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Fest im Sattel {SP 11-23}

18.03.2023 | Samstagsplausch

Fest im Sattel gilt das eigentlich nur für Reiter? Ich war diese Woche unterwegs, um mir einen neuen Fahrradsattel zu kaufen. Nachdem es die Tage vorher so „dauerhaft“ geregnet hatte, hat sich mein Gelsattel mit Wasser vollgesogen. Sehr witzig, wenn man dann vom Fahrrad steigt und einen nassen Fleck unterhalb der Pobacken hat. Das könnte zu Verwechslungen führen, die ich nicht näher erläutern möchte.

Fest im Sattel

Mit einem nassen Hintern fährt es sich in der kalten Zeit wirklich nicht besonders angenehm. Aber ich weiß ja, welcher Laden meinen favorisierten Sattel auf Lager haben sollte. Beim Aufsteigen auf meinen Drahtesel habe ich noch gedacht, dass ich auch noch irgendjemanden beauftragen sollte mein Fahrrad mal zu putzen. Der Winter ist einfach nicht gut zu solchen Gefährten. Als ich dann nach 20 Minuten bei dem Fahrradladen angekommen bin, mit nassem Po durch den Verkaufsraum streifte, musste ich feststellen, dass es nur noch wenige Sättel gab. Und schon gar nicht, den ich haben wollte. Der Verkäufer war fix und hat mich gefragt, ob er mir helfen könne. Klar, den Sattel hätte ich gerne, aber der hängt hier nicht. „Oh, den musst du im Netz bestellen! Du kannst ihn dann hier auch abholen und bezahlen …“ Ähm, ’ne, das mag ich nicht. Ich will, wenn mir etwas gefällt, es gleich in meine Tasche stecken und mitnehmen. Danke, ich schaue dann mal …

Zurück auf meinem nassen Sattel, fahre ich zu dem nächsten Laden, dem ich den Verkauf meines Favoriten zutraue. Aber auch da wurde ich nicht fündig. Ja, was ist denn los? Letztens erst hatte ich ein Gespräch mit der Freundin über Einkaufverhalten der Zukunft. Sie ist ja der Meinung, dass sich das alles verändern wird. Man wird sich Dinge nur noch anschauen können und dann kann man es ordern, um dass es zu dir nach Hause geliefert wird. So stelle ich mir die Zukunft allerdings nicht vor. Ich hätte es gerne so, dass ich in einen Laden gehe und mir das nehme, was mir gefällt. Die Welt verändert sich. Durch Corona haben viele das Einkaufen im Netz entdeckt. Weshalb, unter anderem wohl auch die Kaufhäuser sterben. Sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß.

Was ist nun mit dem Sattel

Ja, ja! Mein Sattel also. Es ist ja nicht so, dass wir in dieser großen Stadt keine Fahrradläden hätten. Haben wir! So fuhr ich also, immer noch mit einem nassen Hintern, zu dem nächsten Laden und fand meinen Sattel. In vielfacher Ausführung, sodass ich gar nicht wusste, welchen ich nun haben wollte. Nach 2 Jahren hat sich auch das Model verändert. So ein Mist. Fest im Sattel ist wohl dann doch nicht. Als ich mich dann umgedreht habe, um mein draußen stehendes Fahrrad zu rate zu fragen, blitze mich ein unschlagbares Angebot an. Das ist er! Mein neuer Sattel. Das wird mir gute Dienste leisten. Und vielleicht wird er dann mein neuer Favorit, wenn ich ihn dann noch bekomme …

Meine Woche

War davon geprägt, Menschen zu treffen. Einige habe ich schon so lange nicht gesehen, dass ich sogar noch ein Geburtstagsgeschenk bekam. Andere sind mir noch sehr fremd und wieder andere sehr lieb. Einen Tag musste ich leider meiner besten Freundin absagen, weil mich doch glatt mal wieder ein MIgräneschub aus den Latschen geworfen hat. Braucht kein Mensch, ist aber auch nur noch sehr selten. Die Verabredung ist aber nur verschoben! Und dann haben sich unsere Stationsmitglieder zu einem lockeren Beisammensein getroffen. Das muss auch mal. Dazu durfte ich mit einem trockenen Hintern durch die Stadt fahren. Sehr angenehm, sag’ ich dir.

Diese Woche habe ich ein neues veganes Kochbuch ausprobiert, ohne dass mir bewusst war, dass es um vegane Küche ging. Aber selbst der Kerl war angetan, von dem, was auf den Tisch kam. Dann kamen noch die Tulpen für die Katzen dazu. Ich freue mich, dass das geklappt hat. Vielleicht habe ich dann öfter das Vergnügen.
Heute werden der Kerl und ich uns etwas Besonderes gönnen. Ich habe da was gesehen, dass ich unbedingt haben möchte. Und das muss ich nicht einmal bestellen, das ist vorrätig. Und morgen wird es ein besonderes Frühstück geben. Ich hoffe jedenfalls, dass es besonders wird. Aber was auch immer kommen mag, es wird ein schönes Wochenende! Und bei dir? Ob du regional oder im Internet einkaufst, das hatte ich schon einmal gefragt. Aber was denkst du, wie das in der Zukunft sein wird?

Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, dass man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird

(Ernest Hemingway)

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14 Kommentare

  1. Heike

    Wir hatten gestern einen Termin im Schneidereibedarf. Die Inhaber des Geschäftes sind Kaufmänner des alten Schlages, kompetent und mit Herzblut dabei.
    In netter Runde konnten wir stöbern, edle Stoffe befühlen und Fragen stellen.
    Das ist schon ein anderes Einkaufserlebnis als im Internet.
    Vielleicht geht es in Zukunft zu einem Teil wieder in Richtung individuelle Beratung, nur auf höherem Niveau.
    Vieles ist im Umbruch. Ich bin gespannt wohin die Reise geht.
    Liebe Grüße von Heike

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  2. niwibo

    Ich würde lieber und mehr im Kaufhaus kaufen als im Internet,
    wenn dort das Angebot besser wäre.
    So gehe ich bummeln, möchte etwas kaufen, aber zack, meine Größe ist nicht da.
    Denn die deutsche Durchschnittsgröße ist 40… soll ich jetzt 20 kg zunehmen?
    Dann muss ich leider online bestellen.
    Ich finde das so schade.
    Wie gut, dass Du Deinen Sattel gefunden hast, weiterhin gutes Fahren und einen trockenen Po.
    Dir nun einen tollen Sonntag, lieben Gruß
    Nicole

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  3. Nicole/Frau Frieda

    Das Zitat von Ernest Hemingway berührt mich tief. Leider ist es nur allzu wahr! Liebste Grüße, Nicole

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  4. Carolyn Flickensalat

    Hallo Andrea,
    ja der Mensch ist ein Gewohnheitstier und der Po einmal bequem im Sattel sitzt, dann muss ein neues Modell schon gut überzeugen. Ich wünsche mit dem neuen Sattel gute Fahrt.
    Einkaufen mag ich beides, im Netz und im Geschäft, kommt darauf an, was ich brauche.
    liebe Grüße Carolyn

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  5. Karin Be

    Ich gehe lieber einkaufen, aber bestelle inzwischen auch immer häufiger. Wenn mein Laden um die Ecke mir keine oder schlechte Beratung liefert, ist es ein Argument, dass ich mich online informiere und dort kaufe. Die Entwicklung in den Einkaufsmeilen in meinem Raum, hin zu mehr Bekleidungsgeschäften und Billigläden, fördert zudem nicht mein Verlangen dort zu bummeln. Wenn ich Stoffe und Kurzwaren kaufen möchte muss ich knapp 10 km aufs Land fahren. Böblingen hat seit Jahren kein solches Geschäft mehr und in Sindelfingen schloss das letzte vor wenigen Wochen – und das in zwei großen Kreisstädten.
    Das Radgeschäft kann ich dagegen zu Fuß erreichen.
    Liebe Grüße,
    Karin

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  6. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Unter diesem Aspekt muss ich mir auch mal mein Rad anschauen, wenn ich es im Frühjahr wieder raushole. Denn ich möchte endlich versuchen, mit Flint zusammen mit dem Rad in der Natur unterwegs zu sein.
    Bezüglich Einkauf muss ich gestehen, dass ich sehr viel im Netz kaufe. Oft genug finde ich bei uns im Städtchen nicht das, was ich suche. Und um die Schweizer Einkaufstouristen zu schröpfen, sind hier die Parkgebühren erhöht worden.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  7. Mira

    Liebe Andrea, ich gehöre auch zu den Leuten, die Dinge lieber im Original sehen und anfassen möchte. Besunders bei Textilien. Ich möchte wolle kuscheln, bevor ich sie kaufe, wobei Wollekäufe wegen meines riesigen Stashs nur sehr selten sind.
    Klamotten kaufe ich allerdings online, weil ich da vor Jahren einen Anbieter gefunden habe, bei dem es zwei Linien gibt, die mir gut passen, auch in meiner Größe überhaupt angeboten werden und ich das Anprobieren zu Hause machen kann. Anproben in engen Kabinen und dann feststellen, ich bräuchte es ne Nummer größer, aber dazu muss ich mich erst wieder anhosen und zum Kleiderständer gehen, weil es kein Verkaufspersonal mehr gibt, das mal an die Kabine kommt und nachfragt, das alles nervt mich. Außerdem muss ich zum Einkaufsbummel ijmmer die Mutti dabei haben, die ich natürlich nicht losschicken kann, mir die nächste Größe zu holen 😉
    Und die Mutti schafft immer nur einen Laden, dann will sie wieder heim.
    Das sind nun vielleicht akzeptable Gründe für Online-Käufe, aber im Grunde ist es auch nur Bequemlichkeit, denn ich könnte ja jeden Feierabend mit der Mutti losziehen und dann hätten wir in einer Woche auch sechs Geschäfte geschafft. Nur wäre ich damit auch nur überfordert, weil es meine freie Zeit noch mehr schmälern würde. Also mache ich es mir bequem, wobei ich derzeit überhaupt nur sehr selten shoppe. Das ist sowieso nicht so meins. Die letzten Kleider habe ich mir im Sommer gekauft. Für den Winter hatte ich genug. Umd im kommenden Sommer werde ich wohl auch nix brauchen.
    Für das Wochenende wünsche ich dir das Allerbeste und bin sehr gespannt, was ihr euch heute gönnt. Ich hoffe sehr, dass du uns das erzählen wirst, denn ich bin sehr neugierig.
    Herzliche Grüße
    Mira

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  8. Astridka

    Das Warenhaus der Kette, die gerade in aller Munde ist, in meinem Veedel bleibt zu meiner großen Überraschung. Ich bin dort allerdings höchstens einmal im Monat zum Einkaufen. Das Sortiment hat nur noch wenig mit Dingen des alltäglichen Gebrauches zu tun. Ne Perlenkette gehört nicht dazu… es liegt meiner Meinung nicht nur am veränderten Einkaufsverhalten, die Schieflage, sondern an der Gier der Investoren, Berater, Anwälte. Die kriegen den Hals nicht voll und die Verkäuferin nicht mal ihre Abfindung.
    Ich habe in der Corona- & Pflegezeit mir auch sehr viel liefern lassen, um Kontakte zu minimieren und mein Kreuz von der Schlepperei zu entbinden. Viele Dinge bekomme ich auch nicht mehr in den Läden um mich herum. Auto hab ich nicht, Fahrrad fahr ich nicht. Und jedes Mal 6,20 Euro zu zahlen, um in die City zu kommen und zurück? Also bestelle ich. War übrigens früher auf dem Lande auch nicht anders, wenn man nicht motorisiert war. Quelle und Co sind nicht umsonst so groß geworden. Ich habe auch keine Freude mehr an Einkaufsbummeln wie früher und kaufe nichts mehr spontan ( nur ne Uhr für meine jüngste Enkelin zum Geburtstag im Veedelsladen ).
    Ja, es ändert sich viel. Aber diese Entwicklung ist nicht die Schlimmste, finde ich.
    Genug „geschwaaadt“!
    Genieße dein Wochenende!
    Astrid

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  9. Heidrun ⛱

    …was die Zukunft bringt, zeigt uns die Zukunft!

    Der kleine Bürger hat Eingriffsmöglichkeiten, inwieweit diese die Mächtigen in Politik und Wirtschaft dann realisieren lassen, was für den Planeten wichtig ist, bleibt dahingestellt!

    Liebe Grüßle zum Wochenende von Heidrun

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  10. Uschi

    Oha… Warenhaussterben… genau das ist auch bei meinem Text ein Thema…

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  11. Regula

    Guten Morgen Andrea

    Wenn sich mein Velosattel mit Wasser vollgesogen hat, stülpe ich eine Plastiktüte darüber. Aber das ist ja jetzt nicht mehr nötig, wo du einen neuen Sattel gefunden hast. Ich kaufe auch lieber analog ein. Die ganze Welt ist im Umbruch. Das ist erst der Anfang.

    Liebe Grüsse von Regula

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    • Andrea Karminrot

      Er ist leider auch hart geworden, es war nicht nur das Wasser. Vielleicht sollte ich endlich auf Leder umsteigen

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  12. Catrin

    Guten Morgen,
    ich vermute, dass wir in Zukunft mehr bestellen werden müssen. Ich hatte ein Erlebnis im Drogeriemarkt, wo es ganz banale Dinge einfach nicht mehr gab, es auch keine Lücke im Regal war, es wird einfach nicht mehr angeboten. Also schaue ich im Internet und wenn ich es dort finde, was oft der Fall ist, dann bestelle ich. Ich finde es sehr schade, weil gerade Drogerieartikel nicht zu dem gehören, was ich im Netz bestellen möchte. Leider ist es in unserer Stadt in den meisten Geschäften so, egal zu welcher Kategorie sie gehören. Nach meinem Empfinden lassen die Angebote und Artikel immer mehr nach und das ist sehr schade.
    Gut, dass du noch einen Sattel gefunden hast. Mit nasser Hose ist es echt unangenehm. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit leckerem Frühstück und gutem Gelingen, für alles, was auf dem Plan steht.
    Liebe Grüße Catrin.

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