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Im Dauerlauf {Samstagsplausch 15-23}

15.04.2023 | Samstagsplausch

Im Dauerlauf geht es in dieser Woche. Ich habe kaum das Gefühl, entspannen zu können. Selbst wenn ich mit meiner Tasse Kaffee, nach getaner Arbeit, auf dem Sofa sitze, jagt eine Aufgabe die nächste.

Im Dauerlauf durch die Woche

Es ist nicht so, dass ich nicht an Ostern freigehabt habe. Ich konnte sogar mit dem Kerl im Tegler Fließ spazieren gehen. Es war ganz sicher kein Dauerlauf, es war ein schöner Spaziergang. Nur, dass wir die Wasserbüffel nicht gesehen haben. Allerdings waren es fast sechs Kilometer, die der Kerl geschafft hat. Da bin ich schon mächtig Stolz auf ihn.
Aber dann kamen meine Frühdienste. Ich hatte mir die hintere Seite ausgesucht. Die Seite, auf der meist die schwierigen Fälle liegen. Aber auch die anderen hatten mit ihren reichlich zu tun. Ich muss aber auch zugeben, dass dieses Mal die Durchmischung „schwierig und einfach“ ausgeglichen war. Das große C hebt immer noch einen Finger. Was soll ich jammern! Die Kollegen hatten mindestens genauso viel zu tun wie ich. Im Dauerlauf ging es über die Station. Und dann nach Hause, dort ging es weiter. Immer war etwas, was noch zu erledigen war. Auch wenn es Treffen mit den Freundinnen und Freunden war. Einmal konnte ich zumindest auf einem Sofa entspannt sitzen und quatschen. Danke dafür! Mit den anderen besten Freunden haben wir in einem Tiroler Restaurant gegessen. War gut, entspannt, klar, aber auch da trieb mich die Müdigkeit dann doch nach Hause.

Dafür haben wir kleine Pläne mit den Freunden geschmiedet, die ich gerne in die Tat umsetzen würde. Ob es dieses Jahr noch was wird, oder im Nächsten, das ist mir wurscht. Hauptsache, es geht dann nicht im Dauerlauf. Am Donnerstag dann Spätdienst. Nur zu Dritt, ohne Helferlein. Das war schon wieder ein Dauerlauf. Am Ende des Dienstes, weiß man nicht mehr, wie der Anfang war und ob man seine Arbeit vollendet hat. Noch dazu wurde ich von einem Patienten mit Schimpfwörtern bedacht und gekniffen. Er ist ein armer Tropf, aber angreifen lassen muss ich mich nicht. Die Tage vorher bin ich trotz Schimpfwort-Triaden ganz gut mit ihm klargekommen. Am Donnerstag hatte er wohl einen besonders schlechten Tag.

Es hört nicht auf

Am Freitag habe ich den Hund der Eltern einmal durch den Wald getrieben. Die Arme wird immer dicker. Die Eltern meinen es einfach viel zu gut mit ihr. So mag sie auch gar nicht mehr so schnell laufen. Für mich ist es aber ein Training. So schaffe ich wenigstens die 10.000 Schritte. Dann fix nach Hause, essen vorbereiten. Ich habe eine „Marokkanische Karotten Tajine“ aus diesem Buch für meine Schlemmerstrickerinnen vorbereitet. Ein Geburtstagsgeschenk musste noch eingepackt werden und der Osterhase für die Freundinnen wurde verstaut. Wieder im Dauerlauf, denn bis ich bei den Freundinnen bin, habe ich stets das Gefühl außer Atem zu sein.
Mein Wochenende wird weiter stressig bleiben. Ich bin arbeiten und nur heute Nachmittag habe ich vielleicht etwas Ruhe. Ich habe noch gar nicht nachgesehen, ob dem Kerl seine (Lieblings-)Hertha spielt. Dann kann ich mich endlich in Ruhe auf das Sofa werfen und die Reise bezahlen, die wir nun gebucht haben. Und am Sonntag kommen die Monster mit den Schwiegermonstern zum nachträglichen Falschen Hasen essen. Es ist einfach keine Entspannung in Sicht.

Du musst nur die Laufrichtung ändern, sagte die Katze zur Maus und fraß sie

(Franz Kafka)

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14 Kommentare

  1. Karin Be

    Ich kann dich so gut verstehen und schicke einen Umärmler zu dir!
    Nach der Hochzeit des Sohnes am vergangenem Wochenende arbeite ich daran mir diese Woche als Ruhewoche zu erhalten. Selbst im Ruhestand findet immer wieder etwas/jemand mich im Beschleunigungsmodus zu halten.
    Beschimpfungen müssen nicht sein, nahmen in meinem beruflichen Alltag allerdings auch zu. Die Elterngespräche veränderten sich und es gab dann auch welche, die ich nur mit der Schulleitung führen wollte.
    Beschimpfungen waren allerdings auch Teil unseres Familienalltags in den letzten Jahren meiner Tante. Ich ziehe immer noch den Hut vor dem Pflegepersonal, das sie in dieser Zeit betreut hat und weiter geduldig blieb!
    Liebe Grüße,
    Karin

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  2. Claudia

    Liebe Andrea,
    ständig gehetzt zu sein ist nicht schön. Es ist leider aber auch schwierig sich dem zu entziehen, manchmal kommt man aus dem Hamsterrad einfach nicht raus. Ich kann mich nur anschließen, pass gut auf dich auf.
    Ich hoffe, du hast in der nächsten Woche etwas Freizeit und kannst dich schönen Dingen widmen.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  3. niwibo

    Liebe Andrea,
    das tut mir leid, solche Wochen gibt es, da fühlt man sich wie ein Hamster im Hamsterrad.
    Auf Deiner Station kannst Du nichts ändern, da müssen andere ran.
    Aber in Deiner Freizeit kannst Du vielleicht einen Gang runter schalten.
    Genieße einfach die kurzen Auszeiten mit Hund und Kerl und auch den Monstern,
    pass auf Dich auf, lieben Gruß
    Nicole

    Antworten
  4. Rosa Henne

    Du Arme! Da ist guter Rat teuer, liebe Andrea. Ich hoffe, du kannst ab und zu auch zur Ruhe kommen und wünsche dir für morgen einen besseren Arbeitstag!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Antworten
  5. Uschi

    Oh das Klingt nach Stress…
    Solche „Dauerlauf-Wochen“ kenne ich auch. Wenn man das Gefühl hat ständig rennen zu müssen um es gerade so noch zu schaffen.
    Das ist nicht gut für uns, wir sind eher dazu geschaffen mal Kurz einen Sprint zu rennen und uns dann wieder zu regenerieren.
    Mir ist aber an Deinem Text aufgefallen das Du „den Hund durch den Wald jagen“und den „Kerl zum 6km spazieren motivieren“ auch als Deine Pflicht siehst. Versuch doch den Blickwinkel auf derartige Tätigkeiten zu ändern. Du Musst nicht spazieren und Du musst nicht mit dem Hund gehen. Du hast die Möglichkeit und Du darfst diese Dinge genießen!

    Antworten
  6. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Wie Kafka schon sagte, Richtungswechsel führen erst recht ins Verderben… Aber mehr Personal, langsameres Tempo, das täte Patienten und medizinischem Personal gut. Da ist in den letzten Jahrzehnten im Gesundheitswesen so manches falsch gelaufen.
    Hoffentlich gibt es irgendwo eine Möglichkeit für dich, zu entspannen. Aus eigener Erfahrung sag ich dir, dass du das nicht lange folgenlos machen kannst.
    Dass Hunde abnehmen müssen, kannst du ihnen schwer vermitteln. Da muss der menschliche Verstand ran.
    Ein paar Stunden zwischendurch zum Abhängen wünscht dir
    Andrea

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  7. Catrin

    Zu viel Stress ist gar nicht gut. Pass da bitte bloß ein wenig auf dich auf bei aller Hetzerei.
    Liebe Grüße Catrin.

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  8. Tina vom Dorf

    Guten Morgen Andrea,
    was für eine Woche!! Da kann ich gut verstehen, dass du von einem Dauerlauf sprichst. Aber leider gibt es solche Zeiten. Und dann werden selbst die freudigen Treffen mit Freunden zu einem Termin, der abgearbeitet wird. Das ist viel zu schade für diese Zusammenkünfte.
    Ich wünsche dir trotzdem ein schönes Wochenende mit hoffentlich auch entspannten Minuten.
    Liebe Grüße
    Tina

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  9. Astridka

    Es ist sicher diese „Arbeitsverdichtung“, die einen so abhetzen lässt, aber auch die Arbeit mit und am Menschen, denn die sind inzwischen auch oft viel fordernder und haben das Gefühl, es stünde ihnen dies und das zu. Ich weiß es nicht, lebe ich ja inzwischen auf meiner kleinen Insel.
    Ich hoffe, du kannst dich ab und an entziehen. Und dich mit deinen Lieben entspannen.
    ❤️lich
    Astrid

    Antworten
  10. Ivonne

    Dieses Gehetzte und Gerenne kenne ich aus meinen Diensttagen noch zu gut und es hat mich wirklich krank gemacht.
    Pass gut auf dich auf und gönne dir zwischendurch irgendwie Ruhe. Leichter gesagt als getan aber mit dem Hund musst du nicht im Dauerlauf unterwegs sein. Genieße die Luft, lass die Augen in die Ferne schauen.

    Liebe Grüße
    Ivonne

    Antworten
  11. Heidrun

    Guten Morgen liebe Andrea, hab‘ dann wenigstens ein entsprechend entspannteres Wochenende. Was die Müdigkeit angeht, fehlt eventuell Eisen im Blut? Das war zumindest bei mir so…

    …liebe Grüße von Heidrun

    Antworten
  12. Mira

    Ohoh, liebe Andrea, dieses gehetzt sein kenne ich leider auch. Da habe ich doch schon wieder die Feierabende der kommenden Woche verplant. Freilich habe auch ich ein Treffen mit einer lieben Freundin auf dem Programm, auf das ich mich sehr freue. Aber dafür bleibt dann daheim wieder was liegen. Irgendwie bleibt immer was liegen.
    Was kann man denn nur gegen dieses Gehetztsein tun? Ich zhabe keine Idee.
    Dennoch wünsche ich dir, dass du wenigstens den Nachmittag heute genießen kannst.
    Liebe Grüße von Mira.

    Antworten
  13. Regula

    Richtungswechsel, Entspannung im Gesundheitswesen? Nein, nicht bei dieser Politik.

    Festina lente, sagen die Römer. Eile mit Weile!

    Liebe Grüsse von Regula

    Antworten

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