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Samstagsplausch {45.18} Nebel

10.11.2018 | Samstagsplausch

Nebel

Jetzt ist es doch noch Herbst geworden. Wenn der Nebel am Morgen durch die Straßen wabert. Nebel erinnert mich immer an meine Schwester. Als sie lesen lernte, gab es einen Abschnitt in ihrer Lesefibel:

Nebel, Nebel, überall. In den Straßen. Im Park auf dem Spielplatz…

Unsere Mutter saß mit meiner Schwester stundenlang, bis das Schwesterlein den Text lesen konnte. Im Grunde, hatte sie es aber auswendig gelernt. Wenn man auf einen anderen Teil als den Anfang tippte, wusste Sie nicht, was da stand. Inzwischen konnten wir alle den Text auswendig. Und wenn die Mutter die Fibel herauszog, plapperten wir alle „Nebel, Nebel, überall…“ Wir fanden es lustig. Meine Mutter nicht. Die Schwester mochte Jahrelang nicht gerne lesen. Und heute, verschlingt das Schwesterherz richtig schwierige Literatur. Wie war das bei dir? Hattest du gleich von Anfang an Lust auf’s Lesen?

Ich lese sehr gerne. Das zeigt sich auch in meinem Lesezimmer. Dort findest du eine neue Rezension von einem Buch, das ich nicht besonders anspruchsvoll fand, dafür aber sehr lustig. Da fällt mir noch etwas zu meinem Lesezimmer ein: Ich sammel seit einiger Zeit auch deine Bücher. Wenn du mir vielleicht ein Buch vorstellen möchtest, das dich beeindruckt hat, dann nüscht wie ran da. 

So, wie war denn nun meine Woche! Ich fand eher durchwachsen. Auch, wenn ich vermutlich wieder in deinen Augen eine Menge gemacht habe, hatte ich das Gefühl, nur arbeiten gewesen zu sein. In meinem Berufszweig herrscht gerade Hochkonjunktur. Weiß der Geier warum! So dass ich mit einigen Überstunden die Woche abgeschlossen habe. Der Kerl findet aber, obwohl ich mehr Arbeit habe, scheine ich im ganzen entspannter. Das kann schon sein… Im Moment bin ich eher müde und wünsche mich nach Sizilien zurück.

Der Plan ist, mehr die Eltern zu besuchen. Auch, wenn es nur auf ein paar Minuten ist. Der Vater hat neuerdings ein neues Hobby. Egal, was ich zu sagen habe, gibt er mir Contra, so dass ich immer sofort reagiere und gegenhalte. Das hatte er schon immer mit mir. Aber in der letzten Zeit empfinde ich es als anstrengend, und es nimmt zu. Ja, sie sind eben nicht mehr die Jüngsten, und wer weiß, wie lange ich sie noch habe. Weshalb ich mir nun einen Plan gemacht habe und versuchen möchte, diesem Grummelmann die Stirn zu bieten und nicht mehr auf seine Sticheleien zu reagieren. Mal sehen, wie es wird.

Kommen wir zu meinem Gestricksel. Stelle dir vor, ich habe meine Handschuhe fertig. Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der sie mir fotografiert. Außerdem wartet noch mein Mohairschal darauf, endlich vorgeführt zu werden. Wo ist denn bloß meine Fotografin? Einen Plan habe ich auch. Ich habe eine Wolle, die zu einem schönen Pulli verstrickt werden möchte. Und ich will mir ein zweites Paar Handschuhe stricken. Vielleicht sogar noch mehr. Denn ich habe ein tolles Buch zum Handschuhstricken bekommen. Und das neue Buch von Stine und Stitch. Da handelt es sich aber um ein Sockenbuch. Hast du auch etwas Neues auf den Nadeln? Ich bin gespannt, was du zu erzählen hast:…


14 Kommentare

  1. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Ich erinnere mich noch daran, dass mein jüngerer Bruder und ich nach vollkommen unterschiedlichen Methoden Lesen gelernt haben. Damals hat man darüber die Eltern nicht groß informiert. Nach meiner Methode ging es viel schneller, deshalb war die Panik groß, als mein Bruder noch mühsam vor sich hin buchstabierte… Als Lehrerin musste ich auch immer eher die Eltern zur Geduld ermahnen, schon allein, um die Kinder vor deren Stress zu schützen…
    Auf deine selbstgestricken Handschuhe bin ich gespannt.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Pia

    Wie gut ich deiner Sehnsucht nach Sizilien nachfühlen kann.
    Was gäbe ich darum mit meinem Papa zu streiten, geniess die Zeit die euch beiden bleibt. Was sich liebt das neckt sich.
    L G Pia

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  3. Frau Jule

    Septembermorgen

    Im Nebel ruhet noch die Welt,
    noch träumen Wald und Wiesen;
    bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
    den blauen Himmel unverstellt,
    herbstkräftig die gedämpfte Welt
    in warmem Golde fließen.

    Eduard Mörike

    der september war halt noch kein nebelmonat dieses jahr…
    cool, dass die linksammlung diese woche mit bild ist. das mag ich sehr. viel spaß beim stricken. ich habe das tatsächlich auch ein paar mal geschafft diese woche.
    liebst,
    jule*

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  4. Astridka

    Huch, jetzt gibt es die kleinen Daumennägel auch bei dir, war zunächst überrascht…

    Mehr arbeiten, aber dabei entspannter sein gegenüber den Lieben, was will man mehr?

    Amüsiert hat mich als Frau vom Fach deine kleine Leseepisode zur Ganzheitsmethode ( scheint es jedenfalls gewesen zu sein ). Wie man auf diesem Gebiet startet, hat gar nichts zu sagen. Meine Erfahrung ist nur, dass alle Eltern viel zu ungeduldig sind und vergessen haben, wie es bei ihnen war. ( Ich kann mich übrigens auch gar nicht an die Anfänge erinnern, weiß nur, dass ich die alte Pfarrbücherei im Dorf regelmäßig aufgesucht habe. Und da ich mit 9 umgezogen bin, muss das vorher gewesen sein. )
    Heute ist es wettermäßig das Richtig fürs Lesezimmer.
    Hab’s fein!
    Astrid

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  5. Nicole von Hexen und Prinzessinnen

    Hallo Andrea,

    ich lese auch gerne, schon als Kind. Allerdings gab es auch Zeiten, da habe ich überhaupt nicht gelesen. Weiß eigentlich gar nicht warum. Da lag ein Buch oft ein Jahr auf meinem Nachttisch und ich kam nicht weiter. Aber seit die Kinder da sind, lese ich wieder sehr viel. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

    LG Nicole

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  6. Frau Augenstern

    Guten Morgen liebe Andrea,
    Uhi deine Linkparty hat jetzt auch kleine Bildchen, wie nett.
    Lesen macht sowas von Spaß und ich brauche abends vor dem Einschlafen immer noch ein paar Geschichten. Ohne könnte ich mir das gar nicht vorstellen. 😉 Ich wünsche dir einen wunderschönen Samstag und ganz liebe Grüße aus Tamm, von Heikes Nähtreff!

    Annette

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  7. // Heidrun

    Guten Morgen liebe Andrea, einiges Neues entdecke ich gerade bei Dir. Und ja, da ist das eine oder andere Buch, das vermittelnswert sein könnte! Gelesen habe ich immer gerne, meist waren es Sagen aus der Bibliothek…

    …habˋ ein wunderschönes Wochenende mit herbstbunter Pracht, Heidrun

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  8. Regula

    Im Frühling das erste Mal in die Schule und in den Sommerferien schon das erste Buch gelesen: Dominik Dachs. Ich meinte zwar, der Rote Tom, sei ein Schiff, dabei war er ein wüster Katzenpirat. Aber das hat sich dann ein bisschen später auch geklärt. Ich habe alles gelesen, was mir in die Finger kam. Zum Glück hat meine Mutter den Bücherschrank fleissig gefüllt. 🙂

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    • Andrea Karminrot

      Das Buch kenne ich gar nicht. Das du dich daran so gut erinnerst…toll

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  9. eva

    Liebe Andrea,

    ja, es kommt mir bekannt vor. Aber ich würde bei deinem Papa nicht dagegenhalten, es ist das fortschreitende Alter.
    Früher sagte man, dass die Leute wunderlich werden, heute weiss man, woher es kommt.

    Ich kenne das jetzt auch gerade aus dem Familienkreis.

    Manche werden halt – ich sag es mal so – rabiat, die anderen Menschen werden ruhiger.

    Sizilien kann ich mir denken, aber wenn dann werde ich dort länger bleiben, mein Bruder war damals über drei Wochen dort, schöne Dias kann man bei ihm sehen, aber auch er hat sein Leben gelebt und das ist leider nun auch
    vorbei.

    Lieben Gruß Eva
    hab ein schönes Wochenende

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  10. Kunzfrau

    Ich habe als Kind immer gerne gelesen. Von Beginn an. Verschlungen habe ich Hanni und Nanni! Kennst du die? Und heute? Ja eigentlich lese ich noch immer gerne. Aber irgendwie gewinnt immer das Stricken oder Nähen.

    Ein schönes Wochenende für dich. Ich werde jetzt mal den Dörrapparat anschmeißen :-)) Dann muss ich nicht mehr bei dir naschen!

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