Aus dem Garten entführt…
… und auf der Straße gefunden. Also den Lindenzweig. Den hat es wohl von den Bäumen geworfen. Denn als ich gestern im Garten war, zog ein mächtiger Sturm auf. Erst gab es nur dicke Tropfen, aber dann ging es richtig los. Der Wind schüttelte die Kirschbäume und Rosensträucher, so dass die letzten und wenigen Kirschen, die uns der Frost im Frühjahr ließ, auch fast noch abgeblasen wurden. Der Regen kam quer, wir konnten uns nicht einmal unter die Markise retten.
Ein kleines, trockenes Plätzchen fand ich dann noch und strickte an meiner Jacke weiter. Die Eltern, die mit dem Auto da waren, ergriffen lieber die Flucht. Mein Drahtesel trotze den Sturmfluten. Am Ende war alles wieder gut und meine Jacke fertig. Ich schnappte mir die Rosenschere und wilderte durch den Garten. Nur gut, dass der Vater meinen Blog nicht liest.
Stadtgeschichten
Letzte Woche war ich in unserem Supermarkt. Ich wollte einen bestimmten Wein haben, den die tatsächlich von einem kleinen badensischen Winzer bekommen. Leider war er wiedereinmal komplett vergriffen. Der Weinverkäufer kniete gerade vor dem Regal und so konnte ich ihn fragen, ob er mir einige Flaschen zurück legen kann, wenn die nächsten Lieferung kommt. Na klar, gar kein Problem. Ich sollte ihm meine Telefonnummer da lassen, dann meldet er sich, wenn ich den Wein abholen kann.
Vier Tage später klingelt mein Handy. Oh fein, ich komme dann demnächst und hole ihn ab, den Wein.
Drei Tage brauchte ich noch, um wieder in den Supermarkt zu fahren. Der Weinverkäufer, den ich schon kannte, war nicht anwesend. Aber ein anderer, der auch die Weine auffüllte. „Entschuldigung, ich hatte eine Kiste Wein bestellt, können Sie mir helfen?“ „Ja“, ähm, und nun. Ich stand dem Mann gegenüber und er packte weiter aus. Kein weiteres Wort verließ seine Lippen. „Wo kann ich den Wein abholen?“ „Drüben, beim Büro“ und wedelte mit der Hand in den hinteren Bereich des Supermarktes. Gut, dann geh ich mal nach dem Büro suchen.
Ein anderer Verkäufer stand zwischen den hinteren Regalen und sortierte Limonaden ein. „Entschuldigen Sie, wo finde ich das Büro?“ Ein skeptischer Blick und dann eine freundliche Handbewegung Richtung Kassen. „Dort“. Eigentlich wirbt dieses Unternehmen mit absoluter Freundlichkeit. Ich zog also Richtung Kassen und entdeckte in einem Seitengang das Büro. Ich habe es noch nie wahr genommen. Dort stapelten sich einige Wein – und Sektkisten. Katzenfutter und – Streu. Und noch einiges Andere. Nur nicht die Kiste mit dem bestellten Wein.
Eine, zur Abwechslung mal nette Frau, kam das Treppchen herunter und fragte, ob sie mir helfen könne. Ich erklärte ihr, was ich suchte. Sie schnappte sich ihr Telefon und orderte den Verkäufer heran. Es kam meine erste Begegnung. Brummelnd schaute er sich die Kisten an. „Vielleicht hab ick noch eene im Kella. Ick jeh mal kieken.“ Damit wackelte er wieder davon. Ich blieb wo ich war. Die Tiefkühltruhen hatte ich mir ja immerhin auch schon lange nicht mehr genauer angeschaut. Nach gefühlt 20 Minuten schnaufte der Verkäufer wieder an, schob meine anderen Einkäufe im Wagen zurecht und ließ den Wein hineinplumpsen. „Schönen Tach och…“ schnaufte er und wackelte wieder davon. Mein Danke, verhalte in den Tiefkühltruhen. Die Berliner sind einfach immer zu freundlich und höflich und zuvor und….
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Ach ja, die Berliner… bald kann ich mich wieder von ihrer Freundlichkeit überzeugen, ich freue mich schon.
Aber immerhin hast Du Deinen Wein bekommen.
Hast Du schon mal versucht, ihn direkt beim Winzer zu bestellen? Ist meistens billiger und Du hast immer welchen zu Hause.
Deine Rosen sehen toll aus. Dein Papa hat schon einen super schönen Garten.
Hier fängt es auch gerade an zu regnen.
Dir einen schönen Abend, lieben Gruß, Nicole
Ja, das Wetter war ungerecht verteilt. In einigen Regionen tobten die Naturgewalten und hier nicht ein winziges Tröpfchen Regen.
Und ick dachte imma, die Balina wären alle immer freundlich und jut druff. So kann man sich täuschen 🙂
LG Christel
Na, dann erstmal "Prost"! Eine wunderbare Weingeschichte, liebe Andrea! Was Du alles so erlebst, unglaublich! Dein Rosenstrauß ist einfach wundervoll. Ich mag dieses schöne Alt-Rosa. Bei uns war von den Unwettern nichts zu spüren. Eine kräftige Regenschauer am Donnerstagabend und eine Temperaturrückfall um 10 Grad – das war's! Ganz liebe Wochenendgrüße, Nicole
Hallo Andrea,
da ist dir ja was Schönes vor die Füße gefallen und zwischen die Rosenschere geraten.
Uns hat das Unwetter nur kurz gestreift, also nichts mit Glücksfunden wie bei dir.
Zum Glück war der Wein noch da, wer weiß wie es weiter gegangen wäre.
Bilder von deiner Jacke gibt es bestimmt auch noch, oder?
Liebe Wochenendgrüße, Kerstin
Ja, solche Berliner habe ich auch schon erlebt, aber ganz andere, vorwiegend weibliche 😉
Ist mir auch schon passiert, dass mir Inhalt für die Vase quasi vor die Füße gefallen sind. Aber gestern hat kein Un – Wetterchen unsere Stadt touchiert…
Bis morgen zum Kaffee!
Astrid
Na, mit etwas Witz und Durchhaltevermögen hast Du Dir geholt was du wolltest – Rosen und Wein 😉
Liebe Grüße
Andrea
Fantastisch wie du dich fotografisch ausgetobt hast an den stibitzen Rosen.
Stelle mir gerade vor wie romantisch es gewesen ist unter Dach bei strömendem Regen zu stricken.
L G Pia
Wunderschöne Fotos hast du gemacht und es duftet bestimmt wunderbar bei dir!
Liebe Grüße
Yvonne
Liebe Andrea,
das ist hübsch mit dem Lindenzweig!
Naja, und die Berliner sind eben speziell 🙂
Ganz liebe Freitagsgrüße
sendet dir Urte
Naja, immerhin hast du deinen Wein bekommen und du konntest mal den Garten plündern. Schön hast du das ausgesucht und toll arrangiert. Ich bin immer wieder davon begeistert!
Sehe ich deine Jacke nachher?
Marion
Ja klar. Ich mach noch die Knöpfe fertig…
Die waren ja echt ein Ausbund an Höflichkeit & Co.!
Aber wenigstens hast du bekommen, was du bestellt hast, immerhin.
Der Zweig sieht toll aus in dem Glashafen, wie ein halber Baum. Und deine Gartenbeute duftet bestimmt auch ganz fein, oder? Schön hast du den Garten geplündert!
Ähm ja, eine Kollegin hat ihren Freund in Wolfsburg und die waren mal in Braunschweig und sie war ganz begeistert. Und da Silke und ich flexibel sind, sind wir eben nach Braunschweig gefahren ;-)Es lohnt sich aber wirklich!
Nein, nein, bei mir gibt's fast nie Korken, ich trinke selten mal Alkohol zuhause. Alle ehrlich erbettelt! Stimmt, die Mutter ist ein ziemlicher Knaller, ich verstehe, dass du sie ständig knuddeln könntest – ich auch! Ich richte ich dir Grüße auf jeden Fall aus, sie freut sich bestimmt.
Hab einen schönen Tag … liebe Grüße, Frauke
hi hi, hauptsache der Wein schmeckt. So was gibt es nicht nur in Berlin, hier im Revier kann man so was auch erleben 🙂
Oh je – liebe Andrea! 🙂
Manchmal erwischt man solche Verkäufer, dass ist leider nicht sehr schön.
Aber immerhin hast Du Deinen Wein – wenn er schmeckt, hast Du die lange Wartezeit bestimmt bald vergessen. 🙂
Wie schnell kannst Du stricken, dass Deine Jacke noch an dem Tag fertig wurde?!? So ein Regen hat doch seine Vorteile, oder? 😉
Liebe Grüße schicke ich zu Dir!
ANi, die Dir noch ein schönes WE wünscht!
Liebe Andrea,
trotz des Unwetters sehen Deine Rosen noch wunderschön aus. Der Lindenblütenzweig passt hervorragend dazu.
Bei uns war es gottlob nicht ganz so heftig. Ich muss nachher mal im Garten schauen, ob es etwas zu richten gibt.
Liebe Grüße
Jutta