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Der 12tel Blick wieder über den Breitscheidplatz

02.07.2018 | 12tel Blick, 12tel Blick 2018, Berlin/Umland, LinkParty

Der Breitscheidplatz im Juni

Der Breitscheidplatz Juni 18 Abendstunden

Der Blick über den Platz, an einem Juni-Abend. Hinter dem Lippenstift, wie die Gedächtniskirche von den Berlinern liebevoll genannt wird, geht gerade die Sonne unter. Die modernere Kirche im Vordergrund wird gerade renoviert. Wenn die Sonne im richtigen Winkel steht, dann leuchten üblicherweise die Glasbausteine ganz besonders schön. Nur kann man im Moment nicht mal die Steine sehen, denn der Kirchturm hat ein Röckchen an. Ein riesiges Werbeplakat für eine Sportveranstaltung. Es ist Sommer in der Stadt, was soviel heißt wie, reichlich Veranstaltungen. Während wir auf unserem Beobachtungsposten stehen, werden unten auf dem Platz irgendwelche spektakulären Aktionen gezeigt, die Menschenmassen heranlocken.

Ein halbes Jahr den Blick über den Breitscheidplatz

Ich stehe im Europacenter und habe einen tollen Blick über den Platz. Dort wo ich stehe, stand einst ein Haus im romanischen Stil. Kaiser Wilhelm II hatte den Wunsch, dass dort hochherrschaftliche Häuser errichtet werden sollten. Im Erdgeschoss gab es die Konditorei „Kaiserhof“, die bald dem romanischen Café weichen musste. Literaten machten dieses Café bald zu ihrem Stammsitz. Erich Käster, damals noch Journalist, schrieb darüber :

„Das Romanische Café ist der Wartesaal der Talente. Es gibt Leute, die hier seit zwanzig Jahren, Tag für Tag, aufs Talent warten.“

Schade, dass es dieses Café nicht mehr gibt, denn 1943 wurde der Platz ziemlich zerstört. Wäre bestimmt eine Bereicherung. Welche Literaten wohl heute dort miteinander philosophieren würden? Was wohl für Bücher ,Texte und Ideen  gefunden und umgesetzt würden.
Es waren nicht nur Literaten, die sich dort trafen. Auch Maler, Künstler und Kritiker, hatten dort ihren Treffpunkt. Das Café war in zwei Räume eingeteilt. Der Kleinere war das „Schwimmer-Becken“ und der Große, mit 70 Plätzen, das „Nichtschwimmer-Becken“. Du kannst dir sicherlich denken, warum die Räume so genannt wurden. Es gab auch eine Terrasse, dort tummelten sich die „Fremdlinge“. Hach, manchmal würde ich gerne einen Blick in die Vergangenheit werfen.

Meinen 12tel Blick schicke ich, wenn auch etwas verspätet, zu Eva und ihrem Blog Verfuchs und Zugenäht

8 Kommentare

  1. Bienenelfe Kerstin

    Hach liebe Andrea, ich bin erst am Samstag dort vorbeigefahren. Der Hop Bus brachte mich dorthin♥. Es war so schön in der Hauptstadt und ich hatte Doreen als Reisebegleitung am Freitag an meiner Seite :-))) Ich bin ein echter BERLIN-Fan♥

    Herzlichst
    die Kerstin

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  2. Andrea, die Zitronenfalterin

    Da werden ja wirklich alle Register gezogen, um noch mehr Farbe in deinen 12tel-Blick zu bringen.
    Ja, so ein Flanieren durch die Zeiten wäre bestimmt extrem spannend.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  3. verfuchstundzugenäht

    Das Plakat ist ja unglaublich hässlich!!! In der Serie aber sehr spannend!
    Ja, so ein Lbick zurück wär spannend. Neben Erich Kästner Kaffe trinken – das wär wahrlich spannend!

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  4. Astridka

    Ich wünschte mir das auch, durch das Köln vor der Zerstörung flanieren zu können! Ich empfinde einen so großen Verlust an Gewachsener Kultur ( und dann kommt die große Wut, ja inzwischen fast Hass, auf die, die unser Land in den Abgrund gerissen haben ).
    Dein Blick ist einfach toll!
    LG
    Astrid

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  5. Aqually

    Was ein eingepacktes Gerüst den Blick verändern kann. Man sieht der Stadt den Sommer aber an und ich kann fühlen, wie die aufgeheizte Luft zwischen den Gemäuern sich ganz langsam abkühlt.

    LG
    Aqually

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  6. Frau Maus

    Hab ich deinen blog wieder, aus irgendweinem Grund warst Du weg aus meinen abonierten Blos, sehr seltsam….. jetzt geh ich erst mal lesen

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