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Ordnung ist das halbe Leben

04.06.2022 | Samstagsplausch

Schon als Kind hatte mir meine Oma eingebläut, dass Ordnung das halbe Leben ist. Es macht Sinn, seine Sachen an Orten abzulegen, wo man sie unter Garantie wieder findet. Doch irgendwie habe ich das nie verinnerlicht. Oder ich verstehe Ordnung einfach mal ganz anders, als meine Oma es empfunden hat.

 

Ordnung ist das halbe Leben

Ich habe eine Ordnung! Nur um das mal gleich vorneweg zu nehmen. Ich weiß sehr wohl, wo mein Zeug so liegt und finde meistens alles auch ziemlich schnell wieder. Der Kerl staunt auch immer wieder, wenn er irgendwelchen Unterlagen haben möchte, dass ich sie ganz fix hervorzaubern kann. Dabei möchtest du nicht in meine Schublade gucken. Aber das ist eben meine Ordnung! 
Dafür hält der Kerl seine Papiere wirklich akribisch sortiert zusammen. Da könnte sich so manch einer eine Scheibe abschneiden. Nur eben ich nicht. Auch habe ich ein komplett anderes Empfinden für die Ordnung in unserer Wohnung. Hey! Es ist ordentlich, aber eben verteile ich mit Leidenschaft alle möglichen Dinge in unserer Wohnung. Sie lebt von meiner „Unordnung“ Da ist mein Platz auf dem Sofa, wo alle meine Strickarbeiten liegen. Und der Esstisch, den ja nur noch der Kerl und ich benutzen, wo alle meine Bücher liegen, die ich gerade in der Mache habe. (Da fällt mir ein, ich habe mein Lesezimmer noch gar nicht nachgefüllt!) Aber das sind genau die Dinge, die meinen Kerl aufregen und er um mehr Ordnung bittet. 

Lustiger Weise macht meine Schwester es fast genauso wie ich und ihr Lebensgefährte hatte sich auch schon beschwert, wenn sie bei ihm ist. Wir machen Häufchen mit Dingen, die wir demnächst wieder brauchen können, die es nicht wert sind, gleich weg geräumt zu werden. Das liegt uns wohl im Blut.

Aber warum reite ich heute auf der Ordnung rum?

Ich bekam gestern einen Anruf von meiner Mutter (die wie auch ihre Töchter ebenfalls eine besondere Art von Ordnung hält) indem sie mir mitgeteilt hat, dass der Garten, den ich irgendwann übernehmen soll und den ich derzeit im Alleingang versuche in Schuss zu halten, sehr unordentlich sei. Ähmm… Ich finde ihn in seiner Unordnung aber gerade besonders schön. Bei meinem Vater muss der Rasen eine kerzengerade Kante haben und die Rosen dürfen ihre Köpfe nur in eine besondere Richtung strecken. „Unkraut“ ist unerwünscht. Und als die Nachbarin, die bei dem kleinsten Anflug von Unkraut auf dem Bauch liegt und alles heraus rupft, dass nicht sofort darüber Auskunft geben kann wie sein Name ist, hat erklärt: So unordentlich habe der Garten noch nie ausgesehen! Herr Gott. Abgesehen davon, dass ich eine andere Auffassung von Ordnung habe, ich will es wüster! 

 

Meine Woche

Mein Urlaub ist vorbei! Schade aber auch! Dafür habe ich aber auch erst 3 Tage gearbeitet… Da kann ich mich nicht beschweren. In meiner Freizeit habe ich den Garten von seinem zu hohen Rasen befreit. Habe die ersten Erdbeeren geerntet. Habe mit der Freundin ein leckeres Eis gegessen, um dann auf dem Nachhauseweg in einen mega Regenschauer zu kommen. An diesem Tag habe ich ein 2. mal geduscht, Dann habe ich den Spachtel genommen und habe die Streben unserer Treppe von seinem Lack befreit, um ein drittes Mal an diesem Tag zu duschen. In dieser Nacht habe ich geschlafen wie ein Baby!
Einen anderen Tag habe ich mein Fahrrad gesattelt und bin 72,2 km geradelt. dabei habe ich mir einen Kaffee bei einer meiner liebsten Freundinnen geschnorrt. Ein bisschen über Stricken und die Welt gequatscht um dann wieder nach Hause zu radeln. Der Kerl hatte inzwischen den Grill aufgebaut. Ein perfekter Tag, ganz ohne Ordnung. 
Das Nadelgeplapper ist auch wieder online gegangen. Teststricken ist das Thema. Gestaunt habe ich, wie sehr es zu langen Kommentaren gereizt hat. Aber das finde ich auch sehr gut. Der 12tel Blick hinkt auch wieder hinterher. Möchte ich am Sonntag endlich fertig machen. Aber jetzt warte ich darauf, dass ich zum Sommerfest gehen kann, Mein Arbeitgeber schmeißt mal wieder eine Party. 2 Jahre mussten wir ja verzichten.

Wie stehst du zu Ordnung? Ist es bei dir pingelig aufgeräumt? Oder hast du eine besondere Ordnung?

Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?

(Albert Einstein)

 

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23 Kommentare

  1. Ursula

    Ordnung wurde mir schon als Kind eingetrichtert und war Bestandteil des täglichen Lebens und solange ich zu Hause wohnte täglicher Kritikpunkt. Am Anfang war ich als ich in die eigene WOhnjng mit Mann zog sehr unordentlich aber das legte sich dann irgenwann Inzwischen mag es aufgeräumt und minimalistisch, aber der Stapel Zeitungen darf wohl liegen und das Oberteil liegt nun eben manchmal quer über dem Stuhl oder die Lehne und die Schuhe stehen auch nicht immer gerade.

    Jeder so wie er mag. Es gibt auch die ordentliche Unordnung oder ich musste über den Begriff Thematische Blasen so lachen.

    LG
    Ursula

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  2. Sunni

    Hallo Andrea,
    oh Ordnung…Ein Lebensthema neben vielen anderen. Ich liebe Ordnung, nur fehlt mir die Zeit oder die Kraft oder die Konsequenz, sie auch 100% einzuhalten. Ich habe zwei Töchter, die beide Extreme darstellen: Nr 1 ist die absolute Ordnung in Person, da werden die Dinge NIE in Unordnung sein, in einem großen Haus nicht und an der mehr als umfangreichen Arbeit nicht, faszinierend. Die andere lebt im Chaos mit 2 Kindern und zwei Katzen und 4-5 mal pro Woche Sport für beide Kinder, meist auswärts, sodass natürlich auch nie Zeit, Kraft und Nerven übrig sind , um Ordnung zu machen. Bei mir ist es eher so ein Mittelding. Einzelne Bereiche sind gut geordnet, andere…schweigen wir lieber. Euer Sommerfest war aber schön, denke ich. Hoffentlich hat es dir auch gefallen. Liebe Grüße, Sunni

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  3. Britta

    Um mich zu verlinken bin ich zu spät, da arbeite ich noch an meinem Zeitmanagement – lach. Hat bei mir auch viel mit Ordnung zu tun. Ordnung, ein Kapitel für sich in meinem Leben. Beruflich voll durchorganisiert, beherrsche am heimischen Schreibtisch das Chaos. Ordnung und Haushalt – aaah, ein ganz böses Thema für mich. Ich kann das einfach nicht gut. Läuft eine Woche gut, versinke ich in der nächsten Woche im Chaos. Ich habe schon mal drüber nachgedacht, mich zu verkleinern, doch das löst ja nicht das eigentliche Problem. Und so lebe ich wie ich lebe und ärgere mich hin und wieder über mich selber.
    Liebe Grüße
    Britta
    https://brigantiskosmos.wordpress.com/2022/06/06/wochenrueckblick-20-2022/

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  4. Gabi

    ***Zitat***Wir machen Häufchen mit Dingen, die wir demnächst wieder brauchen können, die es nicht wert sind, gleich weg geräumt zu werden.***

    Andrea, ich hab Tränen gelacht, genauso geht es bei mir auch zu…überall lagern Projekte und Alles ist wichtig!!! Alles ist Inspiration!!!

    Fühl dich lieb umärmelt und frohe Pfingsten
    Gabi

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  5. Ella

    Was für Menschen ein unordentlicher Garten ist, ist für Bienen und Hummeln und Schmetterlinge und Igel und und und die beste Wellness-Oase. Bei uns schimpfen die Nachbarn auch öfter über die „Unordnung“ – und kommen dann aber die Libellen bestaunen. Nie ärgern, nur wundern. 😉

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  6. Karin Be

    Wenn es nicht gerade Schlüssel betrifft gebe ich mir für die Suche verlegter Dinge nur eine begrenzte Zeitspanne. Danach lasse ich die Sachensuche und gebe dem Sachenfinden eine Chance. Das ist viel entspannter und dadurch erfolgreicher – „ach, hier bist du!“ Erst kürzlich fand ich die für Weihnachten 2021 besorgten Tüten so ganz nebenbei. Wieder der Beweis, in meinem Haushalt geht nichts verloren. Meine Ordnung!
    Ordnung im Garten, ist auch so ein Thema. Bei den Kleingärtnern ist so verflixt viel in uralten Statuten geregelt, aber ich fand nirgendwo die Passage, dass ich keine Wiese statt Rasen haben darf. Ungewolltes zwischen den Gemüsepflanzen wird gezogen und bleibt zum Mulchen liegen. Trotzdem komme ich gut mit meinen GartennachbarInnen aus, die wirklich tipptopp geführte, cleane Gärten haben. Das ist absolut nicht mein Ding, denn dafür summt und brummt es bei mir seit dem zeitigen Frühjahr. Lasse dich nicht beirren!
    Frohe Pfingsten, mit vielen lieben Grüßen,
    Karin

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  7. Catrin

    So, heute konnte ich deinen Samstagsplausch in Ruhe lesen. Ja, das Thema „Ordnung“, jeder hat doch seine eigene Ordnung. Ich bin eher der „aufgeräumte“ Typ, lasse aber auch gern einmal liegen, was ich demnächst erledigen möchte/muss, sonst könnte ich es ja vergessen. Der weltbeste Lieblingsmann dagegen: seinen Schreibtisch möchte niemand sehen. Er selbst sagt aber, dass er immer alles darauf findet und genau weiß, wo er es abgelegt hat. Na gut, das Aufräumen dort habe ich mir schon lange abgewöhnt, denn dann findet er ja nichts mehr wieder. 😀
    Wenn ich immer die Kilometer lese, die du mit deinem Fahrrad zurücklegst: Wahnsinn!!!
    Liebe Grüße und einen schönen Pfingstmontag wünscht Catrin.

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  8. Rosi

    ähhm jaa..
    darüber schweigen wir lieber 😀
    bei uns hieß es immer
    wer Ordnung hält ist nur zu faul zum Suchen
    aber ich suche ständig
    ich muss mir echt angewöhnen alles an einen bestimmten Platz zu räumen
    oder langsam Zettel zu machen..
    manchmal frage ich mich ob das noch normal ist oder schon anfängt krankhaft zu werden 🙁
    ich lege etwas aus der Hand und weg ist es..
    zum Glück bin ich alleine
    mein Mann hat früher auch öfter mal gemeckert
    Kommentar von mir.. wenn es dich stört .. räume es weg

    naja

    ich wünsche dir frohe Pfingsten

    Rosi

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  9. nic

    Lol, mittlerweile kann ich nicht mehr gerade stehen…das Kreuz meutert nach unserem Fest, aber das war rundum gelungen! Die Oldies tanzten gar…:D GLG nic

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  10. Trillian

    Ach die liebe Ordnung. Ich habe da auch so meine eigenen Vorstellungen. Meist ist es nicht so ordentlich, doch sofern man alles findet, geht’s doch. Oder?

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  11. Ingrid Mörke

    Irgendwie habe ich auch bemerkt, dass jeder so seine Bereiche hat, wo er besonders ordentlich oder auch nicht. Menschen, die auch mal was suchen müssen, haben auch Erfahrungen dazu…so ging es mir nämlich neulich als mein Liebster seine Kopfhörer suchte…ich bin geübte Sucherin und war auch schliesslich erfolgreich, weil ich Plätze wusste, wo frau suchen muss *lach…
    Tja… so ergänzen wir uns eben!

    Liebe Grüsse
    Augusta

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  12. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Ha, da musste ich lachen. Ich bin auch eher von der chaotischen Sorte. Dafür finde ich im vermeintlichen Chaos aber immer alles problemlos wieder. Nur letztens habe ich eine bestimmte Sache ordentlich und mit Bedacht aufgeräumt. Natürlich habe ich mir auch was dabei gedacht. Tja. Nur kann ich diese Gedankengänge heute beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen und suche mir einen Wolf…. Also doch lieber chaotischer.
    Diese unterschiedliche Auffassung von Garten kenne ich auch. Von dem Garten meiner Eltern müsste ich auf jeden Fall die Finger lassen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  13. Nanni Guggemos

    Liebe Andrea,
    ich bin froh, dass du das mit der Ordnung schreibst – ich komme auch aus einer sehr ordentlichen Familie und passe nicht so ins Bild… aber mein Opa war auch so ähnlich, das beruhigt mich 😊
    Dir ein schönes Pfingstfest,
    liebe Grüße
    Nanni

    Antworten
  14. Chrissi

    Hallo Andrea,
    ich habe und mache auch gerne „Häufchen“ und lasse sie liegen, bis ich sie brauche. Meinen Mann stört das zum Glück nicht. Wenn ich aber alles wegräume, weil z.B. Besuch erwartet wird, finde ich anschließend vieles nur mit Mühe und suchen wieder.
    Auch das Thema Unkraut im Garten. Alle um mich rum sind viel fleißiger, aber ich möchte den Garten genießen und nicht nur immer alles pingelig beackern.

    Wir machen es einfach, wie es uns gefällt und lassen uns nicht ärgern.

    LG Chrissi

    Antworten
  15. Astridka

    Ich kann beides, und das ist manchmal fatal. Inzwischen gelingt es mir aber nicht mehr so gut, alles schnell im Chaos zu finden. Also zwinge ich mich an manchen Stellen zu akribischer Ordnung. Kürzlich hab ich ja einen schweren Fehler gemacht, weil ich dachte, ich hätte was Wichtiges verkramt & und nicht erledigt. Ist mir eine Lehre.
    Der Garten ist inzwischen eine grüne Hölle…
    Alles Liebe!
    Astrid

    Antworten
  16. Nicole von Hexen und Prinzessinnen

    Hallo Andrea, tja, die Ordnung. Ich mag es schon ordentlich, aber nicht akribisch. Also eigentlich schon, aber mit Kindern habe ich mir es abgewohnt, denn das strapaziert sonst meine Nerven zu viel. Mein Mann hat wahrscheinlich so deine Ordnung, aber er findet nicht gleich alles wieder. Sein Schreibtisch ist manchmal etwas wüst, aber irgendwo ist dann doch das richtige Schreiben, das wir suchen.
    Ich wünsche dir schöne Pfingsten und LG
    Nicole

    Antworten
  17. nina. aka wippsteerts

    Oh, da halte ich es genau wie Du mit meiner Ordnung. Meist finde ich auch alles wieder – wenn ich es nicht aufgeräumt habe. (Oder jemand anderes)
    Mein Garten würde Deine Eltern zum Wahnsinn bringen. Unkraut wird hier zwar auch gezupft, aber es darf auch mal was stehen bleiben, manchmal sogar recht viel. 🙂
    Hab ein ganz wunderschönes Sommerfest und langes Wochenende und liebe Grüsse
    Nina

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  18. Heidrun

    Oh, dazu ließe sich gerade heute vortrefflich dazu berichten…

    …dagegen verstehe ich Dich in puncto Gartengestaltung. Uns beiden, meinem Männe und mir, ist inzwischen unser wildes Paradies ans Herz gewachsen. Da wächst, was wachsen will und es gibt Todholz für die Insekten!

    Hab‘ ein wundervolles Pfingstwochenende, sonnige Grüßle aus Augsburg von Heidrun

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  19. Uschi

    Ja Ordnung ist relativ. Mir persönlich ist es auch wichtig irgendwie „Thematische Blasen“ zu bilden. Also Dinge zueinander zu räumen die irgendwie miteiander zu tun haben. In Stressigen Zeiten wie die letzten zwei Wochen sind das dann oft nur „zeitliche Blasen“ also alles was ich in dem Zeitabschnitt gebraucht habe liegt dann in der Nähe. So muss ich mich wenn ich schnell etwas finden muss nur noch erinnern „wann hab ich es das letzte Mal gehabt und was hatte ich in der Zeit in der Hand“
    Beispiel: Ich habe den Bademantel (den ich eher selten nutze) gewaschen und der Gürtel war „irgendwo“. Nun brauchte ich den Bademantel und musste überlegen wo der Gürtel sein könnte… Den hatte ich ja zeitgleich mit dem Mantel und vielen anderen Dingen gewaschen… tataaa ich fand ihn auf dem fast vergessenen Wäscheständer im Treppenhaus (zu meiner Schande muss ich zugegeben der stand jetzt über 14 Tage da, ist aber egal denn meine Nachbarin unter mir hatte kurzfristig die halbe Küche im Gang stehen weil sie gerade umbaut) Im übrigen muss bei mir keiner vorbei laufen weil ich ganz oben bin.

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    • Andrea Karminrot

      „Thematische Blasen!“ Jähh. Endlich habe ich ein Wort für meine Haufen!

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  20. ANI LORAK

    Ja, über die eigene Ordnung kann man vortrefflich streiten, wenn zwei zusammen kommen und leben. Den Spruch vom Einstein muss ich mir merken … schönes Wochenende

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    • Uschi

      Sogar Einstein hat etwas über das unterschiedliche Ordnungsempfinden gesagt? Interessant…

      Antworten

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