Wenn ich eine Anleitung für einen Islandpullover sehe, dann mag ich mir den stricken. Der Føyka-Pullover gehört zu den Pullis, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Fehlte nur die Wolle!

Der Føyka-Pullover

Wo bekomme ich nur die herrlich derbe Wolle her, die ich für den Føyka-Pullover brauche? Perfekt wäre die Lettlopi gewesen. Da ich aber sehr ungern meine Wolle im Internet bestelle, sollte es ein Laden in der Stadt sein. Es gibt den einen oder anderen Laden in dieser Stadt, der Lettlopi verkauft. Aber die liegen nicht gerade in der Nähe. Es gibt aber auch noch andere schöne Naturwolle. So hatte ich die Wolle von Mährle im Blick. Das Hauptststadtschaf war mein Favorit. Und diese Wolle kann man in der Fadeninsel in Kreuzberg erstehen. Liegt ja nicht so weit weg von meiner Arbeit. So habe ich einen kleinen Spaziergang nach Feierabend gemacht. Nur hatten sie nicht die Farben, die mir vorgeschwebt sind.

Aber ein Regalfach daneben lag die Wolle von Seehawer, ein Schurwolldochtgarn, das genau die Lauflänge und Nadelstärke hat, wie ich für den Føyka-Pullover brauchte. Die musste ich dann mitnehmen. Im Gegensatz zu der Lettlopi ist die Seehawer wirklich weich. Schnell angeschlagen habe ich den Pullover dann aber doch nicht. Ich habe die Wolle noch eine Weile angeschaut und die Farben genossen. Das Weinrot und die Naturfarbe mit dem Flieder sahen zusammen einfach echt gut aus.

Die Anleitung ist übrigens aus dem Buch von Linka Neumann: Einfach nordisch stricken. Der Føyka-Pullover ist aber nicht der einzige Pulli, der mir gefällt. Ich würde sie am liebsten alle stricken. Carina hat aus diesem Buch auch einen Pulli gestrickt, der auch so schön ist! Ach, wenn ich doch einen größeren Kleiderschrank hätte …

Es war noch kalt genug

Es war wirklich in den letzten Tagen noch kalt genug, dass ich meinen Føyka-Pullover noch tragen konnte. Er ist wirklich unglaublich warm und trotzdem nicht zu warm. Der Wind kann noch leicht durch den Pulli pusten. Wenn ich ihn aber noch länger trage, wenn er noch öfter gewaschen wurde, dann wird er auch entsprechend dicht werden. Ich mag es. Anfangs hatte ich noch die Befürchtung, dass er mir in der Passe zu eng sein könnte, weil ich ihn dort mit drei Fäden stricken musste. Bei der ersten Anprobe fühlte es sich auch noch so an. Aber nachdem ich ihn gebadet hatte und er getrocknet war, hat sich das Engegefühl aufgelöst.

Der Originalpulli hat übrigens einen Rollkragen. Das wäre mir zu viel gewesen. Rollkragen geht nur, wenn es ganz weiche Wolle ist. Komisch, Schals und Tücher gehen auch mit etwas kratziger Wolle.
Das Muster war leicht zu stricken. Anstrengend war nur, dass der Pullover immer schwerer wurde. Denn Gewicht hat der ganz sicher. 1000 Gramm wiegt der! Gestrickt habe ich mit Nadelstärke 6

Wenn du dir die Fotos genau ansiehst, dann siehst du, dass die Wolle ziemlich gepillt hat. Ist bei einer solchen Wolle tatsächlich ziemlich normal. Durch das Tragen entstehen die kleinen Knötchen, wenn sich die feinen Fasern aus dem Gestrick lösen, bilden sich die kleinen unschönen Knötchen. Macht mir bei so einem Pullover nichts aus.

Aber jetzt fängt der Frühling an und ich kann das Kuschelteil in den Schrank zurücklegen. Der nächste Winter kommt bestimmt!

Zusammenfassung:

Gestrickt aus Seehawer Dochtgarn
– Farben Weinrot, Natur, Violett
– 1000 Gramm verstrickt
Mit Nadelstärke 4,5 und 6 gestrickt
Anleitung von Linka Neumann aus dem Buch „Einfach nordisch stricken“