Nicht meine Blumen… Rose im Café
Meine Blumen, sind heute gar nicht meine. Ich hab sie gestern auf einem Bistrotisch in einem Cafè fotografiert. Die Rose sah so hübsch aus und meine Blumen zu Hause sind immer noch nicht aufgeblüht. Was sollte ich denn machen? Eine Stadtgeschichte ohne Blumen? Och nö… Und da blinzelte mich die Rose im Café so an. Sie stand in einem kleinen Glasväschen. Komisch, wieder eine Vase aus Glas. Fast wie zu Hause.
Auf jedem Tischchen stand ein solches Väschen. Mal war eine Rose darin, und manchmal auch Drei. Wenn ich sie mir in einem Blumenladen aussuchen können, dann bestimmt diese. So mag ich die Rosen halt. Und schnörkellos in eine Vase gestellt, eben genau meins. Ich hatte schon oft Rosen am Freitag.
Die Blumen zu Hause, die sind noch fest verschlossen. Von ihnen werde ich dir nächsten Freitag erzählen. Zum nächsten Freitagsblumentag bei Holunderblütchen.
Stadtgeschichten
„Ey, haste Kartoffeln uff de Ojen?“ schreit so ein Typ aus seinem dicken, sternbesetzten Automobil. Ich liebe die Berliner Schnauze. Immer Weltoffen und zugänglich, freundlich und unterhaltsam. Ich bin tatsächlich falsch herum in eine Einbahnstraße gefahren. Nur, dass ich das tatsächlich darf, mit meinem Fahrrad. Einige Straßen sind gekennzeichnet, dass man als Radler falsch herum hinein fahren darf. Nur sehen das die Autofahrer oft ganz anders. „Ick dürf ditt!“ konter ich zurück. „Wer sacht’n ditt. Wennde keene Vakehrsrejeln kennst, sollteste och nich hier herumjurken“ Wie soll ich das dem Typen nur klar machen. Ich habe ja kein Problem damit, ihm das zu erklären, aber er steht mit seinem dicken Auto tatsächlich so, dass ich nicht vorbei komme. Normalerweise, würde ich ihn einfach stehen lassen, ihm einige Luftküsschen zukommen lassen und mich davon machen.
Plötzlich steht noch einer hinter dem Sternträger. Noch so ein dickes Auto. „Haste endlich mal ehne erwischt? So jeht ditt aber nich! Du blöde Kuh, kannst doch nich machen watt de willst.“ Neben mir taucht ein weiterer Radfahrer auf. „Seid ihr alle blöde? Könnter nich kieken, ditt iss für Radfahrer erlaubt. Macht ma endlich Platz, ihr Luftvapessta!“ Ich fühle mich jetzt nicht mehr so alleine. Ich kenne den jungen Mann zwar nicht, aber manchmal halten Radfahrer zueinander. Die Autofahrer brummeln noch etwas in ihre Lenkräder. Ich beuge mich zu dem Fahrer mit dem Stern „Wennde aus der Einbahnstraße raus fährst, kiekste noch ma in den Rückspijel und uff ditt Schild. Wirst sehen, ick dürf ditt!“ Schicke ihm noch ein Luftküsschen, grinse den anderen Radfahrer an und fahre, wie der junge Mann, über den Bürgersteig an den Blockierern vorbei.
Die Berliner Autofahrer können sich an manche Regeln nicht so einfach gewöhnen. So haben wir inzwischen einige Fahrradstraßen. In Freiburg, habe ich solche Straßen schon vor Jahren bewundern können. Hier sind sie eher etwas seltener. Das dort die Radfahrer absolut Vorrang haben, das können die Motorisierten überhaupt nicht ab. In der Nähe von meiner Arbeit gibt es eine solche Straße. Wenn man dort nebeneinander fährt, wird man zusammengehupt. Es ist doch dort erlaubt. Autofahrer dürfen in diese Straßen auch nur dann hineinfahren, wenn sie Anwohner sind. Beschimpfungen sind inklusive. Aber das kennt man ja. Der gemeine Berliner hat eben einen rauen Ton an sich.
Gibt es in deiner Umgebung auch Fahrradstraßen? Oder Schilder, die die Autofahrer gerne mal übersehen oder gar nicht kennen? Radfahrer übersehen natürlich auch gerne mal ein oder zwei Schilder, oder auch eine rote Ampel. (Niemals würde ich meine Hand für die Radler hergeben…)
So mag ich Rosen auch gern…. und Verkehrsregeln legt oft jeder so aus, wie er mag. Setz den Autofaher aufs Rad und schon ist die Welt anders…. grins
Die Rosen gestern im Cafe waren tatsächlich superschön! War insgesamt schön dort. Und Fahrradstraßen?! Nee ich kenne keine und ich kenne auch keine Straße in der RadfahrerInnen verkehrt herum fahren dürfen!
Was für eine hübsche Rose, liebe Andrea. Und was für eine amüsante Stadtgeschichte. Ich liebe Deine Art aus dem Berliner Nähkästchen zu plaudern. Liebe Grüße, Nicole (deren Schwiegervater auf einer der wenigen Fahrradstraßen bei uns von einem Taxi angefahren wurde und seit dem nicht mehr Fahrrad fährt. Traurig, aber wahr.)
Ja, die Vierräder sind halt der Meinung, sie haben immer Vorfahrt. Wohlgemerkt, nicht alle sind Vorfahrtdurchsetzer…
eingebaut sollte es heißen .. hihi
als ich noch Fahrrad gefahren bin gab es so etwas noch nicht 😉
und hier ist es mir noch nicht so aufgefallen
aber es hat auch etliche Fahrradwege ..
gut dass du Unterstützung bekommen hast ..
ja.. es gibt so dicke Brummer mit eingabuter Vorfahrt 😉
rau aber herzlich ..naja
in Berlin ist man es ja wohl gewöhnt 😉
die Rose ist wirklich sehr schön
liebe Grüße
Rosi
Oh ja, in Berlin ist man so manches gewöhnt
Radfahrstraßen gibt es mittlerweile auch in Konstanz. Einbahnstraßen, die für Radler auch in Gegenrichtung zu benutzen sind, hat es auch. Da muss man halt acht geben.
Im Sommer gibt es hier unendlich viele Touristen-Radfahrer, die am See entlang fahren. Da sollte man selbst als einheimischer Radfahrer am Wochenenden den „Radfahr-Autobahnen“ fern bleiben. Aber ich radle ja eh am liebsten auf Waldwegen, fernab des Verkehrs.
An diesen rauen Berliner-Ton müsste ich mich erst mal gewöhnen. Mir ist es selbst bei Besuchen im Ruhrgebiet schon zu laut und zu derb (obwohl ich dort aufgewachsen bin).
Die Cafe-Haus-Rosen finde ich nett. Das werdet sofort auf und macht es persönlicher.
Liebe Grüße
Andrea
Ohh, die Touristenradler, gibt es hier in Berlin auch zu hauf. Die machen ja mal gleich komplett was sie wollen.
Der raue Ton, ist gar nicht böse gemeint…meistens