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Eiskalt am 12. Februar

12.02.2025 | 12 von 12

War es schon mal so eiskalt am 12. Februar? Ich kann mich nicht erinnern. Heute pfiff ein frostiger Wind durch die Hauptstadt. Eigentlich wollte ich mir dem Fahrrad zur Arbeit. Aber als ich gestern Abend die Nachrichten sah, war mir klar, ich fahre mit dem Auto. Das tue ich mir nicht an. Am Ende war es eine sehr gute Entscheidung. Hier kommen nun meine 12 Bilder am 12. Februar.

Eiskalt am 12. Februar

Früh am Morgen um 5.30 Uhr dachte ich noch dran, dass ich heute 12 Bilder machen wollte. Ich hatte es bis nach der ersten Runde auf der Station vergessen. Erst als ich vor dem Rechner saß, fiel es mir wie die Schuppen von den Augen. Mein Blick in den Rechner:

Und hinter dem Rechner ich

Genervt, weil der Computer seine Zeit braucht, bis er hochfährt. Im Grunde sollte ich genau diese Zeit nutzen, um mal durchzuatmen …

Wenn der Kollege mich nicht in die Küche getrieben hätte, wäre mein Frühstück ausgefallen. Müsli, Quark und frisches Obst.

Das nächste Bild steht für eine der Herausforderungen, auf die ich gerne verzichten würde. Ein Mensch hat plötzlich nicht mehr geatmet und wir haben versucht ihn ins Leben zurückzuholen. Wir haben es nicht geschafft und das belastet am Ende den ganzen Tag. So oft wie ich das schon mitgemacht habe, immer wieder kostet es ein Stück Herz. Auch wenn es nach außen nicht so aussehen mag. Ich bin Meisterin des Verschleierns.

Bevor ich meine Übergabe mache, knabbere ich noch ein bisschen Gemüse und Brot.

Nach dem Dienst ab nach Hause. Immer noch ist es eiskalt. Und es soll noch kälter werden.

Schnell nach Hause geht es nicht, vor mir übt ein neuer Autofahrer. Mir ist es eigentlich recht, denn so kann ich meinen Gedanken nachhängen.

Zu Hause werde ich lieb in den Arm genommen. Er hat ein paar neue Hausschuhe, aber er läuft lieber Strumpfsockig herum.

Football spielen mit der Katze, muss auch noch sein.

Die Wäsche muss auch noch abgehangen werden.

Mein Paket wurde geliefert. Um es zu holen, bin ich noch einmal auf mein Fahrrad gestiegen. Eiskalt war es immer noch. Aber ich war glücklich, meine Bestellung ist super.

Mit lieben Freundinnen ein gutes Mittagessen verputzen, macht den Tag wieder gut.

Das waren meine 12 Bilder am 12. Februar. Die verlinke ich wieder gerne bei Caro und Draußen nur Kännchen. Sie sammelt unsere Beiträge Monat für Monat.

7 Kommentare

  1. Uschi

    Oh Oohh, ein Mensch der nicht mehr atmet. Nicht angenehm, aber in Deinem Beruf wohl auch nicht ganz selten. Ich finde es gut das Du das thematisierst, auch mal die Schattenseiten des Lebens. Das Thema sterben wird viel zu sehr verschwiegen. Dabei trifft es doch jeden mal.

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  2. Karin Be

    Nach diesem, mit Verspätung gelesenen Tagesrückblick musste ich erst einmal Luft holen. Sicher, dein Beruf bringt solche Abschiedsmomente mit sich, aber verarbeitet werden müssen sie auch. Meine Nichte arbeitet in der Notaufnahme einer Kinderklinik.
    Zum Glück gibt es Umärmler, Kuschelmonster und Post zum richtigen Zeitpunkt.
    Viele liebe Grüße
    Karin

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  3. Rosa Henne

    Liebe Andrea,
    das tut mir leid, dass es der Mensch nicht mehr geschafft hat. Sei auch von mir herzlich umarmt. Ja, ich bewundere dich/euch ebenso. Hab ja auch zwei Krankenschwestern im Haus :-). Aber sie haben mittlerweile gewechselt, wechseln müssen, aus gesundheitlichen Gründen.
    Schön, dass es nach dem Treffen mit der Freundin trotzdem ein guter Tag war.
    Liebe Grüße
    Ingrid

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  4. illy

    Ich lasse Dir auch eine Umarmung da (wenn Du magst).
    Und ganz liebe Grüße
    illy

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  5. nina wippsteerts

    Auch wenn es der Beruf ist und Du sicher häufiger als wir damit konfrontiert wirst, ganz wegschieben kann man das nicht. Auch mit dem dicksten Fell nicht (Umarmung) Das macht Dich sicher auch zu einer guten Krankenschwester und Mensch! Und immer wieder Hochachtung vor Euerm Beruf. (Ich weiß nicht, ob ich s mal geschrieben habe, hab als Teenager Praktikum auf der Inneren gemacht, war gut, aber nicht auf Dauer für mich zu schaffen)
    Schön, dass Du danach den Tag noch gut hast ausklingen lassen! Und bunte Socken wollen sich gerne zeigen 😀
    Ganz liebe Grüße
    Nina

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  6. Astridka

    Ein bisschen hab ich nach Luft schnappen müssen! Beruflich damit umzugehen, das traue ich mir gar nicht zu. Der Wahlverwandte erklärt mir immer, wie das geht, aber… Ich hoffe, du kannst tief und fest schlafen.
    Alles Liebe,
    Astrid

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    • southpark

      Ich erinnere mich noch a die Berlinale als die Strafgefangenen mit Presslufthämmern die Eisplatten am Potsdamer Platz entfernten. Ich vermute damals war es auch eher kalt Mitte Februar

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