Endlich habe ich ihn, meinen liebsten Ohrensessel. Das war, glaube ich, schon seit langem mein Wunsch. Den habe ich mir nun endlich erfüllt! Jetzt kann ich bequem stricken und lesen. Der Kerl kann Fernsehen und ich mich in meinem Ohrensessel gemütlich in mein Buch fallen lassen.

Wohlfühlort: Ohrensessel

Ich weiß nicht, wie lange ich schon um diesen Sessel herumschleiche. Viele Stunden habe ich ihn schon in dem Laden der Wollnerin ausprobiert. Sie hatte davon 2 in ihrem Strickbereich stehen. Sie hat ihren Laden in Berlin allerdings inzwischen aufgegeben und ich konnte mich dort nicht mehr auf einen Schnack in ihre Sessel fallen lassen. Man darf sie jetzt in Blumenhagen in ihrem neuen Laden besuchen oder man trifft sie auf Wollfesten. Der Weg ist mir allerdings für einen kurzen Schnack zu weit. So musste ich mir meinen eigenen Ohrensessel besorgen. Die gibt es bei dem Möbelschweden (wo sonst!) und witzigerweise gerade in einer limitierten rotbraunen Farbe. Als hätte ich nur darauf gewartet! Seit drei Tagen sitze ich ihn nun ein und habe schon einige Reihen darin gestrickt …

Und sonst so?

Ich habe gerade einen Durchhänger, mag nicht im Netz surfen und mummel mich lieber in meinem Ohrensessel ein. Meinen täglichen Sport mache ich aber trotzdem. Gestern war ich mit dem Familienhund eine Runde draußen und habe dort meine Gymnastik im Laufen absolviert. Das war lustig, weil der Hund nach jeder Übung erwartungsvoll auf ein Leckerli gewartet hat. Als hätte sie die Übungen gemacht! Damit ich die getrocknete Entenbrust nicht alleine esse, habe ich sie natürlich lieber dem Vierbeiner gegeben. (Ich mag keine getrocknete Geflügelpelle, unsere Hündin dagegen wohl sehr.)
Das Wetter lädt ja auch nicht gerade zum draußen sein ein. Am Dienstag hatte ich eine Fortbildung. Dazu musste ich ausnahmsweise nach Tempelhof radeln. Als ich aus dem Haus kam, regnete es schon. Nur gut, dass ich meine Regenkluft dabei hatte. Trotzdem wurde ich nass. Bis nach der Fortbildung waren meine Sachen immerhin wieder trocken. Aber der Rückweg war fast noch schlimmer, denn es regnete so doll, dass auf den Straßen große Pfützen waren. Die Autofahrer hatten jedenfalls ein riesiges Vergnügen durch die Pfützen mit vollem Karacho zu brausen und Radfahrer sowie Fußgänger nass zu spritzen. Nur gut, dass ich zu Hause ein Wannenbad nehmen konnte.

Ich habe auch wieder mein Bullet Journal zum Leben erweckt. Irgendwie hat es mir ein bisschen gefehlt aufzuschreiben, was mich in meinem Leben freut oder ärgert. Dabei mag ich es aber am liebsten, wenn das Gute überwiegt. Mal sehen, wie lange ich es dieses Mal durchhalte. Ansonsten war nicht viel los. Ein Strickstück wurde geribbelt, aber gleich wieder neu angeschlagen. Ich habe mich in eine Anleitung verguckt, die es noch gar nicht gibt. Bei der Nachbarin habe ich einen Pullover gesehen, den ich auch haben möchte. Wie gesagt, dazu gibt es keine Anleitung, oder vielleicht doch. … Ravelry ist ja voller schöner Anleitungen.
Bei einem netten Abend bei der Nachbarin hat mir ihre Tochter ihren ersten Strickversuch gezeigt. Ich habe ihr versprochen, dass ich ihr helfen werde. Vielleicht mache ich mit ihr und meiner Schwester einen Strickkurs auf. Das macht bestimmt Spaß, zu sehen, wie die Beiden erfolgreich sind.

Heute bin ich wieder arbeiten. Danach haben wir noch nicht viel vor. Etwas einkaufen, die Nikoläuse für die Ärzte zusammenpacken, einige Runden stricken oder vielleicht endlich mal einige Rezensionen fertig schreiben. Was auch immer ich dieses Wochenende machen werde, einige Zeit werde ich in meinem neuen Ohrensessel verbringen.

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

(Mahatma Gandhi)