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Koldingmanie

09.08.2024 | Schal und Tuch, Stricken

Ich will nicht sagen, dass ich in eine Koldingmanie verfallen wäre! Den ersten Kolding habe ich sehr gerne gestrickt und trage das Tuch auch sehr gerne. Außerdem hatte ich mir vorgenommen, dass ich mir tatsächlich einen zweiten Kolding stricken möchte, einen Flausch-Kolding. Zusammen mit Carina, das hatten wir uns vorgenommen. Nun habe ich aber erst einmal einen zum Verschenken gestrickt.

Koldingmanie, Koldingsüchtig, …

Der Gedanke, einen zweiten Kolding zu stricken, den ich dann verschenken möchte, ist schon lange in mir gereift. Die Wolle lag hier auch schon eine Weile in den Wollkisten. Und eigentlich sollte das Tuch auch schon im Januar fertig gestrickt gewesen sein. Aber wie es immer ist, am Ende kommt es doch wieder anders als man denkt.

Ich habe dann das Geburtstagskind vertröstet und ihr klargemacht, dass sie ihr Geschenk erst viel, viel später bekommen wird. Wie viel Arbeit noch vor mir lag, das konnte weder sie noch ich wissen. Ich habe ausnahmsweise eine Maschenprobe gemacht, um festzustellen, so wie ich mir das vorstelle, wird das nichts. Die auserkorene Wolle taugte nicht dazu, allein verstrickt zu werden. Jedenfalls nicht zu einem Kolding. Darum machte ich mich auf den Weg, ein passendes Beilaufgarn zu finden. Gar kein leichtes unterfangen und die zuerst gekaufte Wolle habe ich am Ende noch einmal zurückgebracht und gegen eine andere Farbe getauscht. Daraus werde ich mir ein Jäckchen stricken.

In dem Wolllädchen in unserem Bezirk, bin ich über das sandfarbene ITO-Garn KINU, gestolpert. Die KINU ist eine 100%ige Bouretteseide, Also nicht so glänzend und fühlt sich auch nicht so seidig an. Aber sie harmoniert super mit dem Garn von Lang Yarns. Die Magic Tweed ist aus 62% Wolle, 18% Nylon, 10% Viskose, 10% Polyacryl. Zusammen verstrickt hat es gut gepasst und das Maschenbild hat mir auch prima gefallen. Mit Nadelstärke 3,5 sollte das was werden.

Kurz bevor ich in der Mitte des Kolding angekommen war, habe ich meine Wollknäuel gewogen und musste feststellen, ich muss vor dem eigentlichen Scheitelpunkt wieder anfangen abzunehmen, sonst würde ich nicht mit meinen Wollen hinkommen. Was es auch war, ich hatte mich mit der Lauflänge vertan. Die mittlere Raute geht also nicht bis zum Rand. Ich finde es aber gar nicht schlimm, das macht den Kolding zu etwas Besonderem. Er ist trotzdem 250 cm lang und in der Breite kommt er auf einen Meter, wenn man ihn etwas auseinanderzieht. Reichlich Tuch um sich darin einzuwickeln. Und genau dazu ist er auch gemacht. Abends auf der Terrasse sitzen und sich ein Tuch über die Schultern legen. Morgens mit der Kaffeetasse draußen sitzen, den Kolding um die Schultern gelegt und die aufsteigenden Nebel beobachten.

Dass ich das gute Stück zweimal wieder geribbelt habe, dass werde ich niemandem erzählen. Wie viel Zeit in dem Tuch steckt, werde ich ebenfalls verschweigen. Einen solchen Schal kann man nicht bezahlen. Den muss man sich selber stricken oder eben geschenkt bekommen. Die Anleitung stammt übrigens von ChrisBerlin und ist inzwischen ein Klassiker unter den Tüchern. Die Anleitung findest du bei Ravelry, wenn du auf die farbige Schrift klickst, kommst du direkt dorthin.

Ich werde das Tuch nun in einem schönen Karton verpacken und vielleicht kann ich es bald an die besondere Frau weitergeben. Die Bilder hat übrigens mein Kerl gemacht.

 

6 Kommentare

  1. Mongolian

    Wunderschön gemachter Schal! Ich habe ein ähnliches Exemplar aus Wolle und kann sagen, dass es wunderbar zu verwenden ist. Bequem und warm, jede Frau sollte eines haben.

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  2. Gaby Kipper

    Was für ein toller Schal, liebe Andrea. Kompliment!

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  3. illy

    Wunderschön… gefällt mir gut.. auch und gerade die Farbe..
    Und die Fotos sind toll geworden. Muss am Motiv und dem Fotografen liegen.
    Liebe Grüße
    illy
    *die dieses tolle Werk und die Entstehung echt bewundert

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  4. Bienenelfen

    Wow liebe Andrea, was für ein tolles Tuch !!! Ich bin damals gescheitert damit. Ich hab leider die Anleitung nicht kapiert :-))) Mein Tuch ist ein Schal geworden und diese Raute da in der Mitte die hatte ich gar net…an der lag es glaub ich dass es nichts geworden ist mit so einem großen Tuch. Die Beschenkte kann sich freuen…sowas von freuen….toll gemacht und dazu auch noch geribbelt und gerechnet…wow !

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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  5. Sunni

    Wunderschön, liebe Andrea. Und nein, keiner, der nicht selbst viel gestrickt hat, kann ermesden, was an Arbeit drin steckt. liebe Grüße, Sunni

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  6. Carina

    wow – ich will gar nicht wissen, wie groß der geworden wäre, hättest Du Dich an die Anleitung gehalten! Er ist so schon enorm. Die Beschenkte (zu beschenkende?) weiß die vielen Maschen hoffentlich zu schätzen.

    Strickst Du denn jetzt wirklich noch einen dritten? Laß mich wissen, wann Du soweit bist, dann bin ich dabei. Die Nadeln sind eh voll, da kommt es jetzt auch nicht mehr darauf an 🙂

    Liebe Grüße
    Carina.

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