Ich lese gerade ein Buch, das mich bisher nicht wirklich überzeugt hat. Jegliche Erklärungen fand ich eher überflüssig. Aber am Ende kam ich an ein Kapitel, das mich dann doch , wie eine Breitseite erwischt hat.
LIEBE DICH SELBST
Hast du mal darüber nachgedacht, warum du allem hinterherhetzt? Warum du allen gefallen willst? Es jedem recht machen möchtest? Ich nicht. Ich habe niemals darüber nachgedacht. Manchmal kam mir in den Sinn, dass ich nicht jedem gefallen kann. Nicht mit jedem Gutfreund sein kann oder auch möchte. Aber warum das so ist, habe ich in meinem Fragenkatalog nicht gefunden. Dieses Buch, über das ich demnächst sicherlich eine Rezension schreiben werde, und das du dann in meinem Lesezimmer nachlesen kannst, hat mich mit der Nase darauf gestoßen. Ich kann nicht jedem gefallen! Ich muss nur mir selber gefallen. Mich selber lieb haben. So wie ich bin. Eben nicht immer in dem hübschen Sommerkleid, das mir noch vor 5 Jahren gepasst hat, weil die Hormone eben beschlossen haben das meine Figur eher einem Baumstamm ähneln, als einer Gazelle. Mich dafür zu lieben, dass ich keine ordentliche Hausfrau bin und eher darauf zu vertrauen, dass der Kerl mit dem ich mein Leben teile, auch mal das Klo putzt. Und vor allem, mich einfach mal wieder selber wahr zu nehmen und einfach im Park auf der Wiese zu sitzen und Löcher in die Luft zu gucken, den Vögeln beim zwitschern zuzuhören und ein Lied zu summen. (Wenn ich es ganz darauf anlege, vielleicht auch einfach ein Rad auf der Wiese zu schlagen und mich tot zu lachen, dass ich es gar nicht mehr kann.) Genau das ist es, dass mich vielleicht auch gerade am Bloggen hindert. Dass ich mir selber nicht mehr genüge und ich mich selber nicht mehr so leiden mag. Weil ich durch meine Welt hektiker, eine lange Liste der „Unerledigten Arbeiten“ habe und vergesse zu leben und zu genießen. Geht es dir nicht auch so? Bist du nicht auch ständig auf der Flucht? Nimmst du dir echte Zeit für dich? Denke mal darüber nach. Wann hast du dir mal Zeit genommen, dir selber auf die Schulter zu klopfen und dich dafür zu loben, dass es dich gibt und was du für ein toller Mensch bist?
Ich nehme mir jetzt die Zeit. Ich setze mich genau jetzt in den Park und fange an zu genießen.
Ein Monet, aus der Ausstellung im Barberini in Potsdam |
Ich habe noch nie bei Frollein Pfau mitgemacht, aber ich glaube dieser Post passt zu MMI (Mittwochs mag ich). Und weil es zur Liebe passt, auch verlinkt bei Le monde de Kitchie
Dieses Nachdenken, liebe Andrea, lohnt sich. Es ist der erste Schritt.
Dass man jahrelang nur an andere denkt, hat etwas mit unserer Erziehung zu tun. Wir mußten in der Schule aus Goethes 'Hermann & Dorothea' auswendig lernen '… Dienen lerne beizeiten das Weib nach seiner Bestimmung.' Zu lange habe auch ich das geglaubt und gelebt.
Wenn ich Tochter und Schwiegertochter beobachte, bekomme ich große Augen. Es geht auch anders. Und das ist gut so.
Liebe Grüße
Edith
Liebe Andrea,
du hast so Recht mit deinem Post. Man ist manchmal so im Alltag und seinen scheinbaren Zwängen gefangen, dass man sich selbst ganz aus dem Blick verliert. Das sollte nicht so sein. Schön, dass du dich nach diesem Post direkt in den Park verkrümelt hast!
Liebe Grüße,
Sabrina
Es ist manchmal gar nicht so leicht, sich selber zu mögen. Dabei rede ich gar nicht davon, dass man vielleicht ein paar Falten mehr bekommen hat. Ich bin, wie Holunder, auch mit diesem Satz aufgewachsen, was denn die Leute denken sollen, wenn man… oder wenn man nicht… Das habe ich auch noch nach all den vielen Jahren in mir drin. Aber ich gebe mir Mühe!
Grüßle
Ursel
Und ich mag dich sehr, weil du das Herz am rechten Fleck hast, was braucht's der Worte mehr.
Liebe Sommergrüße von
Gerda 🙂
Ach du Liebe, wie recht du hast! Viel öfter sollten wir uns sagen, dass wir uns lieb haben, uns so mögen, wie wir sind. Viel öfter! Gut, dass du bis zum Ende des Buchs durchgehalten hast – andernfalls hättest du deine Erkenntnis ja gar nicht mit uns teilen können.
Hab herzlichen Dank dafür … ich werde es mir zu Herzen nehmen!
Ganz viele, ganz liebe Grüße an dich auf der Wiese … Frauke
Liebe Andrea,
ein schön geschriebener Post. Ich wünsche Dir, dass es so wird im Leben, wie Du es möchtest. Da ich schon, durch meine Kindheit, sehr früh gelernt habe, dass ich es nie jedem recht machen kann, habe ich schon als sehr junge Frau entschieden, mein Leben so zu leben, wie ich es mag. Das passt nicht jedem in den Kram, aber da halte ich es mit Adenauer: Die einen kennen mich, die anderen können mich! Und es ist so unaufgeregt und entspannend…
Lieben Gruß von der Maus
Hallo Andrea,
der Post so passend im Moment – . Danke. Ja nicht so einfach aber machbar. Stück für Stück. Ich komme dem immer näher. Ein Stückweit hab ich das auch meiner Krankheitsdiagnose zu verdanken.
Doch immer wieder ertappe ich mich dabei dass ich durch den Tag, die Woche, den Monat hetze. Manchmal mehr manchmal weniger. Zeit für mich ja manchmal vergesse ich das.
Dann widerum liegt es nicht an mir sondern an den Umständen – kranke Eltern – beiderseits alle gerade aufeinmal ziemlich schwer so dass nicht mal der eine Partner dem anderen helfen kann da jeder sich um seinen Elternpart kümmert, die Jugend im Hause Schule, Praktikum, Behördenkram etc. alles belastende Dinge.
Dinge eben die an sich denken vergessen lassen – bin aber inwischen abends dankbar und stolz auf mich diesen Tag geschafft zu haben wenn auch nicht perfekt – im Moment seh ich die Wollmäuse stündlich wachsen….. aber gut.
Ich hoffe dann wie du mit dem Klo dass sich Herr W. erbarmt und den Staubsauger in die Hand nimmt….
Ich drück dich.
LG
Ursula
Ein sehr schöner Post. An diesem Punkt war ich im letzten Jahr ebenfalls. Ein gutes Stück Arbeit liegt -erfolgreich- hinter mir. Trotzdem ist diese Baustelle noch nicht ganz aufgehoben. Manchmal muss man halt einen Umweg in Kauf nehmen um ans Ziel zu kommen. Du schaffst das!
Herzlichst Ulla
Treffend geschrieben! Sich wieder selbst mehr zu lieben und lieben zu lernen…. da bin ich auch gerade wieder dabei.
Genieße den Tag, liebe Andera.
Gusta
Schön geschrieben und sehr zutreffend. Wie soll man sonst den einen oder anderen Fußtritt aushalten? Wenn man zu sich selbst steht, wird man auch gelassener. Viel Erfolg mit Deinem eigenen Weg, denn einen anderen sollte es nicht geben.
LG
Magdalena
Dein Post hat mich doch sehr berührt. Du weißt ja, dass auch ich im Moment in einer nicht so schönen Situation bin und auch genau darüber nachdenken muss. Und deshalb sollten wir uns immer wieder so schöne Auszeiten gönnen, wie wir sie kürzlich genossen haben.
Im Moment fühle ich mich gerade so ein bisschen wie im Urlaub. Ich sitze bei Claudia und warte auf ihre Möbel. Es ist so ruhig hier. Nur die Vögel zwitschern und hin und wieder kommt eine kleine süße Glückskatze vorbei. Keine weiteren Geräusche. Das kenne ich von zu Hause so nicht. Leider …seufz…
Ganz liebe Grüße und eine dicke Umarmung schickt dir Marion
Hm, ich glaube ich bin nicht der Typ, sich selber auf die Schulter zu klopfen. Aber mittlerweile ist es mir ziemlich schnurz, was andere über mich denken. Dabei bin ich mit dem Satz aufgewachsen, was denn die anderen von einem denken sollen, wenn man… Und ja, Zeit für mich nehme ich mir. Das Leben hat mir in den letzten Jahren ein paar mal auf die Zehen getreten und mich daran erinnert, wie wichtig das ist.
Liebe Grüße
Andrea
liebe Andrea,
Du hast das toll geschrieben!
Danke schön!
liebe Grüße
Gerti
Liebe Andrea,
mich selbst zu mögen,fällt mir auch äußerst schwer…
Das Problem haben wohl die meisten Frauen.
Ob ich das noch lerne,weiß ich nicht.
Neben Alltag,Familie und Beruf bleibt wirklich nur wenig Zeit für sich selbst.
Die nehme ich mir aber jetzt auch schon öfters und es bleibt dann eben mal länger was liegen.
Was soll's?
Genieße die Auszeit mit dir selbst im Park oder wo auch immer.
Ganz liebe Grüße von
Kristin
Jetzt ist mein Kommentar verschwunden, aber deine Verlinkung bei mir hoffentlich dort. Freu mich. Danke!
Herzlichst
Astrid
Liebe Andrea,
gerade kommt dein schöner Post und ich will gleich antworten, weil ich auf demselben Standpunkt stehe.
Früher war es ja verwerflich, wenn man sagte, dass man sich selbst mag. Aber ich habe mich schon als Kind gerne gemocht und ich wußte auch genau, was ich wollte und was nicht. Manchmal brachte das meine Mutter zur Verzweiflung.
Morgens, wenn ich mich aus dem Bett schäle und verquollen aussehe, dann freue ich mich, dass ich aufstehen kann und freue mich, wenn ich mich sehe und ich sage es immer wieder: "ich liebe mich selbst".
Denn nur wer sich selbst liebt, kann auch andere Menschen lieben. Es kommt mur zur Zeit sehr zugute, dass ich mich selbst liebe.
Wobei ich mich dem Wort "Liebe" einen großen Unterschied mache. Ich liebe es, lese ich immer wieder, das schreibe ich nie, denn diese Dinge mag ich. Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine.
Im Galater 5.14 steht
Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!"
Ich mag meine Falten, denn jede dieser Falten hat eine Geschichte, es sind Freudenfalten und es sind auch Kummerfalten. Auch ich habe reichtlich davon. Wem ich nicht gefälle hat heute eine alte Dame zu mir gesagt, der muß eben an sich arbeiten.
Nicht schlecht.
Lieben Gruß und einen schönen Abend wünscht dir
Eva
Liebe Andrea,
vielleicht solltest du doch mehr an dich denken. Du liest doch sehr viel und da denke ich, nimmst du dir die Zeit doch, oder?
Du kaufst dir doch auch die schönen roten Schuhe, die ich neulich in 12 x 12 gesehen habe, strickst so schöne Jacken und Pullis. Da kannst du doch stolz drauf sein und dich wirklich dafür lieben.
Mach es, gehe auf die Straße sing ein Lied, ich mach das auch und gleich hast du ein Lächeln und glaub mir, es gibt wenig Menschen, die sich komisch ansehen, wenn du auf der Straße ein Lied singst.
Klopf dir auf die Schulter.
Ja, ich habe viel Zeit für mich. Zeit, die ich aber jetzt für meinen Enkel und auch für die lieben Alten nutze, die es mir wirklich 1001 mal zurückbringen.
Klopf dir auf die Schulter sind ein Lied und freu dich, dass du so schöne Sachen stricken kannst.
Lieben Gruß Eva