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Bewertend {Samstagsplausch 24-6}

10.02.2024 | Samstagsplausch

Diese Woche ist mir aufgefallen, dass ich vieles bewertend beurteile. Bewerten macht aber auch Stress. Man verrennt sich so sehr in seine Gedanken, dass man sich damit richtig fertig macht. Ich glaube, über dieses Thema wurden bestimmt schon unendlich viele Bücher geschrieben. … Ich schaue mal nach … Stressbewältigungsbücher gibt es jedenfalls sehr viele.

Bewertend, stressfrei werden

Ui, da hab ich mir heute aber ein Thema herausgezogen. Ich habe, wie gesagt, oft Stress, weil ich Situationen bewerte und genau da liegt der Knackpunkt. Wie bewertet man eine Situation, ein Treffen, einen Augenblick? Bei mir hängt es mit der Tagesform zusammen. Habe ich einen Durchhänger, bin schon angeschlagen, dann bekommt eine Situation den negativen Gedanken … Dabei wäre es einfach, den Tag zu drehen und das Gute darin zu sehen. Ok, der wollte mich gerade über den Haufen fahren, aber ich konnte einen Schlenker machen, der Fahrer hat sich entschuldigt, und es ist ja auch nichts passiert.
Ich muss lange beim Arzt warten, weil ich mich dazwischen geschummelt habe. Na und. Ich habe mein Strickzeug dabei und kann einiges an Reihen stricken. Natürlich könnte ich mich auch verrückt machen und mit den Fingern trommeln, aber das macht es ja nicht besser. Das macht nur Stress.

Warum schreibe ich das jetzt? Ich habe mich in den letzten Monaten oft dabei erwischt, wie ich alles Mögliche bewertet habe. Situationen, die mich aufgefressen haben. Das tut/tat mir nicht gut. Manch einer wird es nicht gesehen haben. Ich versuche es ja auch nicht nach außen zu tragen. Und vieles ist einfach auch unabwendbar und muss gefressen werden. Meine Seele hat ganz schön zu knabbern gehabt. Aber nun habe ich mir mal die Strategie aus der Schublade der psychosomatischen Kur gezogen. Unser Kopf ist so, dass er alles bewertet. Geht gar nicht anders. Nur muss man die Gedanken in die richtige, besserer Richtung schubsen. Nicht das negative denken, sondern etwas Positives daraus ziehen. Manchmal gelingt das auch erst im zweiten Anlauf. Klar, ein schwieriges Unterfangen. Besonders, wenn es etwas Tragisches ist, dass uns aus der Bahn wirft. … Ich arbeite dran. Und ich sehe Licht!

Meine Woche

Am Montag habe ich mich mit einer Freundin getroffen. Wir waren am Abend lecker essen. Am Mittwoch habe ich mich mit guten Freundinnen zum Stricken und Kuchen essen getroffen. Am Abend trafen der Kerl und ich beste Freunde um uns wieder um die Welt zu futtern. (Einmal im Monat „reisen“ wir in einem Restaurant durch die Welt. Genießen kulinarische Köstlichkeiten). Die nächsten Vormittage hatte ich wieder Hundedienst und bin mit dem Zottel der Eltern durch den Grunewald gestapft. Im Regen. (Bewertung: schönes Wetter, ich hatte den Wald fast für mich alleine!). Die Nachmittage war ich arbeiten.
Und was ich am Wochenende mache? Wir bekommen Besuch und kochen ein Drei- oder Viergänge Menü. Ich habe mir da schon was ausgedacht. Dann wechseln auch die Socken ihren Besitzer und machen Laune!

Gehörst du auch zu der bewertenden Fraktion? Oder kannst du das ganz gut umleiten? Machst du dich auch immer verrückt? Oder lachst du dir eins und machst das Beste aus der Situation?

 

„Das Leben ist viel zu kostbar, als dass wir es entwerten dürften, indem wir es leer und hohl, ohne Sinn, ohne Liebe und letztlich ohne Hoffnung verstreichen lassen“

(Václav Havel)

 

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11 Kommentare

  1. Anita

    Das Bewerten ist vermutlich ein Ur-Instinkt und es passiert vieles davon ja auch im Unterbewusstsein. Solange es nicht zu dominierend ist und dich runter zieht, ist es gut wie es ist. Schön ist doch, dass du schon für dich bewertet hast, dass das Bewerten einen zu großen Raum in deinem Leben eingenommen hat, sodass du an dir arbeiten kannst, mit etwas leichteren Gedanken durchs Leben zu gehen. Ich gehöre grundsätzlich zu den Stehaufmännchen mit halbvollem Glas, dadurch bewerte ich eher positiv. Andere, die das Glas vielleicht eher halb leer sehen, werden wohl eher in Richtung negativ bewerten. Vermutlich wird man das nicht grundsätzlich ändern können, Menschen sind bestimmt zu einem Teil, wie sie eben sind. Aber dennoch, ich wiederhole mich, ich finde es toll, dass du an deiner eigenen Wahrnehmung/Bewertung arbeiten willst. Das Leben ist zu schön, um es nicht zu genießen. ♥
    Lass es dir so gut es geht, gehen, Herzensgrüße und hab einen schönen Sonntagabend
    Anita

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  2. Regula

    Die Welt wäre friedlicher, wenn wir weniger bewerten würden. Vieles ist ja eine Frage der Perspektive, also öfters mal die Perspektive wechseln und dran denken, dass wir alle Menschen sind. Liebe Grüsse von Regula

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  3. niwibo

    Da ich doch recht optimistisch bin, versuche ich, jeder Situation das Beste abzutrotzen.
    Dauert zwar manchmal etwas, aber es gelingt ganz gut.
    Anders würde ich aus dem Nachdenken nicht mehr rauskommen, und meine Seele braucht jeden Tag auch Positives.
    Deine Woche klingt kulinarisch richtig gut. Wir waren gestern auch in einem Brauhaus und ich habe sowas von gut gegessen, fast wie früher bei Oma. Lecker.
    Komm gut in den Tag, lieben Gruß
    Nicole

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  4. Karin Be

    Ich versuche aus den Situationen etwas Positives zu ziehen. Das klappt meist recht gut, doch es gibt Ausnahmen. Es gibt Situationen, die sich nicht schön reden lassen und ein „da musst du durch“ qualvoll ist und bleibt – damit meine ich nicht meine Situation mit meinem Lieblingsmenschen, so schwierig sie ab und an ist.
    Er bekam Anfang der Woche den Auftrag von mir, auch einmal zu überlegen, was er noch kann statt zu räsonieren, was nicht mehr geht. Ja, die Nachbarin XY fährt noch Auto, die andere kann ohne Hilfmittel laufen. ABER, wie sieht es mit dem Nachbarn gegenüber aus, der einen Rollstuhl braucht, oder dem, der gar nicht mehr aus der Wohnung kommt?
    Abends pfiff ich mich mit dieser Anweisung selbst aus meinem Trübsal raus.
    Schönes Wochenende und ein gelungenes Koche,
    mit lieben Grüßen,
    Karin

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  5. Astridka

    Diese Begrifflichkeit in puncto negativer Erlebnisse kenne ich gar nicht: Bewerten. Aber ich bin ja in meinem Alter schon, was die Sprache anbelangt, fast jenseits von gut und böse 🤣🤣🤣
    Wenn ich etwas Unangenehmes erfahre oder erlebe, saust mein Gemüt in den Keller, ich bekomme manchmal sogar Panik und brauche meine Zeit, bis ich mich aufrapple und das Vorkommnis sachlicher bewerte. Ist das gemeint?
    Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass manche Dinge im leben einfach Sch… sind. So eine muss ich momentan durchstehen.
    Alles Liebe!
    Astrid

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  6. Christiane

    Sehe ich immer nur das Schlechte wird es mir auch schlecht gehen. Damit wird es immer schwerer, auch mal die positive Seite zu Wort kommen zu lassen. Ich denke allein die Tatsache, dass man sich dieser bewertenden Seite bewusst ist verhilft schon zu mehr Gelassenheit. Mag sein, dass es hilft in nervenden Situationen nach positiven Aspekten zu suchen. Man könnte auch versuchen zu ergründen, warum man so reagiert und ob ggf. die Verknüpfungen die unser Gehirn im Laufe der Zeit gestrickt hat, sich nicht umpolen lassen. Ich versuche das – allerdings bisher nur mit kleineren Erfolgen 🙂
    LG Christiane

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  7. Ingrid Mörke

    Ja, liebe Andrea, da habe ich mich auf jeden Fall wiedergefunden. ich kenne das Thema nur zu gut und tappe meistens im herbst oder nicht endenden Winter in die Negativfalle. Du hast, der Kopf bewertet und er hat die Wahl. Beide Phasen…die negativ wie die positiv bewertenden sind wichtig. Die negativ bewertende schützt uns doch, denn wenn wir nur positiv durch die Welt stolpern würden, wären wir schnell überfordert und überlastet… aber zu viele negative Gedanken ziehen uns runter …ich lasse mich da leider auch gerne von Menschen beeinflussen, die ihre negativen Gedanken so in die Welt pusten und sich damit entlasten…denn eigentlich überwiegt bei mir die optimistische Lebenseinstellung…jetzt da die Sonne scheint fällt mir das noch leichter!

    Liebe Grüße und sonnige Gedanken wünscht dir Augusta

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  8. Mira

    Liebe Andrea, das ist ein mutiges Unterfangen, scheinbar negative Ereignisse ins Positive zu drehen. Da muss man sich seinen Sorgen und Ängsten stellen und sich dazu überreden, sie in hellerem Licht zu sehen, gareade, wenn man am liebsten im Dunkel versinken möchte. Ich schaffe es diese Woche recht gut, auch wenn es mehr missliche Ereignisse gibt. Irgendwie zehre ich von den Guten. Dennoch schafft mich das alles auch und ich habe keine Ahnung, wie ich das auf längere Sicht hinbekomme.
    Ich wünsche dir von Herzen, dass deine Kraft ausreicht.
    Alles Liebe
    von Mira

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  9. Brittab

    Ich bin dabei. Werten und Schubladen öffnen, das geht manchmal so schnell in meinem Kopf. Aber, wenn ich mich auf mein Bauchgefühl einlasse, dass halte ich den werten Teil von mir in Schach.

    Liebe Grüße
    Britta b

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  10. illy

    Guten Morgen,
    das ist schon ein wichtiges Thema… und ein schwieriges … denn wie Du schon sagst, gibt viele Bücher drüber..
    Und keins hat eine Lösung..
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende..
    illy

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  11. Catrin

    Oh ja, ich gehöre definitiv zur bewertenden Fraktion und bin gerade eine Weile schon dabei, es genau wie du zu machen. Wenn ich negative Gedanken habe, denke ich nochmals und finde positives in der Situation. Das macht es leichter, auch im Umgang mit meinen Mitmenschen. Also bleiben wir da dran und es wird uns besser gehen.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Catrin.

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