schaffen. Aber es ist ebend das Leben. Und das liebe ich. Darum muss ich für mich immer versuchen einen Weg zu finden, der mir die schlechten Augenblicke und Gedanken verscheucht. Ich hoffe das Du das auch hin bekommst. Du hast schöne Sachen gemacht. Demenz ist eine schlimme Sache. Leider gibt es dafür kein Mittel.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende. Hab ein bißchen Spaß für Dich. Lieben Gruß Sylvia
Hallo Andrea,
schön, dass es dir wieder besser geht. Dass nichts bleibt, wie es ist, finde ich manchmal auch traurig, aber bei manchen Dingen sind Veränderungen gut. Sommer dürfte es immer sein, vielleicht noch Herbst, aber niemals Winter, aber die Kinder verändern sich und das ist gut so. Manchmal denkt man sich als Mama, könnten sie nicht ewig klein bleiben, aber das wäre im Endeffekt auch nichts. Also ist schon alles gut, so wie es ist.
Ein schönes Wochenende und LG
Nicole
Ja. Die Kleinen müssen weiterziehen.
Achso zweckt Kürbis.
Probiere es doch mal und öffne ihn, ich habe auf meinem Blog ein gutes Rezept für so einen Kürbis.
LG Eva
Guten Morgen Andrea,
fein 92 Kilometer ohne Motor, aber bei Euch ist es ja auch relativ flach. Das haben wir in Berlin auch vor Jahren schon gemacht und auch bei Radtouren um den Bodensee, von Konstanz über die Schweiz nach Lindau das sind auch 120 Kilometer. Heute begnüge ich mit dem Pedelec. Ist eine feine Sache, mein Sohn hat aber auch keinen Motor, er verabscheut das, er hat aber auch ein schönes Carbonrad und radelt auch in der Woche seine Kilometer.
Tja Demenz, da kann ich auch davon erzählen viel, aus der Nachbarschaftshilfe und auch von meinen Schwager.
Er erkennt seine eigenen Kinder nicht mehr, trauert um seine zwei verstorbenen Kinder und spricht mit ihnen.
Zu m einer Schwester sagt er Mama und bedankt sich, dass er bei ihr wohnen kann. Meine Schwester ist 85 Jahre alt und 175 m groß und wiegt gerade noch 50 Kilo, so sehr nimmt sie das mit. Sie pflegt ihn ohne fremde Hilfe, jammert aber aber auch nicht.
Sie will einfach auch Niemand in der Wohnung haben. Die Söhne helfen so gut es geht.
Alles Zureden hilft nicht, dass sie sich Hilfe holen soll und in ein Altenheim geben, nein, das macht meine Schwester nicht.
Ganz schlimm ist es, dass er ständig vor sich hinplappert „Mama hilft mir!“ Das den ganzen Tag. Ich besuche sie ja öfters, aber das hält man nicht aus und mein Schwager auch nicht. Besuch kann er nicht haben, da meckert er ständig, er möchte seine Mama für sich haben und ist sehr eifersüchtig. Also ich weiß, was Demenz ist.
Dass nichts bleibt, wie es ist, möchte ich so jetzt nicht sagen.
Veränderungen sind doch auch schön.
Ja, man gewöhnt sich auch an gewisse Dinge, aber mir fällt hier immer wieder die Geschichte von Bert Brecht ein, den ich mir praktisch ein wenig zur Lebensaufgabe gemacht habe und der auch auf meinem Blog „über micht“ steht.
Geschichten des Herrn Keuner.
Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ‚Sie haben sich gar nicht verändert.‘ ‚Oh!‘ sagte Herr K. und erbleichte.“
Ich habe immer und immer wieder über diesen Satz nachgedacht, mit Sicherheit deshalb, weil mir Veränderung in meinem Leben immer wichtig war.
Veränderung bedeutet Leben. Stillstand hält das Leben an. Es ist ein doppeldeutiger Satz, der mir allerdings auch gefällt. Rein auf das Äußere bezogen ist „Sie haben sich gar nicht verändert!“ nicht mal schlecht und ab einem Alter ein sicherlich gut gemeintes Kompliment.
Aber Herr K. hört noch etwas anderes. Er hört den Stillstand, er hört die Bequemlichkeit, er hört das
„ich muß mir nichts mehr beweisen“, er hört auch das den
„Kopf in den Sand stecken“.
Ich möchte nichts weniger, als mich nicht zu verändern.
Veränderung bedeutet aber auch, gewisse Dinge aus der Vergangenheit zum Abschluß zu bringen, denn sonst findet das nie ein Ende.
Nun wünsche ich dir ein schönes Radelwochenende und sende dir
liebe Grüße Eva
Oh ja, Veränderungen sind so wichtig. Manchmal hauen sie uns aus den Socken, im Guten, wie im Schlechten.
Freut mich, dass die Wolken weggepustet wurden, vor allem, dass Du auch selber gut mitgepustet hast.
Hab einen guten Wochenstart.
Liebe Grüße
Nina