Es ist immer wieder witzig, welche Erwartungen die Menschen um mich herum haben. Kann man es jedem recht machen? Oder muss man das vielleicht auch? Was ist mit meinen eigenen Erwartungen?
Die Erwartungen meiner Mitmenschen
Gestern kam ich aus meiner Wohnungstür heraus und wurde direkt von der Nachbarin angesprochen, wann denn unser Monstersohn mal wieder nach Hause käme… Mal davon abgesehen, dass unser Sohn längst in seinen eigenen vier Wänden angekommen ist, kommt er, wann immer er will. Und manchmal auch einfach absolut spontan. Die Nachbarin wünscht sich, dass der starke Junior ihre Balkonmöbel auf dem Dachboden verstauen soll. Welche Erwartungen sie da hat? Früher, als das Kind noch hier gewohnt hat, da hat er gerne geholfen.
Auch der Vater hat seine Erwartungen an die Enkel. Wann diese denn in seinem Garten mal wieder radikal aufräumen kämen, Bäume beschneiden und was sonst noch anfällt. Die Monster gehen alle einer Arbeit nach und haben ein eigenes Leben. Da muss man eben manchmal einfach mal abwarten, bis der Nachwuchs von selber auftaucht. Natürlich kann man ein wenig anklopfen und vorsichtig mal fragen, ob es nicht mal möglich wäre. Doch meistens ist es der Ton, der die Musik macht.
Gestern im Radio
Gestern in meinem Lieblingssender hat die Moderatorin gefragt, Bässe in Großstadt – Unerträglich oder gehört’s einfach dazu? Berlin war schon immer eine quirlige Stadt und die Menschen zogen hier her, weil es so schön vielfältig, spannend, unterhaltsam und niemals still war. Viele Zugezogene fanden es besonders spannend in die Szenebezirke zu ziehen. Nur, dass in diesen Bezirken die Clubs, Kneipen und Partys abgingen. Die Erwartungen der Menschen, die sich heute dort teure Eigentumswohnungen geleistet haben geht dahin, dass es quirlig und interessant bleibt, aber bitte hübsch leise! Das geht nicht zusammen. Dann sollten diese Leute sich doch lieber eine Wohnung außerhalb der Szene suchen.
Jetzt mal die Erwartungen beiseite
Wir waren mit den Monsterkinder letzten Sonntag spazieren und Torten essen. Und weil das Wetter so herrlich war, sind wir noch Minigolf spielen gegangen. Das war so ein schöner Tag. Ich habe es sehr genossen.
Am Anfang der Woche ging es wieder um unseren Streik in den Krankenhäusern. Ich gehörte zu der Notbesetzung und habe es wieder genossen, mich um die Menschen, die meine Pflege brauchten, zu 100% kümmern zu können. Was meinen Erwartungen voll entsprochen hat. Der Streik ist nun zu Ende und wir werden sehen, wie gut unsere zugestandenen Veränderungen umgesetzt werden.
Den Mittwoch und Donnerstag habe ich viel stricken und lesen können. Ich habe wieder ein Buch vorgestellt, das es in sich hat. Außerdem, die vielen Bücher, die in der Warteschlage auf meinem Regal liegen. Zum Thema Bücher und Stricken habe ich hier einen schönen Beitrag geschrieben. Am liebsten hätte ich noch mehr Hände, um noch mehr zu stricken. Doch das halten meine Schultern bestimmt nicht aus. Damit die sich entspannen, bin ich am Donnerstag mal wieder walken gewesen. Unglaublich, wie viele Muskeln man beim Laufen mit den Stöcken in Bewegung bringt. Den Muskelkater habe ich heute noch.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben
(Konfuzius)
Wie wahr dieses Zitat doch ist! Und sich daran zu orientieren ist wohl auch eine Herausforderung;)
Auf alle Fälle danke ich Dir für Deinen Samstagsplausch, bei dem ich gerne heute mitgemacht habe;)
Herzlich, Rita
Liebe Andrea,
die Erwartungen anderer Menschen bleiben die Erwartungen eben dieser anderen Menschen und ich (oder jemand anderes) bin nicht dafür zuständig. So ist es natürlich auch mit meinen Erwartungen an anderen Menschen – es bleiben meine Erwartungen und ob diese so erfüllt werden, wie ich es erwarte, bleibt dem Gegenüber überlassen. Und ja, der Ton macht die Musik. Das stimmt und ist so oft zu beobachten.
Minigolfen hört sich gut an und Walken ebenso. Ich wünsche dir und dem Liebsten einen schönen Sonntag und auf dass du in eine gute neue Woche gehen kannst.
Liebe Grüße
Anni
Wie sagte ein guter Freund von mir: ich habe keine Erwartungen, deshalb werde ich auch selten enttäuscht. Ich hingegen habe oft Erwartungen. Keine hohen, nur solche, die ich selbst erfüllen kann… seufz! Hab’einen schönen Sonntag, liebe Andrea. Herzlichst, Nicole
Hallo Andrea,
ja diese Erwartungen, davon bleibt irgenwei keiner verschont. Egal ob man welche hat und sich dessen manchmal gar nicht bewusst ist oder aber welche an einen gestellt werden. Über die Nachbarin musste ich schmunzeln, für sie ist es wohl schon zur Gewohnheit geworden, dass es da Jemanden gibt der hilft.
Schön, dass Du so viel Strickzeit hattest, da gibt es bestimmt bald wieder was fertiges zu bewundern. *G*
Lass es Dir gutgehen, liebe Grüße
Manu
Liebe Andrea,
wie schön, dass Ihr so einen tollen Tag mit Eueren Kindern hattet. Dass die Erwartungen nicht immer erfüllt werden können ist doch klar, jeder hat ja auch noch ein Eigenleben das gelebt werden muss und sollte!!! Ich drücke feste die Daumen dass sich für Euer Berufsfeld sich nun endlich mal was tut !!!! Das ist mehr als nötig!!!
Herzliche Wochenendgrüße
Kerstin und Helga
Ja, bei der älteren Generation habe ich manchmal den Eindruck, dass die Erwartungen an die Kinder groß sind, Hilfe und Unterstützung zu geben. Wir versuchen, das besser zu machen und nach dem Motto zu leben, möglichst selbständig zu leben. Der Garten wird so umgestaltet, dass er weniger Pflege gebraucht und ohne viel Mühe von uns bearbeitet werden kann…und wenn das nicht mehr sein kann, muss eine professionelle Lösung her. Die jungen Leute haben ihr eigenes Leben…
Liebe Grüße
Augusta
Da kommt mir das Gedicht von Tucholsky, „Das Ideal“, in den Sinn:
Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße; …
Mit Erwartungen ist das so eine Sache und das Fest voller nicht erfüllter Erwartungen ist in Sicht. 😉
Liebe Grüße,
Karin
Ja, gehe sorgsam mit deinen Schultern und Händen um!
Mit unausgesprochenen Erwartungen sollte man sehr vorsichtig sein. Sonst sind die Enttäuschungen vorprogrammiert. Lieber miteinander reden, fragen und nicht so hohe Ansprüche stellen. Dann sind die positiven Überraschungen umso häufiger.
Liebe Grüße
Andrea
Die Jungen leben ihr eigenes Leben. Es gibt keine Verpflichtung für sie, mir zu helfen, wie es auch keine Verpflichtung für mich gibt, ihnen zu helfen. Aber natürlich helfen die Jungen den Alten und die Alten den Jungen. Am Anfang steht die Frage. Dann kommt die Antwort ja oder nein. Erwarten schaft nur Unfrieden.
Vielleicht gibt es einen Unterschied zwischen Töchtern und Söhnen? Eins ist sicher, wenn ich die Kinder anbinde, werde ich sie verlieren. Wenn ich sie loslasse, werde ich sie vielleicht gewinnen.
Liebe Grüsse zu dir
Regula
Das hast du sehr schön geschrieben
Erwartungen – ja das ist hier gerade ein Thema. Und deswegen hab ich einen Urlaubsantrag abgegeben und mir Urlaub gebucht. Für mich ganz alleine.
Ich meine die Nachbarin, da kann man ja einfach fragen ob es überhaupt gemacht werden könnte. Ja klar wenn er schon immer geholfen hat, dann besteht die Erwartung.
Schönes Wochenende.
LG
Ursula
Ein heißes Thema „Erwartungen“! Als Kind wurde meine Generation noch zur Bescheidenheit ermahnt, man müsste erst einmal erwachsen werden… nun bin ich erwachsen und soll mich wiederum zurückhalten? Irgendwie kommt mir der Eindruck, dass ich die Blöde bin 😂
Hab ein schönes Wochenende, liebe Grüßle aus Augsburg von Heidrun
Das ist so eine Sache mit den Erwartungen. Ich merke gerade, dass ich dringend lernen muss, Nein zu sagen. Mit den Kindern was unternehmen ist immer eine Freude und sehr entspannend. Deine Buchempfehlungen sind immer ein Hit.
LG
Magdalena
Danke schön!
Das erinnert mich an die Leute, die im schicken Rheinauhafen für Millionen Wohnungen gekauft haben und sich nun wundern, dass darunter die Rheinlastschiffe ankern ( was sie schon seit Urzeiten tun ). Der Rhein ist halt ein sehr gut befahrener europäischer Transportweg und die Schiffe werden mit stinkenden, lauten Dieselmotoren betrieben. Na ja… Hier gibt es jetzt eine interaktive Karte, mit deren Hilfe du die dezibelbelastung in deiner Straße & umgebung messen kannst. Lärm ist eine zu wenig beachtete Form der Umweltsverschmutzung.
Schön, dass IHR mit den Kindern gemeinsame Zeit hattet.
Bon week-end!
Astrid
Konfuzius hat da nicht ganz unrecht.
Wenn man zu viel erwartet, steht man sich nur selbst im Weg.
Ich glaube da eher ans Karma.
Tu Gutes und dir widerfährt Gutes.
Ein schönes Wochenende wünscht dir
Heike
Bei Erwartungen macht ganz klar der Ton die Musik. Ich bin so der Typ „mehr als nein sagen kann man doch nicht“, na ja, ich versuche es. Manchmal ist man ja auch voller Erwartung und ob die Erfüllung erhalten… 🙂
Schön, dass sich die Wogen nun hoffentlich auf der Arbeit glätten, schön, dass Dir die Arbeit gefallen hat, schön, dass Du erfreut bist über den Muskelkater.
Und ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Nina
Guten Morgen Andrea,
ich mußte grinsen wegen der Erwartungen und auch, was die Nachbarin so Erwartungen hat.
Was soll ich sagen, ich habe auch meine Erwartungen aber ich muß eben warten, bis sie mein Kind erfüllt. Das kann dauern, denn, wie du schreibst, haben die Kinder auch ein eigenes Leben.
Walken mit Stöcken, das mache ich schon lange nicht mehr, seit ich soviel radele. Das gefällt mir besser und ist auch für meine Knie besser.
Zwecks Bässe, nun ja, ich mag das auch sehr gerne wenn es in meiner Wohnung drööööhhhhhnnnnttt..
Aber nur immer ganz kurz, hier kommt mal öfters ein Bass mit einem Auto drumherum vorbei, aber sonst ist es hier ganz leise und mir fast manchmal zu leise.
Unsere Anlage gleicht manchmal von der Ruhe her einem Altersheim.
Ich hätte gerne mal wieder Kinderlachen, aber denen ist wohl auch das Lachen vergangen, kann ich verstehen, wenn Kleinkinder die Menschen nur noch ohne Mimik und mit Masken sehen. Grausam.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße Eva