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Den Kopf so voll {Samstagsplausch 44-22}

29.10.2022 | Samstagsplausch

Nein, es ist dieses Mal nicht mein Kopf, der so voll ist. Es war die Aussage einer Freundin, mit der ich diese Woche verabredet war. „Der Kopf ist so voll, da geht einfach nichts mehr rein …“ Das brachte mich nach einem wunderschönen Tag zum Grübeln ….

Der Kopf so voll

Mir geht es auch manchmal so, dass mein Kopf so voll ist, dass einfach nichts mehr hineinpasst. Ich kann mich nicht konzentrieren und vergesse Termine, die doch so wichtig waren. Dafür schwappt das, was da durch meine Hirnwindungen wabert, immer wieder an die Oberfläche und macht mir das Leben schwer. Bei meiner Freundin hat das noch einen besonderen Aspekt, den ich hier nicht öffentlich machen möchte. Bei mir sind es meistens die Sorgen um die Familie, die Arbeit, meine eigene Situation, … und was sich sonst noch in meinem Hirn anstaut.

Das Problem ist dann, dass ich mich nicht auf die wirklich schönen Dinge der Welt konzentrieren mag. Dann sehe ich nur noch alles schwarz und grau. Interessant ist, dass ich dann anfange, besonders viel zu meckern. Alles wird negiert und manchmal merke ich es dann selber nicht mehr. Und der Strudel der negativen und hirnbelastenden Dinge, zieht mich immer weiter hinab in die dunklen Fluten. (Upps, jetzt werde ich poetisch!) Aber wenn der Kopf so voll ist, was kann ich dann machen? Hach, das Internet ist voll mit vielen tollen Tipps. Es ist ja nur so, dass man es selber nicht merkt, dass da was nicht in Ordnung ist. Wenn man Glück hat, dann hat man einen Gefährten, der auf einen aufpasst. Vielleicht ist es auch eine Freundin, die dich aufmerksam macht. Oder du guckst eines Morgens in den Spiegel und stellst fest: „Die sieht aber grimmig und wütend aus!“ Dann steckt man aber schon bis zum Hals in dem Dreck der negativen Gedanken.

Jammerfasten

Ich musste diese Woche echt lachen, als ich bei Instagram eine Story gesehen habe, die zum Jammerfasten aufgefordert hat. 9 Tage lang einfach mal nicht motzen und jammern. Du stehst schon Morgens vor dem Spiegel und strahlst dich, wenn auch etwas verknittert an und erklärst den Tag zu einem guten Tag. Egal, was auch immer passiert. Cool, wenn man sein Gegenüber ernst nehmen kann. Ansonsten verkneifst du dir jegliche schlechten Gedanken, hältst den Mund, wenn du etwas Böses sagen willst und suchst einfach nach Dingen, die dein Herz aufgehen lassen könnten. Und wenn es nur das Blümchen am Straßenrand ist. Schau einfach mal genau hin. Eine gute Strategie.

Ich weiß nicht, ob meiner Freundin das eine Hilfe wäre, das Jammerfasten. Aber mir fallen spontan einige Leute ein, denen ich es gerne empfehlen würde, daran teilzunehmen. Ich denke noch etwas nach. 2 Tage habe ich noch Zeit! 

Was mir gerade sehr hilft:

Ich habe wieder angefangen, mein Bullet Journal zu nutzen. Meine derzeitige Nutzung besteht darin, dass ich die schönen Dinge mit einem Herzchen versehe. Und dass ich mir mindestens eine „Herzchen-Sache“ am Tag vornehme. Dazu kommt, dass ich mir einen Plan mache, was an einem Tag überhaupt zu schaffen ist. Wenn man das mal so angefangen hat, merkt man schnell, dass der Tag gar nicht so viel Platz hat und die schönen Dinge meistens in den Hintergrund rutschen. Also macht es Sinn, sie etwas hervorzuheben. Im Moment klappt das ganz gut. Ich hoffe, es bleibt dabei. Denn den Kopf so voll kann ich nicht gebrauchen. Ich möchte einfach mehr Sonnenschein im Herzen. Weniger Gemecker um mich herum.

Kopffrei Woche

Hey, ich habe Urlaub! Kein Wunder, dass es im Kopf so frei ist. Ich habe es wirklich geschafft, mich von sämtlichen Gedanken an die Station freizumachen. So habe ich viel Zeit aufs Stricken verschwendet. Habe ein paar Seiten in meinen Büchern gelesen, mich mit Freundinnen getroffen, den Garten angefangen Winterfest zu machen (Das Wetter ist dafür wie gemacht!) Mama bekam auch etwas meiner Aufmerksamkeit. Unser Plan, regelmäßig ins Sportstudio zu gehen, läuft! Im Grunde kann ich mich über einen vollen Kopf gerade nicht beschweren. Und doch habe ich gestern nur bis um 4.00 Uhr geschlafen. Das halte ich aber auch mal aus. Denn gestern Mittag hatten wir wieder Schlemmerstricken. Dazu muss ich nichts sagen, oder? Das ist jeden Monat ein Highlight! Ein Sonnenscheintag!

Welche Strategien hast du, wenn es heißt: Der Kopf ist voll! Vielleicht kennst du einen Trick, der uns allen dabei hilft, die Welt auch ein bisschen im Sonnenschein zu sehen …

Was der Sonnenschein für die Blumen ist, das sind lachende Gesichter für die Menschen

(Joseph Addison)

 

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14 Kommentare

  1. Nicole

    Ohja, das kenne ich auch sehr gut mit dem vollen Kopf…. Mich blockiert das auch immer sehr! Ich versuche dann bewußt schöne Dinge nur für mich zu tun. Manchmal klappt es ganz gut, dass der Kopf sich dann leert!
    Die Idee mit den Herzchen im Bujo klaue ich mir mal, das finde ichwirklich schön!
    LG Nicole

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  2. Ulrike

    Hej liebe Andrea,
    oh ich kenn das nur zu gut! Bei mir stapelt sich momentan auch vieles….es gibt wieder mal Probleme mit der Jüngsten, an denen ich aber nicht viel ausrichten kann, mein Mann muss nach seiner Krebsbehandlung nächste Woche zum CT, im Dezember erfahren wir dann, ob soweit alles gut ist, ein letztes Gespräch, ich muss am Dienstag zum Orthopäden mit meinen Schultern, vielleicht steht eine OP an, ich bin mit ganz vielen kreativen Sachen, teils auch Geschenken im Hintertreffen, hier zu Hause muss noch viel gemacht werden, was aber momentan brach liegt….Badezimmer renovieren, draußen das Dach an der Garage, der Garten…die Zinsen fürs Haus klettern weiter nach oben, alles ist ultrateuer geworden, die Energiekosten,…irgendwie stapelt sich ja alles im Kopf. Bei meinen Sachen, die ich abarbeiten kann, mache ich mir einen Zettel. Also die Sachen, die ich an einem Tag machen muss- einkaufen, putzen, etwas erledigen, Blogposts,….aufschreiben hilft mir immer, um die Sachen aus dem Kopf zu bekommen. Das mit dem negativen Reden kenne ich eher von meinem Mann, wenn er plötzlich an allem rummeckert und alles negativ macht, weiß ich, das da was im Busche ist. Eine gute Idee mit dem Jammerfasten, für mich braucht es nur etwas zum handarbeiten oder im Garten zu werkeln, dann komme cih wieder runter. …Hab noch einen schönen Sonntag und ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  3. Karin Be

    Jammerfasten, interessant.
    Ich habe eine ganze Weile jeden Tag auf kleine Zettel einen schönen Moment aufgeschrieben – lecker, die ersten Kirschen, glitzernde, frostige Zweige auf dem Schulweg, ein geschenktes Bild von einer Schülerin, … und sie mir am Monatsende angeschaut. Boah! Was ich alles im Rückblick vergessen hatte! Den vermeintlich schlimmen Monat sah ich danach meist ganz anders.
    Ich bin eine Vergesserin, vor allem wenn ich mir zu viel vorgenommen habe, die Verpflichtungen über den Kopf wachsen. Deshalb bin ich die Frau der Listen. Wenn diese nicht mehr reichen ziehe ich die Reißleine! Besser einmal nein sagen, als Fehler machen, oder sich verausgaben.
    Ich übe noch!
    Noch bin ich gern gesehen in meinen ehemaligen Werkraum. Mit einem Stück Holz in der Hand und einer Idee im Kopf bin ich weg von allem!
    Danach kommt der Garten, der mir frische Luft in Kopf und Lunge bringt!
    Eine schöne freie Woche mit ganz viel Zeit für dich,
    mit lieben Grüßen, Karin

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  4. Britta

    Hallo, das mit dem Jammerfasten habe ich auch gelesen. Aber ist nichts für mich. Ich sehe meine dunkel Phase immer „um die Ecke kommen“. Äußerliches Anzeichen – mein Haushalt und mein Drang, unter der Woche in jeder freien Minute im Bett rumzugammeln. Ich habe da einige persönliche Strategien entwickelt, die ich jahrelanger Therapie für mich gefunden habe. Seit einigen Jahren bin ich quasi therapiefrei, habe aber auch eine gute Hausärztin die mir glaubt, wenn ich sage, es geht mir nicht gut.

    Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße
    Britta

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  5. Frau Augensternwelt

    Liebe Andrea,
    ich kann dich so gut verstehen, manchmal platzt mir auch der Kopf vor lauter Zeug, was gerade anliegt. Dann kommen noch negative Gedanken hinzu, Momente, wo man selbst nicht man selbst ist und andere die nur nerven. Die Idee mit dem Jammernfasten sollte ich mir auch verinnerlichen. Ich hatte mir ja angewöhnt, anstatt zu Jammern gar nichts mehr von mir zu geben. Aber ehrlich, das ist auch nicht die perfekte Lösung. Denn stumm ist man auch nicht wirklich glücklich. Im Gegenteil, stumme wirken eher unzufrieden und das ist auch kein schönes Gefühl. Die Idee dein Bullet Journal wieder zu aktivieren, finde ich gut. Allein die Zeit, die du damit verbringst, kann nur eine gute Auszeit sein. In diesem Sinne wünsche ich dir sehr viele Auszeiten und mehr Zeit für Dich!! Pass gut auf dich auf!
    Ganz liebe Grüße
    Annette

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  6. Agnes

    Liebe Andrea,
    ja, das Leben ist nicht einfach. Jeden Tag neu zu bewältigen……., da möchte ich auch manchmal oder auch öfter jammern, aber es hilft nicht….., da freuen sich nur die Anderen hat meine Mutter früher gesagt. Ich ersticke in Arbeit, seit mein GG verunglückt und gestorben ist, wo ist dann noch Platz für Freude……Dann denke ich, ich bin nicht gut organisiert. …und dann ist vor 2 Tagen noch unser bestes Bienenvolk verschwunden, wahrscheinlich in den Tod geflogen, weil wir die Varroamilbe nicht lange genug bekämpft haben – eigentlich hätte ich es wissen müssen ………, das kommt davon, wenn der Kopf zu voll ist. Und du hast recht, wenn du feststellst, wir packen den Tag zu voll……..,
    LG Agnes

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  7. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Guten Morgen liebe Andrea,
    mir hilft da immer eine Runde mit dem Hund. Da lasse ich Sorgen und Gedanken daheim, konzentriere mich auf den Vierbeiner und die wunderbare Natur um mich herum. Das ist wie „Hirn-freipusten“.
    Gegen kleinliches Rumjammern hilft mein Blick gen Ukraine. Da kommen mir mancher Ärger und Sorgen doch recht banal vor. Wir haben ein heiles Dach über dem Kopf, keine militärische Bedrohungen in der Nähe und genug zu essen und zu trinken. Den Rest kriegen wir schon hin.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  8. nina. aka wippsteerts

    Kammerfasten, das hat sich jetzt gut eingeprägt. Super. Das kann jeder Mal gebrauchen 🙂 ok, manche haben ein sonnigeres Gemüt als andere.
    Aber morgens aufzustehen, graues Gesicht, Falten und dicke Klüsen (Augen) im Spiegel als erstes zu sehen, da fällt es schwer, zu sagen: hey, das sind Lachfalten, das Licht ist nicht an und die Augen neugierig.
    Mit hilft die Familie, der Rückblick um Blog, das es manchen ganz anders ergeht.
    Manchmal darf man aber auch durchaus Mal grpfen. 😄
    Liebe Grüße
    nina

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  9. muschelmaus

    Liebe Andrea, bei mir hilft tatsächlich schreiben. Wenn ich merke, dass die Gadanken kreisen, schreibe ich sie aus dem Kopf raus. Ich nutze ein einfaches Notizbuch und in 95% der Fälle hilft es bei mir.. Dein Bullet-Journal geht ja in eine ähnliche Richtung.
    lieben Gruß Uta

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  10. Kunzfrau

    Und was für ein schöner Sonnenscheintag das gestern war. Wir hatten uns ja ewig nicht gesehen!

    Gruß Marion

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  11. sunni

    Hallo Andrea,
    oh ja, der Kopf ist voll und man vergißt die wichtigsten Dinge. Seltsam, aber eigentlich erklärlich. Ist eben auch nur ein Festplatte mit begrenzter Speichermöglichkeit.
    Jammerfasten…mhm, ich weiß nicht, ob ich den Begriff mag. Jammern ist letztlich ein Hilferuf des anderen. Und wer kann schon einschätzen, ob es sich um kleinliches Gejammere oder einen ernsten Hintergrund handelt?
    Ich selbst merke, dass negative Botschaften in diesem Sinn andere stören, kurz- oder langfristig. Natürlich hat jeder sein Päckchen zu tragen, der eine mehr, der andere weniger. Einer kommt mit allen Belastungen aus unterschiedlichen Gründen besser klar als der andere…Und wer schaut schon in das wirkliche Leben dessen, den wir meinen so gut zu kennen? Keiner. Ich habe mir daher angewöhnt, möglichst wenig über meine Situation zu erzählen. Das langweilt dann keinen und fordert auch nicht zu halbherzigem Mitleid auf. Ich glaube, dass man langfristig besser damit fährt, auch wenn man sich und seinen Kopf damit nicht entlastet. Dir ein gutes WE! Beste Grüße, Sunni

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  12. Uschi

    Jamerfasten finde ich eine gute Idee. Ich versuche mich zumindest beim Bloggen darauf zu konzentrieren das ich in einem Text nicht nur negatives schreibe. Manschmal muss ich erst etwas überlegen was ich jetzt an der beschriebenen Situation positives finde. Aber fast immer finde ich was.
    In der letzten Zeit versuche das auch in Gesprächen umzusetzten. Selbst wenn ich was negatives erzähle immer auch einen positiven Punkt erwähnen. zum Beispiel: „Mein Geldbeutel wurde geklaut… positiv, es war die abgelaufene Kreditkarte darin, der Dieb kann gar nicht damit anstellen* „Mein Wasserhahn war kaputt, jetzt habe ich einen schöneren“

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  13. Nicole von Hexen und Prinzessinnen

    Hallo Andrea, ja ich kenne das. Aber die ultimative Lösung habe ich da auch nicht. Ich brauche dann ne Auszeit, mal nichts hören oder sehen. Spazierengehen oder noch besser, alleine zu Hause sein und langweilen. Das geht aber nur, wenn zu Hause alles erledigt ist oder ich lasse es einfach und tue nichts, außer Gedanken ordnen.
    Ich habe in letzter Zeit einige Dinge vergessen, wie Elternabend in der Schule oder Wahlzettel für Elternbeirat ausfüllen. Wenn ich dann dran gedacht habe, war es vorbei.
    Ich wünsche dir ein erholsames Wochenende und natürlich entspannte freie Tage.
    LG Nicole

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  14. Catrin

    Du schreibst mir so oft aus der Seele, das glaubst du gar nicht. Mir geht es mit dem vollen Kopf ganz genauso und genau wie du werde ich durch Sorgen und. Gedanken (hauptsächlich innerhalb der Familie) zum Pessimisten, sehe alles negativ und habe an allem Guten immer noch Zweifel, die ich dann äußere. Bei mir ist es meist die jüngste Tochter, die mich darauf aufmerksam macht, nicht immer gleich alles negativ zu sehen. Dieses Jammerfasten sollte ich tatsächlich auch versuchen. Ich schaue es mir einmal an und bin dann – wenn ich es machen werde – gespannt, ob es mir gelingen wird.
    Übrigens hatte auch ich Urlaub in der vergangenen Woche, was mir sehr gut bekam. Ich konnte schöne Dinge unternehmen und stricken.
    Auch den Tipp, schöne Dinge ins BuJo zu schreiben und hervorzuheben nehme ich mal mit, danke dafür.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße von Catrin.

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