Seite wählen

Wichtel {Samstagsplausch 24-4}

27.01.2024 | Samstagsplausch

Hast du auch schon mal einen Wichtel im Wald getroffen? Ich habe immer wieder das Gefühl, wenn ich durch einen Wald laufe, dass da die Wichtel wohnen. Es knarren kleine Türen oder winzige Fensterläden werden zugeworfen, wenn ein Mensch vorbeigeht. Die Vögel schreien ihre Alarmrufe von den oberen Ästen herunter und es raschelt überall im Laub. Schau dich da draußen genau um. Sie sehen dich, nur du kannst sie nicht wahrnehmen, weil sie sich ganz hervorragend in der Natur verstecken können. Wichtel! Die gibt es bestimmt. Wenn das Wetter schlechter wird, dann kann es auch mal sein, dass sie in die naheliegenden Häuser ziehen. Dann muss es aber wirklich ungemütlich werden. Denn ich glaube, sie mögen die Menschen nicht besonders gern.

Wichtel im Haus

Du meinst, ich habe zu viel Fantasie? Na dann will ich dich mal fragen, wie es kommt, dass manchmal Dinge einfach verschwinden und an einem völlig abstrusen Ort wieder auftauchen? Warum manchmal das Licht im Flur nicht funktioniert und ab und an sogar Dinge fertig sind, obwohl du ganz sicher keinen Finger dafür krumm gemacht hast? (Ok, letzteres klappt wohl nur, wenn du ganz fest an die kleinen Alleskönner glaubst!) Erst gestern habe ich wieder gestaunt, wo meine Stricknadel aufgetaucht ist. Ja, ich hatte sie wirklich und ganz sicher auf meinem Esstisch abgelegt und dann tauchte sie auf dem Sofa wieder auf. Aber erst, nachdem ich sie wie verrückt gesucht habe. Sie ist ein Einzelstück! Was machen die Wichtel wohl mit meiner Stricknadel? Ich brauche sie doch, damit ich meine Ufos beenden kann. So lange habe ich immerhin die Restesocken No.1 fertig gemacht.

Am Morgen habe ich wieder eine Runde durch den Wald gedreht und lauschte den Vögeln. Die machen gerade einen mega Lärm da draußen. Ich hoffe ihnen ist klar, dass es noch nicht Frühling ist! Aber das Wetter scheint ihnen etwas anderes zu suggerieren. Auch die Büsche scheinen schon den Frühling einzuläuten, denn sie zeigen schon grüne Spitzen. Und dazwischen sind die Forstarbeiter im Grunewald schwer am Ackern. Sie ernten, so steht es auf einem Plakat am Waldeingang. Überall liegen gefällte Bäume und mir fällt ein Bericht vom RBB wieder ein, dass wir zwei fleißige vierbeinige Waldarbeiter im Grunewald haben. Die Rückepferde Pauli und Bubi. Ich halte die Augen und Ohren auf. Aber ich sehe sie nicht. Schade. Dafür höre ich es ganz leise fluchen. Wahrscheinlich habe die Waldarbeiter eine Wichtelwohnung abgeholzt.

Ja. Manchmal muss etwas weichen um, dass es etwas Neues gibt. Der Wichtel muss sich wohl eine neue Wohnung suchen gehen. Ich drücke ihm die Daumen, dass er eine mit Aussicht findet. Was meinst du, wie groß die Waldbewohner wohl sind? Zu Weihnachten kann man ja kleine Türen kaufen und den Wichtel sozusagen die Tür in unser Haus öffnen. Ich denke die Stadtwichtel werden größer sein als ihre „wilden“ Nachbarn.

So genug jetzt. Ich schwafel sonst unendlich weiter. Ich überlasse dir jetzt wieder das Gespräch, reiche dir eine Tasse Kaffee oder Tee, ganz wie du möchtest. Der Zucker steht auf dem Tisch, bitte schön … Ähm, eben stand er noch da, der Zucker …

 

Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen

(Thomas Mann)

 

You are invited to the Inlinkz link party!

Click here to enter

12 Kommentare

  1. Rosi

    ohhh
    wie süüß
    jetzt habe ich doch einigemal laut gelacht 😉
    ja.. bei mir müssen sie auch wohnen
    ich suche mir nämlich dauerns einen „Wolf“
    und Unornung machen sie
    denn ich bin ja nur alleine und frage mich immer
    wer wohnt denn noch hier .. 😉 auch im Wald gibt es so viele Höhlen
    und Verstecke
    da wohnen sicher welche 😉
    liebe Grüße
    Rosi

    Antworten
    • Rosi

      .. und sie klauen meine Buchstaben
      😀

      Antworten
  2. Christiane

    Bei Wichteln denke ich immer an Weihnachten. Diese Helferlein, die so fleißig basteln. Ich wusste gar nicht, dass die alles verstecken. Haben sicher ein sonniges Gemüt und sind auf Schabernack aus. Gegen helfen hätte ich ja nichts aber gegen Geister, die sich amüsieren wollen schon. Mir reicht die sockenfressende Waschmaschine und, wo du das so sagst, bei uns verschwindet immer Besteck. Ich sollte mal im Garten nachsehen …
    LG Christiane
    ich hätte was über Elfen sagen können – vielleicht nächstes Mal 😉

    Antworten
  3. Rosa Henne

    Liebe Andrea,
    sehr, sehr nett geschrieben! Ja, schon merkwürdig wie manche Dinge einfach verschwinden…
    Oh ja, die Vögel zwitschern, als wäre es schon Frühling.
    Hab noch einen gemütlichen Abend!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    Antworten
  4. Anita

    Hahaha, liebe Andrea, hier sind es die Mainzelmännchen, die im Verborgenen unterwegs sind, Sachen verstecken, Kleidung im Schrank enger nähen und so. Keiner hat sie je gesehen. 😀
    Herzensgrüße und hab einen feinen Sonntag
    Anita

    Antworten
  5. sunni

    Liebe Andrea, also einen Wichtel haben wir ganz sicher aus Berlin mitgebracht, derfand es in unseren Koffern sicher schön warm und muschelig. Seitdem…immer suche ich etwas, das ganz bestimmt eben noch da war oder dort stand und jetzt…ist es weg. So sind die Grunewaldwichtel, da kann man nichts machen. Jetzt habe ich ganz früh schon Zimtschnecken gebacken und leise gesagt: Du kannst ruhig auch eine bekommen, Gruni…Mal sehen, wann er sich bedient. Liebe Grüße!

    Antworten
  6. Burglind Moll-Ebel

    Liebe Andrea,

    ich habe einen Poltergeist, vielleicht ist es auch ein Wichtel, der hier alles versteckt. Ich kann es nur zu gut nachvollzíehen, wer bei Dir daheim unterwegs ist.

    Liebe Grüße
    Burgi

    Antworten
  7. Bienenelfen

    von Helga:

    Liebe Andrea,

    den Pfeil ins Herz getroffen. Wie schön Du es geschrieben hast, passt genau heute zu meinem Post. Die Kindlichkeit bewahren, das hält mich jung auch wenn das bei manchen ein Kopfschütteln auslöst. Ich glaube an die Wichtel, habe meine Wichtelkinderbücher noch bei der Pucki stehen, denn sie liebte ihre Waldwichtel auch abgöttisch. Danke Dir es hat gut getan was Du uns da geschrieben hast.
    Dein Samstagsplausch ist eine Bereicherung und sorgt für Abwechslung im Bloggeralltag.
    Sonniges Berlinwochenende wünschen Dir Helga und Kerstin

    Antworten
  8. Ivonne

    Hallo Andrea,

    ich bin ja auch viel mit den Hunden im Wald unterwegs.
    Oft frage ich mich, wie viele Augenpaare mich wohl gerade dabei beobachten, wie ich durch ihr Wohnzimmer laufe.
    Da ich schottische Sagen sehr mag, bin auch ich überzeugt davon, dass es Waldgeister, Feen, Elfen und auch Wichtel gibt.

    Liebe Grüße
    Ivonne

    Antworten
  9. Heike

    Nur aufmerksame Menschen bemerken die Anwesenheit der Wichtel.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Waldbewohner unter den Farnen wohen, die sind doch ein guter Schutz vor Sonne und Regen und vor allem den neugierigen Blicken der Spaziergänger.

    Schönes Wochenende
    Heike

    Antworten
  10. Mira

    Oh ja, die Wichtel gibt es, da bin ich sicher. Wenn ich in der Natur unterwegs sein kann, spüre ich sie und die Feen und all diese Wesen und Naturgeister. Und selbst, wenn sie nur in unserer Fantasie da sein sollten, so sind es doch wundervolle Geschichten, die man sich um sie herum ausdenken kann. Da ich eine Märchentante bin, fallen bei mir solche Ideen auf fruchtbaren Boden. Ichkönnte mich schon gleich wieder hinsetzen und Geschichten schreiben. Hach. Wenn ich nachher stricke, werden sie mir bestimmt durch den Kopf geistern. Wer weiß?
    Ein wunderbar märchenhaft verträumtes Wochenende
    wünscht dir die Mira

    Antworten
  11. nina wippsteerts

    oh definitiv gibt es Wichtel und Anverwandten!
    Danke für den schönen fantasievollen Ausflug!
    Liebe Grüße
    nina

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert