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Ach du liebes Lieschen {Samstagsplausch 4.19}

26.01.2019 | Samstagsplausch

Ach du liebes Lieschen

Das hat mein Großvater immer gesagt. Manchmal fällt mir dieser Satz einfach ein. Gerade vorgestern dachte ich diesen Satz sehr laut. Ich strickte gerade an dem Norweger Pulli, als mir auffiel, wie riesig der werden wird. Kastenförmig, wie sie in den Achtziger Jahren so typisch waren. Der Ärmelumfang belief sich auf 90 cm! Das ist schon richtig weit… Man könnte auch Fledermausärmel dazu sagen. Ich habe einige Zeit mit mir gehadert (auch so ein schönes altes Wort), ob ich nun doch wieder ribbeln soll oder nicht. Ich habe mich für Letzeres entschieden, und ach du liebes Lieschen, alles wieder aufgeräufelt. Gestern Abend, habe ich den zweiten Ärmel auf die richtige Länge gebracht und stricke nun einen Isländer mit Norwegischen Akzenten. Demnächst mehr.

Ach du liebes Lieschen, die Zweite

Kann ich nur sagen, weil eine Freundin richtige Probleme hatte, ihren Junior in der Kita abzuliefern. Der hatte nämlich eine Rotznase. Und eine Rotznase gehört ins Bett, oder zumindest nach Hause in die fürsorglichen Hände der Mutter (oder des Vaters). Damit das Monsterchen dann wieder in die Kita kann, nachdem die Rotznase abgeklungen ist, verlangen die Erzieher eine Gesundschreibung. Dazu gehe man am besten zu seinem Kinderarzt, bezahlt einen Obolus und nimmt dafür einen schwerwiegenden Durchfallerreger mit nach Hause! Ich weiß nicht, ob das der Sinn sein kann. Ich denke, dass man als Mutter sehr wohl entscheiden kann, ob das Kindchen wieder fit genug zum Spielen ist. Auf solche Mitbringsel vom Kinderarzt, mag man doch gerne verzichten. Obendrein behaupteten die Erzieher, sich in Medizin aus zu kennen und unterstelltem dem jungen Herren einen Stickhusten. (Womit wir wieder bei alten Wörtern wären. Das ist eine veraltete Bezeichnung für Keuchhusten, den das Kerlchen ganz sicher nicht hatte!)

Noch mehr Lieschen?

Ich habe nicht viel erlebt, diese Woche. Der Kerl hatte sich zwar Urlaub genommen, passend zu meinem, aber irgendwie haben wir nicht viel gemeinsam gemacht. Ein gemeinsames Projekt, war ein Katzenkratzbaum. Ein paar Stücke einer Birke und drei Bretter sind die Hauptakteure in diesem Schauerspiel (Eigenkreation). Normalerweise, würden wir das Ding innerhalb von 2-3 Stunden zusammenzimmern. Aber dieses Bäumchen hatte so seinen eigenen Kopf. So steht es nun und weigert sich das zu tun, wofür wir es erkoren haben.
Dafür hatte ich wieder einige Stricktreffen und nette Gespräche. Das Strickbeutelchen ist leider noch nicht bei der Besitzerin angekommen. Ich hoffe, es demnächst los zu werden. Vielleicht mache ich das heute noch schnell. Begeistert bin ich von dem Bienenbuch und fertig gelesen habe ich Sungs Laden. Ich würde mich übrigens sehr freuen, wenn ihr mich ein bisschen bei den Januarbüchern unterstützen könntet.
Nun übergebe ich dir den Stab und hoffe, du musstest nicht ebenfalls dauernd „Ach du liebes Lieschen!“ ausrufen.


24 Kommentare

  1. Burglind Moll-Ebel

    Hallo liebe Andrea,

    ja, ach Du liebes Lieschen wurde bei uns daheim auch öfter gebraucht. Irgendwie kann ich schon verstehen, das in Kitas und Schulen darauf bedacht wird, keine kranken Kinder zu haben. Für die meisten berufstätigen Eltern ist es schwierig, die Kinder daheim zu behalten, da der Arbeitgeber oft nicht einsichtig ist und Probleme macht. Nun werde ich gleich mal meinen Post fertigschreiben und ihn dann zu Dir schicken. Ich freue mich jeden Samstag auf Deine tolle Aktion und möchte den Samstagsplausch nicht mehr missen.

    Liebe Grüße, Burgi

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  2. Astridka

    Ich kann mich in die Positionen aller Beteiligten rund ums kranke Kind hineinversetzen, habe ich das ja alles viele Jahre in den verschiedensten Positionen mitgemacht. Ich erzähle jetzt auch nicht mehr die Läusegeschichte, als ich kom. Schulleiterin war…
    Vielleicht sollten wir mal endlich was in unserer Gesellschaft daran ändern, dass Kinder zwar erwünscht, aber nicht stören sollten, so wie es ein Hausmeister mal zu mir sagte: Schule ist ja schön, aber die Kinder!
    Zum Sprachgebrauch und dem Verschwinden der Wörter – ist für mich eher ein Kabarettthema. So eine stete Redewendung ist bei mir „Ach du grüne Neune“. Meine eine Enkelin mokiert sich auch immer darüber.
    Jetzt hatte ich mir auch vorgenommen, etwas mit dem Herrn K. zu machen. Und schon schreibe ich wieder Blogkommentare 😄
    Hab’s fein!
    Astrid

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  3. Nicole/Frau Frieda

    Heute ist mir eigentlich gar nicht nach plauschen, liebe Andrea. Aber dennoch genieße ich unsere liebe Samstagsrunde, mein liebes Lieschen. Herzlichst, Nicole

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  4. kleine blaue Welt

    Liebe Andrea,
    zu Kindergartenzeiten meines Sohnes wurde auch schon auf eine Gesundschreibung gepocht…
    Damals hatten wir wenigstens noch eine Kinderärztin,die Nachfolgerin ist nie anwesend :(:(:(
    Die Woche lief also nicht ganz so rund bei dir,dann hoffentlich wenigstens das Wochenende!
    Sei ganz lieb gegrüßt von
    Kristin

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  5. Catrin

    Also das mit der Rotznase und der Einstellung der Erzieher ist ja wirklich die Krönung deines Plausches. Als ob allein ein Schnupfen Grund genug für einen Krankenschein wäre? Mancher Arbeitgeber würde aber etwas erzählen und mancher Kinderarzt würde ohne Fieber nicht krank schreiben. Dazu noch der Obolus, der zu entrichten ist für den Schein. Das kenne ich hier auch und finde es unmöglich. Einerseits benötigt man eine Gesundmeldung für die Kids, andererseits muss man sie bezahlen. Na, heute muss man wohl nicht mehr alles verstehen, was passiert oder man sagt einfach „ach du liebes Lieschen“, wie du es machst. Ich kenne den Ausdruck „ach du liebes Lottchen“ 🙂
    Ein schönes Wochenende wünsche ich und grüße ganz lieb, die Catrin.

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  6. Andrea/ die Zitronenfalterin

    An die kastigen Formen der Wollpullover der 80iger kann ich mich noch erinnern. Meine Mutter hatte mir auch so einen tollen Norwegerpullover gestrickt. Ja, manchmal ist aufribbeln am besten – armes Lieschen – aber sonst ärgert man sich hinterher oder zieht das gute Teil kaum an.
    Wenn man immer eine Gesundschreibung gebraucht hätte, als meine dreit (!) Kiddies klein waren, wäre ich ja nur noch unterwegs gewesen (der nächste Kinderarzt war eine halbe Stunde Fahrt entfernt!). Gleich einen Keuchhusten zu diagnostizieren, ist schon heftig. Aber wer weiß, was die Erzieherinnen schon alles so erlebt haben (meine Töchter haben sämtllche (!) Kinderkrankheiten im Kindergarten abgegriffen, aber ganz am Anfang erkennt man sie oft nicht).
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Andrea

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  7. Judika / Margot

    Liebe Andrea,
    die 80ziger Mode, die war schon krass, von Figur sah man damals echt nichts, Pullover waren riesig, die Jeans dafür knalleng. Ribbel auf jeden Fall auf!
    Ich bin der Meinung, Eltern können selber entscheiden, ob ein Kind krank oder gesund ist und dann gilt kranke Kinder gehören ins Bett. Natürlich ist es mir auch passiert, dass einer meiner Jungs morgens noch fit war und erst im Laufe des Tages im Kindergarten / Schule krank wurde oder umgedreht, ich habe mir frei genommen (so kurzfristig war das bei mir immer ein Drama) und das Kind hüpfte zwei Stunden später frisch und munter herum.
    viele Grüße Margot

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  8. niwibo

    Ach Du liebes Lieschen, da ist ja einiges zukommen gekommen die Woche bei Dir.
    Auch heute bin ich wieder mit dabei, macht richtig Spaß, so zu plaudern.
    Und nun wünsche ich Dir ein schönes Wochenende mit nicht so vielen ADlL-Momenten,
    lieben Gruß
    Nicole

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  9. illy

    Guten morgen…
    oje… ribbeln. Andererseits, besser geribbelt, als nachher ärgern.
    Bin schon sehr gespannt auf den “ Isländer mit Norwegischen Akzenten“ 😉

    Ich drücke mich ja immer noch vor einer Maschenprobe für einen einfachen Rollkragenpulli..

    Liebe Grüsse
    illy

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  10. Bienenelfe Kerstin

    Guten Morgen Du kleines Lieschen,

    ohjeohje alles wieder aufribbeln das ist echt doof :-((. Ich mag deshalb lieber alles extra stricken und nicht von oben alles zusammen da verliere ich den Überblick. Zweites ohje für den kleinen Lütten denn, das ist wirklich hanebüchend, dass nun schon die Erzieher ärztliche Ratschläge geben da fehlen mir echt die Worte!! Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende mit guten Strickergebnissen♥

    Herzlichst
    die Kerstin

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  11. Nicole von Hexen und Prinzessinnen

    Hallo Andrea,
    was ist denn das für eine Erzieherin? Es ist klar, wenn die Kinder Fieber haben und richtig krank sind, dass sie zu Hause bleiben müssen, aber doch nicht bei Erkältung. Dann wären meine Kinder oft zu Hause. Das geht doch überhaupt nicht. Und von einer Gesundschreibung habe ich auch noch nie etwas gehört.
    Pah, Sachen gibt es……..
    Ich wünsche dir auf alle Fälle ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Stricken.
    Nicole

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  12. Buchbahnhof

    Guten Morgen, liebe Andrea,
    ich kann verstehen, dass du den mega Pullover aufgeribbelt hast. Irgendwie kann man ja absehen, ob man sich in einem solchen Monster wohlfühlen würde oder nicht und ich hatte schon, als du das letzte Mal darüber berichtet hast, das Gefühl, dass das mit euch nichts wird.
    Was das Thema Kita und kranke Kinder angeht bin ich ein bisschen zwiegespalten. Ich denke eigentlich auch, dass Eltern besser entscheiden können, als Erzieherinnen, ob es en KIndern gut genug für die Kita geht, oder nicht. Andererseits weiß ich auch, dass es heute nicht so einfach ist, wegen eines kranken Kindes zuhause zu bleiben, da das oft Ärger mit dem Arbeitgeber gibt. Ich glaube schon, dass deswegen heute mehr Eltern ihre Kinder auch krank in die Kita geben. Einfach aus dieser Not heraus, arbeiten gehen zu müssen. Und das kann nicht der richtige Weg sein und da finde ich es schon richtig, dass die Erzieher sich und die andern Kinder vor Ansteckung schützen. Ich glaube, dass das eine shwierige Gratwanderung ist.
    Hab ein schönes Wochenende
    LG
    Yvonne

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  13. Regula

    Nochmals ich, bezüglich kranke Kinder. Das Problem ist eben, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder in die Kita, in die Schule, ins Klassenlager schicken, auch wenn sie krank sind. Was ich mir erklären kann. Ich weiss ja nicht, wie das bei euch ist, aber bei uns stecken viele Eltern eben in der Klemme, wenn der Nachwuchs im Bett bleiben soll und sie zur Arbeit gehen müssen.

    Aus Sicht er Betreuer (Kita, Schule) ist das zwar verständlich, aber trotzdem sehr ungünstig, wenn nicht gar fahrlässig wegen der Ansteckung. Zur Zeit grassiert in der Schweiz zum Beispiel die Grippewelle. Es gilt also vorsichtig zu sein.

    Ehrlich gesagt, nervt es mich gewalltig, wenn die Kinder mit Rotznase in die Schule kommen, denn ich habe keine Lust krank zu werden (die Antesckungsgefahr für Lehrpersonen ist deutlich höher als für Personen in anderen Berufen, abgesehen von Personen, die den ÖV benützen, was meine Meinung stärkt). Kranke Lehrpersonen verursachen grosse Umtriebe. Es ist Pflicht des Arbeitgebers, für die Gesundheit ihrer Arbeitnehmer zu sorgen. Wenn man in der Kita also streng ist bezüglich kränkelnder Kinder, entspricht das der gesetzlichen Grundlage.

    Zudem haben auch andere Eltern keine Lust, dass ihr Nachwuchs angesteckt wird. Deshalb: ein kranker Mensch gehört ins Bett und muss zu Hause bleiben (gilt auch für Erzieher und Lehrerinnen). Mit Keuchhusten ist ja nicht zu spassen!

    Liebe Grüsse von Regula

    Antworten
    • Andrea Karminrot

      Wenn es Keuchhusten wäre, dann würde ich ja auch nichts sagen.
      Ich verstehe dich als Lehrende auf jeden Fall und ein richtig krankes Kind gehört auf jeden Fall ins Bett. Aber im Winter läuft einfach mal sehr häufig die Nase. Wir Erwachsenen nehmen dann ein Taschentuch und keiner merkt, das wir eine leichte Erkältung haben. Die Minis sind da einfach nicht so geschickt und lassen laufen. Und nicht jeder Schnupfen zählt zu einer Grippe.
      Ich arbeite ebenfalls in einem Beruf der eine hohe Ansteckungsgefahr birgt und glaube mir, selten, das ich krank daniederliege.
      Ich wünsche dir ein starkes Immunsystem
      Lieben Gruß Andrea

      Antworten
  14. Regula

    Hoi Andrea, ja es lohnt sich, aufzuribbeln, wenn das Stück nicht passt. Hinterher bist du glücklich. Liebe Grüsse von mir

    Antworten
  15. Kunzfrau

    Ach sio alte Worte sind schon schön. Ja wir leben in einer modernen Welt, in der vieles anders ist und eben auch neue Worte benötigt. Aber die alten noch zu nutzen mag ich sehr.
    Ich habe ja keine Kinder. Aber auch ich denke, dass die Mutter sehr wohl entscheiden kann, ob das Kind wieder gesund ist. Sollten die Erzieherinnen anderer Meinung sein, haben diese bei entsprechenden Anzeichen ja die Möglichkeit die Eltern anzurufen und das Kind abholen zu lassen.

    Auf bald
    Marion

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  16. Berit Charlotte

    Alte Redewendungen mag ich auch. Zu deinem Artikel fällt mir ein: hoffentlich bekommst du keinen Korb (für deinen Projektbeutel), was ich mit aber absolut nicht vorstellen kann. Sehr hübsch ist er geworden und ich habe die Idee mal gleich abgespeichert. An Resten und alter Kleidung mangelt es nicht. Ich sollte mal „einen Zahn zulegen“, damit alle meine Projekte fertig werden. Verzettelt habe ich mich in dem Bereich sowieso schon.
    Aber jetzt genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Der Hund möchte ausgeführt werden.
    Liebe Grüße
    Berit

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  17. eva

    Liebe Andraa und guten Morgen,
    zuerst dein Rucksack ist total toll geworden, bin wirklich begeistert.

    Ich mag die alten Wörter sehr und wer mich kennt, weiß, dass ich mit „handmade by…“ usw. gar nichts anzufangen weiß. Ich hasse diese Anglizismen und dadurch sind ja auch die alten Worte in Vergessenheit geraten. Vielleicht ist es auch schick, so zu reden, aber bei mir wird man das nicht finden.
    Gut, es gibt Worte, die sind nun mal englisch wie E-Mail, kein Mensch wird hier elektronischer Briefkasten sagen usw. usw.

    Zum Kindergarten, ich finde es völllig in Ordnung, wenn die Leitung prüft, ob das Kind gesund ist, oder nicht. Mein Enkel ist zur Zeit auch krank und bleibt zuhause. Ich weiss es noch aus Kindergartenzeiten meines Sohnes, dass manche Mutter ihre Kind krank in den Kindergarten geschickt hat, das ist nicht in Ordnung. Natürlich kann sie es selbst entscheiden aber richtig ist das nicht. Wir hatten damals einen Fall, da kam das Kind mit Windpocken an, das gab es auch. Wenn einem Kind ständig die Nase läuft, sollte es zuhause bleiben. Meine Meinung.

    Nun wünsche ich dir ein schönes Wochenende und verbleibe mit lieben Grüßen.
    Schade, dass unsere Handballer nicht gewonnen haben, aber die Norweger haben verdient gewonnen.

    Eva

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  18. Heidrun

    Der Blick zurück auf den Strickbeutel: Wow… bin begeistert!

    Ansonsten ist mein althergebrachter Ohrwurm – statt dem lieben Lieschen – der kalte Kaffee.

    Habˋ ein wunderschönes Wochenende und ich sende schneeweiße Grüßle aus Augsburg, Heidrun

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