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Heimat, was das für mich ist

12.06.2016 | Bunt ist die Welt, LinkParty

Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was für dich Heimat bedeutet? Lotta hat heute das Thema: Heimat. Meine Heimat in Fotos wiederzugeben ist für mich sehr schwer. Ich kann keine blühenden Felder fotografieren oder irgendwelche hübschen Fachwerkhäuser. Heimat heißt für mich auch nicht unbedingt ein bestimmtes Essen zu genießen. Klar habe ich Lieblingsgerichte und erinnere mich an verschieden Momente in meinem Leben. Nur ist das nicht Heimat. Ich zeig dir mal was für mich Heimat bedeutet:
Als Kind war meine Stadt noch geteilt. Es war immer ein aufregendes Spektakel, durch die Zonengrenze zu fahren, um nach Westdeutschland zu fahren. Den Bären am Kontrollpunkt Dreilinden hinter sich zu lassen. Und auf dem Nachhauseweg den Bären zu begrüßen, lies er uns Kinder auf den Rücksitzen, immer jauchzen. „Hallo Bär! Hallo Bärlin!!“ Und wir Kinder hüpften vor Freude auf dem Sitz herum, bis der Vater uns zur Ruhe rief. Dann wurde es spannend. „Wer sieht den Lulatsch zueeeerst…!“

Die Köpfe wurde hin und hergedreht und die Hälse wurden immer länger, nur damit man der Erste war, der den Funkturm zu sehen bekam. Die Avus ist mindestens so lang gewesen, wie die ganze Reise. Und dann kam die Spitze vom Langen Lulatsch in Sicht…
„Da isser!! Ich hab ihn zuerst gesehen!“ Dann erst sind wir Kinder wirklich in Berlin angekommen. Egal, wie lange wir noch durch die Stadt gejuckelt sind. Wir waren in Berlin, in unserer Stadt, In unserer Heimat!

Selbst heute noch, da das Reisen für uns ja erheblich leichter geworden ist, verabschiede und begrüße ich den Bären. Nicht mehr so laut und euphorisch, aber konsequent. Auch wenn es nur einmal kurz vor die Stadt geht und ich am Abend bestimmt wieder da bin. Immer noch mit dem freudigen Gefühl im Bauch, wieder zu Hause zu sein.
Und was ist Heimat für dich? Kannst du es in Worte oder gar in Bilder fassen? Dann mach doch bei Lotta mit.

Andrea

20 Kommentare

  1. Rumpelkammer

    so schön beschrieben..
    genau das macht es aus..
    etwas Vertrautes haben..
    Heimat eben 😉
    liebe Grüße
    Rosi

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  2. mano

    das hast du so schön beschrieben! durch viele umzüge und totaler veränderung meiner "kindheitsheimat" (alles zugebaut) habe ich so einen ort nicht. aber ein heimatgefühl habe ich immer dann, wenn ich von einer reise zurück in meinen garten komme!
    liebe grüße von mano

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  3. Nicole B.

    Liebe Andrea,
    genauso geht es mir heute noch… sehe ich die Spitzen des Kölner Doms bin ich zu Hause.
    Auch wir wetteifern immer, wer ihn zuerst sieht. Heute noch…
    Und ich nicke ihm immer zu oder drehe mich noch einmal um, wenn es wieder zurück geht.
    Deine Bilder zeigen aber auch ein Stückchen Heimat, nämlich die meiner Lieblingstante, welche ich bis vor zwei Jahren mein Leben lang besucht habe.
    Spanische Allee ab von der Autobahn, Waltraudstraße rein, Treppe hoch und ich war zu Hause bei meiner Tante im aufregenden großen Berlin, auch was war das immer schön. Deswegen ist Berlin auch nach Köln meine allerliebste Lieblingsstadt, grins.
    Dir danke fürs Zeigen und ganz liebe Grüße
    Nicole

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  4. Anette

    Ich habe gerade ein Buch gelesen, das dir gefallen könnte: Die Zwanziger Jahre in Berlin – Ein Wegweiser durch die Stadt von Michael Bienert und Elke Linda Buchholz. Wenn man in Berlin wohnt, ist das Buch sicher noch interessanter, da man die im Buch genannten Orte direkt anschauen kann. Dank des Buches weiß ich auch, was dein letztes Bild zeigt: den Funkturm 🙂

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  5. bergblumengarten

    Das Gefühl des Nachhausekommens ist genau das, was bei mir das Gefühl Heimat ausmacht. Früher suchte ich den Horizont nach dem Uni-Riesen ab…ein sehr hoher Punkt, gleich neben dem Hauptbahnhof Leipzig. Berlin war ein eigenes Thema…ich habe darüber schon einiges gelesen, das man sich trotzdem nicht vorstellen kann…das Durchqueren der Zonengrenze. Schön, wenn man dann an den Bären gedacht hat. Eine gute Idee von deinen Eltern.
    Liebe Grüße,
    Sigrun

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  6. Pia

    Hoffentlich bleibt der "Bärlin" noch lange auf seinem Sockel stehen.
    L G Pia

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  7. do

    So schön hast du deine Erinnerugen niedergeschrieben. Erinnerungen an die Stadt deiner Kindheit. Sie hat sich mittlerweile wohl stark verändert, aber sie ist immer noch deine Heimat. So hat jeder irgendwo seine Wurzeln und fühlt sich auch nach Jahren noch verbunden. Und das ist gut so.
    Herzlich, do

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  8. Luis Das

    Man spürt sie wirklich, die Begeisterung für "DEIN BÄRLIN" – für DEINE HEIMAT!
    Schönen Gruß,
    Luis

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  9. allesgewollt

    Besser kann man doch Heimat nicht beschreiben.
    Als 14 Jährige besuchte ich in den Ferien Verwandte in Köpenik. Allein durchstreifte ich die Stadt und Potzdam. Ein Besuch im Deutschen Theater war die Krönung . Anschließend ein Getränk in der Zillestube.
    Ich kam als anderer Mensch zu Hause in meinem kleinen Erzgebirgsheimatdorf an. Unvergessen die Eindrücke.
    Stadtmensch bin ich nicht und Heimat hat viel mit Grüchen, vertrautem Essen und auch mit der Sprache und dem Witz zu tun.Jetzt wohne ich in Norddeutschland und was mir am meisten fehlt ist Wärme und ich meine nicht die Themperatur.
    Herzliche Grüße,
    Angela

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  10. Kerstin's Zuhause

    Hallo Andrea,
    Heimat ist für mich eher ein Gefühl das ganz eng mit dem Herzen
    zusammen hängt.
    Liebe Grüße, Kerstin

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  11. jahreszeitenbriefe

    Was für eine schöne Episode ;-). Ja, solche Fixpunkte gibt es…, bei mir ist es das "Über-die-Brücke-Fahren" übers Wasser, wenn ich nach einer Reise nach Hause komme. Lieben Gruß Ghislana

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  12. Kleine Sternenwolke Annisa

    Liebe Andrea,
    schön hast du deine Heimat beschrieben. Den Bären bringe ich auch immer automatisch mit Berlin in Verbindung. Als ich in Heilbronn wohnte, stand mitten in der Stadt auch ein Berliner Bär, an ihm konnte man sehen, wie viel Km es von Heilbronn nach Berlin waren. Heimat drückt wohl jeder Mensch anders aus, aber ich denke, Heimat ist für mich dort wo ich mich wohl fühle, wo ich glücklich bin.
    Ganz liebe Grüße Andrea

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  13. Astrid Ka

    Berlin hatte früher einen ganz anderen Klang, jedenfalls bei uns hier im Westen. Irgendwann hat der Herr K. dann aufgehört, immer wieder von Berlin und seiner Zeit dort ( er kam zur Zeit des Mauerbaus zum Studieren ) zu erzählen. Und jetzt ist es eine große Hauptstadt wie in anderen Ländern Europas auch. Irgendwie…
    LG
    Astrid

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  14. Ringel-Ing

    Juhuuuuu. Genau dieses tolle Gefühl Dreilinden und die !helle! Avus hab ich grad letzten Sonntag versucht einer 5 jährigen zu beschreiben. "Zonengrenze"…ich Versuchs in 6 Jahren nochmal…. :-)) aber ich winke weiter egal ob Dreilinden oder Stolpe. Lieben Gruß von Hauptstadtkind an Hauptstadtkind!

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  15. Modewerkstatt Heike Tschänsch

    Ich verreise unglaublich gerne, freue mich aber nach einer gewissen Zeit ebenso wieder nach Hause zu kommen.
    Heimat mache ich nicht am Geburtsort fest.
    Heimat ist für mich kein bestimmter Ort, Heimat ist ein Gefühl.
    Heimat ist da, wo Dein Herz wohnt.
    Liebe Grüße von Heike

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  16. Katies home

    Schön beschrieben liebe Andrea, liebe Grüsse nach 'Bärlin'!!!

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  17. Kunzfrau

    Hihi, das was du da erzählst kommt mir so bekannt vor. Ich musste als Kind auch immer schauen, wann er Funkturm endlich zu sehen ist.
    Und was ist für mich heimat? Eben auch Berlin, obwohl ich mir durchaus vorstellen könnte woanders zu leben. An der Küste z.B. Aber Heimat ist für mich eindeutig da, wo meine Eltern sind und das ist eben Berlin!

    Gruß Marion

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  18. Himmel Blau

    Na genau DAS ist Heimat…oder nicht? Mir fällt gerade ein, dass es für mich als Kind auch so einen Fixpunkt gab, der mir sagte, jetzt bin ich wieder zu Hause…Es war eine Mühle am Ortseingang von Leipzig. Leider existiert sie nicht mehr. Liebe Grüße, Lotta.

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  19. Eva Laub

    Hallo Andrea,
    ein schöner Heimatblick. Meine Schwester hat in den 60er Jahren in Berlin gelebt und war bei den Dürener Metallwerken beschäftigt. Die gibt es heute nimmer und dann erzählte sie immer von dem Cafe mit Telefon usw.
    Gibt es heute auch nimmer.

    Allerdings ist sie nie mit dem Auto gefahren, sondern immer mit der Lufthansa geflogen, ein- bis zweimal im Jahr kam sie ja dann nach Westdeutschland zu Besuch, deshalb hat sie wohl auch nie diesen netten Bären gesehen.

    Aber den Lulatsch den kenne ich auch droben war ich auch schon. Ist natürlich was ganz anderes als der
    Fernsehturm am Alex.

    Prima, lieben Gruß Eva

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