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Die Macht

10.05.2025 | Samstagsplausch

„Möge die Macht mit dir sein“, ein Satz der meinem Monsterjungen sofort bei meiner heutigen Überschrift einfallen würde. (Ob er überhaupt meinen Blog liest?). Als ich vorhin über das heutige Samstagsplauschthema nachgedacht habe, die Ereignisse der letzten Tage mir durch den Kopf gegangen sind, musste ich an all die Macht denken, die diese Woche präsent war. Da war die Kanzlerwahl, die doch so sicher schien und dann doch gescheitert ist. So etwas gab es die noch nie, schrien die Reporter durcheinander. Dabei war sich der Kanzler seiner Macht doch so sicher!

Wer hat denn nun die Macht?

Mein erster Gedanke war: Die wollten ihm eins auswischen! Der zweite Gedanke, da waren ein paar sauer, weil es mit den Ministerposten nicht geklappt haben mag. Was auch immer, der zweite Anlauf war dann passend. Und jetzt kann es losgehen mit den neuen Machtspielen. Wir werden sehen, was es bringt.
Macht hat auch unser neuer Papst Leo der VIX. Robert Francis Prevost hat sich einen guten Namen gewählt, den der erste Leo war ein „begnadeten Theologe und Prediger“, der „dem einfachen Volk“ nahegestanden haben soll. Auch da werden wir gespannt sein können. Ich bin der Kirche nicht sehr nahe, aber ich weiß, dass der Papst einen großen Einfluss haben kann. Man kann ja schon sehr viel über ihn lesen und ob er den amerikanischen Chef mag oder nicht, dass weiß sicherlich nur er selber am besten.

Am 8. Mai hatten wir in Berlin einen Feiertag. Nur in unserem Bundesland wurde der Jahrestag der Kapitulation von 1945 als Feiertag begangen. Die Macht der Wehrmacht hatte ein Ende. Und viele Menschen wurden aus den Lagern befreit. Wenn ich daran denke, wie viel Macht ein Mensch über andere haben kann, macht mir das wirklich Angst. Wir dürfen nicht aufhören, hinzuschauen! Und vor allem dagegen steuern. So etwas darf nie wieder geschehen und doch sieht man Bilder aus der Welt, die etwas anderes erzählen.

Nicht schwermütig, oder doch?

Nein, ich bin nicht schwermütig. Mich nimmt so etwas einfach mit. In Berlin gibt es in vielen Straßen Stolpersteine, die daran erinnern, wen man aus den Häusern gezerrt, befohlen oder getreten hat. In einigen Straßen haben so viele Menschen ihr Leben verloren oder sind in andere Länder geflohen. … Jetzt bin ich doch schwermütig!

All das scheint mir doch ziemlich auf die Seele zu schlagen. Ich habe diese Woche mehrfach nicht geschlafen und musste trotzdem früh aufstehen, weil ich arbeiten musste. Die Dienste haben mich zusätzlich aufgefressen und wenn ich am Nachmittag zu Hause war, mochte ich meinen Rechner nicht mehr aufklappen, um einen Post zu schreiben. Dabei liegen die Bilder für den April-12-tel-Blick schon in der Mediathek. Aber ich habe mich dazu gezwungen, mich mit Strickfrauen zu treffen. Am Samstag hat mich Julia abgeholt, um mich bei Kiezgarne zu verführen! Dort habe ich einen Strang wunderschöne Wolle gekauft und sofort einen zweiten Lillekolding angeschlagen. An einem anderen Tag habe ich viele Strickfrauen getroffen und wir hatten einen tollen Abend miteinander. Das ist auch so wichtig für die Seele.

Den Feiertag habe ich entweder lesend oder spaziergehend verbracht. Manchmal muss man den Kerl auch zu frischer Luft zwingen! Und am Abend haben wir uns mit dem weltbesten Freundespaar getroffen, um uns die Bäuche in einer Osteria vollzuschlagen. All das soll ja bekanntlich auch gegen Schwermut helfen. Dieses Wochenende bleibt mir wieder nur die Arbeit und am Sonntag die Aussicht, die Kinder zum Essen zu Hause zu haben. Immerhin ist ja Muttertag!

Wie sieht es bei dir aus? Lässt du dich von den Machtspielen beeindrucken? Lässt du dich zu Muttertag verwöhnen oder verwöhnst du selber? Oder kennst du ein gutes Rezept gegen Schwermut?

„Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden“

(Jimi Hendrix)

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7 Kommentare

  1. Martina Mallon

    Meine beiden Großvaeter sind sehr wahrscheinlich im zweiten Weltkrieg
    gefallen . Beide gelten aber offiziell immer noch als vermisst .Ich kenne sie nur von Fotos her und meine beiden Großmütter haben nie viel ueber diese Zeit gesprochen .
    Vom Fuehrer haben Sie aber nicht viel gehalten,weil Ihre Maenner nicht aus dem Krieg heimgekehrt sind und weil sie alleinerziehende Muetter waren.
    Beide Stellen kannten ihre Feldpostnummern.Aber sie konnten nicht ermitteln,ob sie eventuell in Kriegsgefangenschaft geraten sind. Dann verloren sich jede Spur von ihnen,
    Sowohl der Suchdienst und der Volksbund teilten mir mit, dass ihr Schicksal ungeklärt bleiben wird.
    Mein Vater wurde mit seiner Mutter und seinen Schwestern aus Westpreußen vertrieben. Mein Vater konnte sich nicht an die Flucht erinnern, da noch zu jung. Von seiner Schwester Erna kenne ich nur ihr Geburtsdatum und die vage Angabe im Kleinkindalter verstorben. Ob eventuell auf der Flucht das weiß ich nicht.
    Aus gegebenen Anlass ein Zitat von Margot Friedlaender.

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  2. Britta

    Liebe Andrea,
    Manchmal kann es müde macht, das Weltgeschehen. Ich hatte das nach der Bundestagswahl. Doch jetzt habe ich mich wieder hervor gekämpft aus dem Loch.

    Leben wir unsere Leben.

    Liebe Grüße
    Britta

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  3. nina wippsteerts

    Mir ist auch sofort das Film Zitat eingefallen…das ist irgendwie positiver, als die ganzen anderen Sachen rund u Macht, die gerade passieren. Ein Märchen halt. Aber auch ein Wink, nie die Hoffnung zu verlieren und das Richtige zu tun.
    Schlecht schlafen und trotz präsent sein, kennen wohl vor allem Frauen in ihren „besonderen Jahren“. Hoffe sehr, Du kannst Dich mal wieder richtig ausschlafen, erholen.
    Ganz liebe Grüße und schönes Wochenende
    Nina

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  4. Regula

    Ja, möge die Macht bei dir sein. Selbstermächtigung ist das Thema. Es ist mir ein Rätsel, warum die Menschen denen die Macht geben, die ihnen schaden. Ein Minister ist wortwörtlich ein Diener. An seinen Taten werden wir ihn erkennen. Es ist besser, einmal mit den eigenen Augen zu sehen, als hundertmal gehört zu haben. Deshalb frage ich mich immer, woher ich weiss, was richtig oder falsch ist, wer gut oder böse ist.

    Liebe Grüsse von Regula

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  5. Astridka

    Dabei ist es grade im Mai so schön! Aber bei mir ist‘s so: Je blauer der Himmel, umso mehr Melancholie. Leider ist es ein Monat, pickepackevoll mit Gedenktagen. Und da sind auch traurige dabei und da wird schwer vermisst. Es dauert immer ein Weilchen, bis ich mich da herausgewurschtelt habe. Die alten weißen Männer und ihr Gedöns – das hab ich wie durch ne dicke Glasscheibe registriert.
    Wenn du den Blick durch mein Schlafzimmerfenster sehen könntest, würdest du dich fragen: Was hat sie nur?
    Dir einen schönen Tag mit deinen Lieben!
    ♥️lich
    Astrid

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  6. Mira

    Ein Rezept gegen Schwermut, das wäre toll. Manchmal hilft es mir, etwas zu schreiben. Einfach so. Das muss keine Geschichte sein, einfach an etwas Schönes denken und es dann in Worte fassen. Mir hilft es… manchmal. Diese Woche habe ich mir eine sonnenbeschienene Lichtung im Wald vorgestellt. Dann habe ich eine Hütte auf die Lichtung gestellt. Dann bin ich in die Hütte hinein gegangen und habe die Fenster weit aufgerissen, um wieder nach draußen zu schauen. Während ich schreibe, entstehen die Bilder in meinem Kopf, vor meinem geistigen Auge. Wie gesagt, manchmal hilft es.
    Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich am Sonntag an und mit deinen Kindern freuen kannst.
    Liebe Grüße
    Mira

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  7. Gaby

    Ja, die Macht, liebe Andrea. Wollen wir hoffen das sich alle Machthabenden ihrer Verantwortung bewusst sind ( was ich manchmal zu bezweifeln wage).
    Hab ein schönes Wochenende, liebe Grüße
    Gaby

    Antworten

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