Manchmal steht man vor einem Scherbenhaufen. Und manchmal semmelt man direkt durch den Scherbenhaufen hindurch. So geht es mir gerade an den Wochenenden. Seit Corona, scheinbar nur noch einen leichten Verlauf nimmt, strömen wieder die Touristen nach Berlin. Ich glaube, es war in der Abendschau, dass ich gesehen habe, dass die Touristenzahlen fast wieder auf dem Vorcorona Niveau sind. Das heißt für mich, am Wochenende sind viele junge Menschen in Kreuzberg unterwegs und feiern, wo sie der Wind hintreibt. Ich fahre nach wie vor mir dem Fahrrad zum Dienst. Die Feiernden haben aber die Angewohnheit, ihre leergetrunkenen Flaschen nicht nur artig neben dem Müll abzustellen, sondern sie unter Umständen auf der Straße zu zerschmeißen. Am liebsten auf dem Radweg.
Scherbenhaufen in Kreuzberg
Ich weiß ehrlich nicht, was in diesen Köpfen vor sich geht, wenn sie ihre Flaschen zerdeppern. Nicht dass du jetzt glaubst, das machen die, während ich an ihnen vorbeiradel. Nee, vorher. Ich muss dann im Dunklen ausweichen, Schlenker fahren und wenn ich Pech habe, habe ich doch einen Platten. Ganz blöd, wenn es Samstagnachmittag ist und die Fahrradläden für solch eine Lappalie einfach keine Zeit haben. Ich habe Antiplatträder drauf, aber das ist keine Versicherung!
In anderen Bezirken, in denen das Leben ebenfalls steppt, sieht es nicht viel besser aus. Können sich die Gäste nicht wie Gäste benehmen? Am frühen Morgen sitzen die Feiernden auf den Treppen vor den Wohnhäusern und tratschen und singen laut. Auch das ist nicht nett. Aber vielleicht sind das Häuser, in denen sowieso nur noch Touristen wohnen, weil die Eigentümer ihre Wohnungen zur Verfügung stellen. Natürlich nicht unentgeltlich. Aber das hat vielleicht auch ein Ende, wenigstens in einigen Häusern.
Noch mehr Scherbenhaufen?
Ja, die gibt es. Aber nicht in meiner Woche, denn die war eigentlich sehr schön. Auch wenn ich arbeiten musste und auch in einen Spätdienst eingesprungen bin, habe ich viele schöne Dinge erlebt und mich mit wundervollen Menschen getroffen. Mit Betty wollte ich eigentlich in Mitte in einem Café einen leckeren Kuchen essen, allerdings war der Laden so winzig und Mitte ist zum Mittag unglaublich voll. Alle Büromenschen machen Mittag und futtern sich durch die Cafés. Wir waren zu einer unglücklichen Zeit verabredet. Machte aber nichts, wir haben es uns trotzdem schön gemacht.
Einen anderen Tag habe ich mich mit lieben Strickfreundinnen getroffen. Lustig war es, denn die eine hatte kurz vor unserem Treffen Geburtstag und dafür gab es ein kleines Glas Prosecco. Da strickt es sich gleich noch einmal so schnell.
Und sonst so? Vieles! Was ich hier nicht erzählen möchte. Du musst ja auch nicht alles wissen 😉
Ich habe gelesen und tüftle noch an der richtigen Rezension. Es war kein einfaches, aber trotzdem ein sehr unterhaltsames Buch. Außerdem habe ich noch ein Strickstück angeschlagen und dafür ein tolles Buch gezeigt. Alles in allem bin ich mit meiner Woche sehr zufrieden. Sie war schön, wenn gestern nicht auf der Station die elektronische Kurve wieder eine kleine Macke gehabt hätte. Vor dem Rechner zu sitzen, statt Patienten zu versorgen, macht mich mürbe. Wenn der Mist wenigstens laufen würde und wir Zeit einsparen könnten, ja dann wäre das was. Wir werden weiter vertröstet, das wird schon alles und ich will einfach daran glauben. Ich teste das heute noch einmal, muss ich doch dieses Wochenende auch wieder arbeiten. Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende!
Die Scherben einer Liebe lassen sich nie mehr zusammensetzen
Hallo, schön geschreiven.
Liebe Andrea,
ist doch ganz schön, dass du nur mit echten Scherbenhaufen zu tun hattest – sind ja doch oft besser als die anderen…
aber als Radfahrer kann ich dir nur vollkommen zustimmen, dass die echten auch schon sehr nerven!
Dir ein schönes Wochenende trotz oder eben mit Arbeit!
Liebe Grüße
Nanni
Liebe Andrea,
man versteht die Menschen nicht. Würde jeder seinen Müll mitnehmen und ordnungsgemäß entsorgen, wie wunderbar wäre unsere Welt. Ich lebe auf dem Land. Be uns wird auch oft Müll in der Wildnis entsorgt, wo er nicht hingehört. Aber wenn ich dann meine Tochter in Berlin besuche, bin ich immer entsetzt von dem Schmutz auf den Straßen. Hier liegt was rum und dort. Ich frage mich dann immer, warum nimmt der jeweilige Mieter, der dort wohnt nicht mal einen Besen in die Hand und fegt vor seiner Tür den Bürgersteig usw. Ich freue mich immer, wenn ich vor meinem Haus gefegt habe und auch die Gosse der Anliegerstraße wieder sauber ist. Von Zeit zu Zeit sollte man den Straßenbesen dafür in die Hand nehmen.
Antiplattreifen haben wir hier auch auf den Fahrrädern. Ich hatte auch eine erfreuliche Woche, weil einer der jungen Menschen, die ich seit langer Zeit begleite, seine Ausbildung als Pflegefachmann bestanden hat. Ich hoffe jetzt nur, dass er mit dem in unseren Land verbreiteten Rassismus nicht so oft in Berührung kommt.
Das mit den Scherben gibt es hier leider auch viel. auch ohne Touristen oder Feiernde. einfach aus Bosheit und Gedankenlosigkeit. viele Reifen mussten schon geflickt werden, auch die verstärkten. scheint etwas zu sein, was viele nicht mehr lernen, weiß ihren Eltern zu anstrengend war… Rezept, Aufräumen, Benehmen und so
(da hast Du wohl bei vielen den Nerv getroffen)
Aber: schön, dass Du eine tolle Woche hattest! und nein, wir müssen definitiv nicht alles wissen 😆
gute Schicht und liebe Sonntagsgrüsse
Nina
Ich bin ja ehrlich gesagt viel zu knickrig, die Flaschen auf diese Art und Weise zu entsorgen… wie doof sind die denn Bitteschön?
Ich drücke die Flaschen, Dosen etc. lieber den Obdachlosen in die Hand, die haben was davon und die Umwelt hoffentlich auch.
Hier sieht man sowas weniger, kommt auch vor, aber wir sind halt nur Kleinstadt. Obwohl die Anzahl der Touristen auch wieder zunimmt.
Dir wünsche ich heute einen schönen Arbeitstag mit weniger Bürokram und mehr Patientenliebe… ganz lieben Gruß
Nicole
Moin,
Warum liegen in Berlin immer so viele Glasscherben auf den Gehwegen?
Das Fallenlassen von Bierflaschen ist eine typische Großstadtkrankheit, die aber meist nur Männer befällt….
aus welchem Kulturkreis diese Jung-Männer sind, ist bekannt.
Touristen sind es eher nicht.
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/warum-liegen-immer-so-viele-glasscherben-auf-den-gehwegen-li.178876
Wünsche allseits gute Fahrt und immer „Volle Pulle“ auf dem Reifen.
LG Conny
Hallo Andrea,
das ist ja mal super ärgerlich und ich verstehe auch nicht wie man so was macht. Aber da ist wohl einiges an Übermut dabei. Bei uns auf dem Dorf ist das nicht so, aber wenn man in die große Stadt geht, dann schaut es da auch sehr wild aus.
Ich wünsch‘ Dir ein schönes Wochenende und, dass die nächste Woche auch wieder sehr schön wird.
Liebe Grüße
Manu
Antiplatträder – auch noch nie gehört. Wobei wir hier auf dem Lande weniger mit Scherben als mit ganzen Flaschen zu tun haben. Da es an befestigten Wegen mangelt wo man mal eben ein Fläschchen zerdeppern könnte, landet alles, was man nicht mehr braucht im Gebüsch. Flaschen, Pappbecher, Fastfoodverpackungen, Autoreifen, alte Fernseher usw. Alle reden von Umwelt, Klima, Tierschutz aber zwischen reden und handeln scheint in es in den Köpfen keine Verbindungsstraße zu geben. Allzeit stramme Reifen wünsch ich dir.
LG Christiane
Bis vor wenigen Jahren war Berlin DIE Stadt für einen Städtebummel. Die jungen und die alten fanden es gleichermassen interessant. Wir waren da auch mal, in einem Hotel am Kurfürstendamm in einem russischen Hotel und haben allerlei Kultur genossen.
Aber aktuell ist Berlin nicht mehr hoch im Kurs. 🙁
Aber ob daran die Touristen Schuld haben?
Ich hoffe, du kommst unbeschadet durch die Strassen, wenn du am Wochenende arbeitest.
Liebe Grüsse von Regula
Hallo Andrea,
ich wusste gar nicht, dass es Antiplattreifen gibt, aber ich bin auch kein Fahrradfan. Ja die Menschen treibt es wieder raus und ins Leben, vor allem die jungen Menschen bei denen Corona mitten in ihre Sturm-und-Drang-Phase geplatzt ist. Leider ist es so, dass dann immer viel Alkohol im Spiel ist und dann ist es mit dem Denken und Benehmen vorbei. Ich könnte mit vorstellen, dass das nicht nur Touristen, sondern auch eine Menge einheimische junge Leute sind. Das Leben in einer Touristenstadt hat seine Besonderheiten, das merke ich hier auch, auch wenn dieses kleine Städtchen hier kein Vergleich mit Berlin ist. Sobald die Saison beginnt und die Touristen in Scharen einfallen wird’s ungemütlich und laut. Andererseits bringen die Touris aber auch viel Geld in die Kassen…
Ich wünsche dir gute Fahrt ohne platte Reifen
liebe Grüße Carolyn
Ich glaub, es ist gut, dass ich nicht mehr so weit herumkomme und all den Dreck sehe. Hier in meiner Straße hat es jetzt an Karneval ein paar Scherben gegeben, die ich dann auf meinem ein Meter breiten Trottoir wegkehren musste.
Die Gleichgültigkeit bzw. Respektlosigkeit der Menschen betrifft ja nicht nur solche Kleinigkeiten wie die eigene unmittelbare Umwelt. Was mit unserem Planeten wird, wenn wir weiter so herumaasen – das ist ja auch auf breiter Basis etwas, dass ignoriert, schlimmstenfalls geleugnet wird. Krank ist das alles…
❤️liche Grüße!
Astrid
Guten Morgen, heute ja mit Sonnenschein (aber kalt)! Diese Scherben immer wieder, ich kenne sie aus Kreuzberg (meine alte Heimat)und auch hier im Brunnenvierteil ist es nicht anders. Irgendwann habe ich mir Vollgummireifen am Rolli aufziehen lassen, es machte anders keinen Sinn mehr. Auch hier im Park, der sich so gut berollen lässt, kaum wird es warm, wird nachts gesoffen und dann offenbar aus der Hand die Flaschen fallen gelassen, ich verstehe es nicht, denn überall sind Mülltonnen. Die herumlaufenden Hunde verletzen sich nicht selten. *seufz, ein Teil der Mensch ist halt einfach doof! Ihnen ein gutes Wochenende und lg Ursula
Ich könnte jetzt auch ein Lied singen was dir Gäste alles in den Pärken und am Seeufer anrichten und liegenlassen. So ganz nach dem Motto: nach mir die Sintflut! Ich frage mich dann immer, was die Gäste wohl für eine Kinderstube genossen haben. Ich wünsche dir auf jeden Fall, Allzeit gute Fahrt.
L G Pia
Guten Morgen,
oh ja, wem sagst du das mit den Scherbenhaufen. Das spürt man nicht nur beim Fahrradfahren, mir fällt es sehr bei den Hunderunden auf, wenn ich ständig mit der Fellnase einen Scherbenhaufen umlaufen muss, damit sie nichts in die Pfoten bekommt. An manchen Tagen läuft man ständig Slalom.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und lasse liebe Grüße da,
Catrin.