Einsam stricken ist nicht schön! Aber mein Hobby gehört in diese Kategorie. Normal ist es nicht, dass man sich zusammensetzt und gemeinsam nadelt. Eigentlich sitzt man in seinem Sessel/ Sofa zu Hause alleine und strickt eine Reihe nach der anderen. Aber der Trend geht zurzeit einen anderen Weg. Wir stricken nicht einsam, wir stricken gemeinsam!
Einsam stricken war gestern!
Der Trend geht zum Stricken in der Öffentlichkeit. Hinaus in die Freiheit und mit Freunden zusammensitzen und gemeinsam nadeln. Strickgrüppchen gab es ja schon länger. Aber im Moment kann man sogar in Kinos stricken. Dann wird der Saal nicht komplett dunkel gemacht und man kann seine Maschen fast noch erkennen. Wichtig ist, kein dunkles Strickzeug mitzunehmen.
Ein anderes Phänomen ist gemeinsam online stricken. Also via Zoom oder so. Einige Strickerinnen bieten das als begleitetes Stricken an. Man kann dann gleich mal alle Fragen über das Stricken loswerden und das Problem im großen Kreis besprechen. Ich persönlich mag nach wie vor das Stricken im realen Kreis. An einem Tisch, vielleicht mit leckerem Essen. Oder in einem Wollgeschäft mit anderen Wollbegeisterten. Hatte ich gerade erst bei Kiezgarn in der Silbersteinstraße. Und natürlich bin ich nicht ohne einen dieser wunderschönen Stränge aus dem Laden gegangen.
Daraus stricke ich mir jetzt meinen zweiten Lillekolding. Seidig-weich und in einem zarten Rosa, mit bunten Sprenkeln. Die Anleitung habe ich schon im Kopf und brauche eigentlich gar keine mehr. Im Grunde ist das Tuch auch kein Hexenwerk, nur einfach, einfach stricken. Und man verbraucht genau einen Strang oder ca. 400 Meter. Da kann man auch mal in seiner Sockenwollenkiste nach einem vergessenen Schätzchen suchen.
Und weil ich gerade zu gar nichts Lust habe, liegt mein Pullover immer noch nicht fertig im Korb. Dabei habe ich nur noch einige Reihen an dem Bündchen zu stricken und mir Gedanken zu machen, wie ich den Halsausschnitt machen möchte. Das Original hat ein Rechts-Links-Bündchen. Ich denke aber über einen I-Cord nach. Vielleicht nehme ich den Pulli mal zu einem meiner Stricktreffen mit und bespreche da in der großen Runde, wie ich weiter machen soll. Denn einsam Stricken ist da nicht! Viele Expertinnen versüßen einem das Strickleben.
Was geht aus Resten?
Immer bleiben ein paar Meter von den Sockenballen übrig. Genaugenommen würden die noch bei meiner Schuhgröße für ein Paar Sneakersocken reichen. Ok, fast! Aber wenn ich die Socken fertig habe, wickel ich den Rest zu einem kleinen Knäuel und werfe es in die Sammelbox. Und dann liegen die da und ziehen Motten an. Jetzt habe ich gerade mal ein Paar Restesocken daraus gestrickt. Aber immer noch sind so viele Knäulchen da, dass ich mir irgendetwas wünsche, worin ich die Reste versenken könnte. Ideen, bitte hier her! Allerdings sind die meisten Reste selbst musternd. Schwierig, würde ich sagen.
Und das war auch schon alles, was ich im Mai auf den Nadeln habe. Im stillen Kämmerlein habe ich mir natürlich schon Gedanken gemacht, was ich noch stricken möchte. Ich habe mehrere leichte Sommergarne, daraus würde ich mir gerne Sommerpullis stricken. Aber kein Top mehr! Und natürlich ist da die Sockenwollekiste, die ich schrumpfen möchte. Ach ich glaube, ich habe zu viel Wolle um sie noch in diesem Leben wegzustricken!
Wollknäule sind nun mal Rudeltiere!
Was hast du denn gerade auf den Nadeln? Gehst du ins Kino zum Stricken? Und klar, du bist in einer Strickgruppe und strickst in der Öffentlichkeit, dir ist es nicht peinlich, auf der Bank, im Park oder im Bus zu stricken. Und noch weniger macht es dir was aus, dein Strickzeug im Restaurant auszupacken!
Liebe Andrea,
so schön Dein 2. Lille Kolding. Ich habe gerade die letzten Fäden vernäht und will auch auf jeden Fall noch einen 2. stricken :-)))) Ja die leidigen Sockenwollreste da bin ich gespannt welche Vorschläge vielleicht kommen…..
Liebe Grüße
Kerstin und Helga