Das war mal eine echte Stresswoche! Ich weiß wirklich nicht, wo mir der Kopf steht. So viele Eindrücke und so wenig Zeit um einfach mal abzuspannen, einfach mal durchzuatmen. Dazu das eigentlich viel zu warme Wetter und überhaupt. Ach, ich fange einfach mal von vorne an.
Meine Stresswoche und Dauermüde
Seit dem Montag haben wir ein neues Programm in unserer elektronischen Patientenakte dazu bekommen. Das stresst wirklich. Nicht, dass ich mir das nicht zutrauen würde. Denn wenn man sich damit mal so auseinandergesetzt hat, dann wird es auch bestimmt schneller und einfacher werden. Der Plan ist wohl, dass wir endlich nachweisen können, wie viel Zeit wir mit den Patienten verbrauchen. Was wir in Echtzeit für eine Leistung bringen. Aber damit das läuft, müssen alle Kollegen damit klarkommen. Da höre ich schon die eine oder andere Kollegin schnaufen, „dass das doch echt doof und völlig anstrengend.“ Klar, am Anfang war auch Autofahren anstrengend und aufregend. Aber da ist man auch freiwillig hingegangen. Dazu kommt, dass scheinbar alle Patienten aus dem Sommerloch gekrochen sind und die Rettungsstelle eine Standleitung zu unserer Station unterhält. So viele Betten haben wir gar nicht, wie die abfordern. Wenn das dann wenigstens mobile, unkomplizierte Fälle wären …
So fahre ich nach der Arbeit nach Hause. Es ist zu warm für September. Der Eisladen liegt auf dem Weg, sodass ich mir immer wieder einen Seelentröster gönne. Der Kerl hat immer noch Hummeln im Hintern, wie eine Freundin auch von ihrem Mann behauptet, am liebsten will er jeden Tag noch was unternehmen. Das sind dann auch immer schöne Dinge. Der Tag ist einfach zu kurz, um alles zu genießen. Und so falle ich am Abend ins Bett, schlafe meist sofort ein, ohne auch nur eine Seite zu lesen. Der Wecker klingelt um 5 Uhr schon wieder.
Pickepackevoll
Die Stresswoche: Samstag war unser Stationsteamtag. Das war schön! Jeder von uns hat etwas Leckeres zu essen für unser Büfett mitgebracht. Dazu habe ich mein Dirndl ausgeführt. Das muss wenigstens einmal im Jahr an die Luft. Wiesn ist in Berlin zwar angesagt, aber das steht bei dem Kerl definitiv nicht auf der Liste. Danach sind wir noch zum besten Kerlefreund gefahren. Dessen Frau hatte Geburtstag.
Am Sonntag hat der Monsterjunge sein Spiel gegen Frankfurt Galaxy. Und nun stehen sie am Sonntag gegen Stuttgart Surge. Wer es sehen will, der braucht nur den Fernseher anzumachen. Pro Dings wird es gegen 14.55 Uhr übertragen. Wir fiebern auf jeden Fall mit. Damit ich das Spiel sehen kann, war ein Kollege so lieb und hat seinen Dienst mit mir getauscht.
Am Montag dann wie gesagt die neue Kurve. Den Nachmittag noch schnell bei den Eltern vorbei, der Vater brauchte einen neuen Verband. Die Mutter ist übrigens stolz wie Oskar mit ihrem neuen Rollator unterwegs. Die Rückenschmerzen werden durch die Stütze doch besser. Am Dienstag durfte ich zur Fortbildung, damit ich den Kollegen helfen kann, um Rückengerecht arbeiten zu können. Bei den Fällen, die wir gerade betreuen, ein wirksames Mittel, nicht selber einen Rollator zu brauchen. Der Mittwoch dann wieder auf der Station, das Programm knacken und Patienten betuddeln. Danach wollte der Kerl wieder los und was unternehmen. Er musste sich mit dem Balkon zufriedengeben. Ich mochte mich nicht bewegen. Donnerstag und Freitag Stationsalltag. Dafür am Abend mit den Nachbarn Wein auf der Terrasse genießen und mit den Kollegen berlinisch essen gehen.
Dieses Wochenende ist wieder Marathon. Die Straßen haben schon wieder die blauen Streifen. Zum Glück habe ich am Sonntag, dank des Kollegen, frei. Vielleicht schauen wir vor dem Kickoff noch bei den Läufern vorbei. Das Wetter soll super sein zum Laufen. Vielleicht schlafe ich auch einfach bis zum Mittag. Heute muss ich noch einmal arbeiten,
Hattest du auch eine Stresswoche? Oder konntest du dich etwas zurücknehmen?
Die meisten wissen gar nicht, was sie für ein Tempo haben könnten, wenn sie sich nur einmal den Schlaf aus den Augen rieben
Liebe Andrea,
toll, dass deine Mutter den Rollator akzeptiert hat. Jetzt kann sie ihren Bewegungsradius wieder erweitern.
Ein neues Programm oder nur eine Änderung daran, bringt immer viel Arbeit mit sich. Vor allem braucht es gute Nerven und Ruhe bewahren. Ich habe/hatte im Berufsleben mit solchen IT Ereignissen auch immer so meine Probleme. Bleibt man ruhig, dann erschließt es sich meistens dem Benutzer. Aber manchmal gibt es auch Programme die nicht passen…. Ich wünsche dir gute Nerven,
lG Agnes
Hallo Andrea,
Himmel, da wird mir schon beim Lesen schwindelig… ja es gibt so Stresswochen, die schlauchen. Das kennt wohl jeder. Da hilft nur durchatmen und die nächste Verschnaufpause nicht zu lange verschieben. Es freut mich zu lesen, dass deine Mutter sich mit dem Rollator angefreundet hat.
liebe Grüße Carolyn
Da wird mir schon beim Lesen wuschig und ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die meine Tage im Ruhestand bringen!
Genieße deinen Erholungssonntag und toitoitoi für die Mannschaft deines Sohnes.
Viele liebe Grüße,
Karin
Liebe Andrea, das war ja eine knallige Woche. Ich kann gut nachvollziehen, dass man da abends nicht mehr lesen kann. Geht mir seit 7 Monaten so, rund um die Uhr. Zweimal jede Nacht auf und ab 5.15 sowieso. Geht nicht anders. Das neue Programm macht sicher erst Probleme, aber eigentlich ist es sicher gut gedacht. Liebe Grüße, Sunni
Stresswoche war eine gute Umschreibung für diese Woche. Ging mir auch so, obwohl die Gründe bei mir etwas anders liegen. Ich hoffe die nächste Woche wird entspannter für Dich.
Da kräuseln sich mir die Zehennägel: „Der Plan ist wohl, dass wir endlich nachweisen können, wie viel Zeit wir mit den Patienten verbrauchen. Was wir in Echtzeit für eine Leistung bringen“. Der nächste Schritt ist dann, dass die Zeit mit den Patienten nicht nur verbraucht, sondern verschwendet wird. Mensch, Andrea, wie lange hälst du das noch durch?
Alles Gute wünscht
Regula
Das hast du falsch verstanden! Bisher gibt es keine echten Nachweise dafür, Wie viel Zeit wir wirklich am Bett verbringen. Mit diesem Programm können wir endlich nachweisen, was wir machen und was wir wirklich verdient hätten
Na,meine Stresswoche kannst du dir vorstellen. Aber hier sind so viele liebe, fröhliche Kolleginnen von dir, da geht einem das Herz auf. Ich glaube, ich hab ne gute Wahl getroffen. Ansonsten ist alles noch etwas mühselig. Aber das kenn ich ja.
Für dich/euch wünsche ich, dass eure Arbeit besser erfasst wird! Meine Anerkennung habt ihr 😊
Liebe Grüße auf diesem Wege!
Astrid
Hallo Andrea,
das liest sich wirklich anstrengend. Meine Woche war ruhig, aber hier ist auch noch der Urlaubsmodus angesagt.
Pass gut auf dich auf ♥
Liebe Grüße
Ivonne